Die Studie Graue Energie im Ordnungsrecht/Förderung des Steinbeis-Transferzentrums für Energie-, Gebäude- und Solartechnik und des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik kritisiert die bisherige Vernachlässigung der Grauen Energie bei Wohngebäuden, also der an die Materialien gebundenen Energie, die zur Herstellung, Instandsetzung und Entsorgung benötigt wird. Gefordert wird deshalb eine ganzheitliche energetische Betrachtung der Gebäude über den gesamten Lebenszyklus. Durch eine klimagerechte und energieoptimierte Wahl der Baumaterialien und der Baukonstruktionen könnten allein im Neubaubereich etwa 7 Mio. t/a CO2 eingespart werden. Dieses Einsparpotenzial sei kostenneutral oder zu geringen Mehrkosten zu heben.
Die Diskussion zum geplanten Gebäudeenergiegesetz zeige, dass ordnungsrechtliche Änderungen langwierig sind. Das Bauwende-Bündnis fordert deshalb bei der KfW-Förderung zum Bauen und Sanieren jetzt mit der Berücksichtigung der Grauen Energie einen ersten Schritt zu machen und anschließend die Förderprogramme auf eine gesamtenergetische Betrachtung über den ganzen Lebenszyklus umzustellen. Für einen zügigen Einstieg in die Förderung empfiehlt die Studie eine vereinfachte Nachweismethode und rät zu CO2-basierten Messindikatoren. Klimafreundliche Materialien und Bauweisen sollen dabei ebenso gefördert werden, wie klimaschützende Haustechnik. So würden in einem technologieoffenen Verfahren diejenigen am stärksten von KfW-Zuwendungen profitieren, die am meisten zum Klimaschutz beitragen. ■