Seit etwa zwei Jahren signalisiert die Förderampel des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) die Verfügbarkeit von Fördermitteln für erneuerbare Energien im Wärmemarkt. Bisher stand sie immer auf Grün. Das könnte sich bald ändern. Seit dem 24. Juni ist der Fördertopf für den BAFA-Programmteil halb leer. Nur noch 49% der Mittel stehen zur Verfügung (zur Förderampel), die für 2009 über das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) massiv aufgestockt und auf eine gesetzliche Grundlage gestellt worden sind. Nachtrag: Am 29. Juli stand die Förderampel bei nur noch 40%, sackte am 5. August auf 37 % und erreichte am 26. August die 32-%-Marke.
Mehr Freude als Sorge
Offensichtlich existiert nun aber eine ganze neue Dynamik beim Abruf der Fördermittel für erneuerbare Energien im Wärmemarkt. Vor einem Jahr, am 23. Juni 2008 standen beispielsweise noch 83,5% der Mittel für den BAFA-Programmteil des Marktanreizprogramms zur Verfügung, am Jahresende blieben fast 45% übrig. So wurden 2008 laut Bundesumweltministerium 150.000 Investitionen zur Produktion von Wärme aus erneuerbaren Energien mit 236 Mio. Euro gefördert. 350 Mio. hätten zur Verfügung gestanden. 2008 sind nun 400 Mio. Euro im Fördertopf. Doch die könnten nun knapp werden. Zumindest für dieses Jahr. Allerdings haben Investoren sechs Monate nach Inbetriebnahme Zeit, den Antrag zu stellen. Noch bis 2012 stehen gesetzlich festgeschrieben bis zu 500 Mio. Euro jährlich zur Verfügung. So ist in der Branche die Freude über die hohen Antragszahlen und die anhaltende Nachfrage auch deutlich größer als die Sorge, dass Endverwender Investitionen aufschieben oder gar unterlassen.
150% mehr Anträge für Biomasse-Heizkessl
Ein Blick auf die Antragszahlen zeigt, dass tatsächlich aktuell eine viel höhere Nachfrage existiert. So wurden beispielsweise 2009 in den ersten vier Monaten 67.100 Anträge auf einen Investitionskostenzuschuss beim BAFA gestellt, 2008 waren es 41.038. Doch neben dieser Steigerung um gut 63% hat sich auch die Zusammensetzung der Anträge verändert. 2008 entfielen 60,5% aller Anträge auf Solar (Basis-/Bonusförderung), 2009 waren es nur 54,1% (aber 46,4% mehr als im Vorjahr). Biomasse-Heizkessel waren die Gewinner der ersten vier Monate. Sie bauten ihren Anteil an den Basis-/Bonus-Förderanträgen von 17,6 auf 27,0% aus, was einem Wachstum bei den Anträgen von 150,3% entspricht. Der Anteil der Wärmepumpen an den Basis-/Bonus-Förderanträgen ist von 20,7% in den ersten vier Monaten 2008 für dieselbe Periode in 2009 auf 17,9% zurückgegangen, das eigentlich kräftige Wachstum von 41,2% lagt damit trotzdem unter dem Durchschnitt. ToR
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