Bei unserer letzten Umfrage wollten wir von Ihnen wissen: Mit dem Systemgedanken wird die firmenneutrale Ausschreibung immer mehr in Frage gestellt. Beinhalten Ihre Ausschreibungen bei den einzelnen Positionen Leitfabrikate?
Leitfabrikate sind Standard In TGA-Ausschreibungen sind Leitfabrikate bei den Positionen nicht nur normal, sondern der Standard. 74% gaben bei der TGA-Umfrage an, dass sie „bei vielen“ Positionen Leitfabrikate vorgeben, 9% machen dies sogar bei allen Positionen. 17% kommen mit Leitfabrikaten „bei wenigen“ Positionen aus.
Einige Kollegen lieferten dafür stichhaltige Begründungen: Beispielsweise, dass es beim Brandschutz auf den Gesamtzusammenhang ankomme, der im Rahmen einer Ausschreibung kaum eindeutig „rüberzubringen“ sei. Eine andere Problematik ergibt sich schlicht aus den Wünschen des Kunden, beispielsweise wenn sichtbare Elemente vor der Ausschreibung bemustert wurden und eng auf die Architektur und Inneneinrichtung abgestimmt sind. Aber auch „hinter der Wand“ zählen Argumente wie die gute Erfahrung (auch des Bauherren) mit bestimmten Systemen. Oft werden auch schlicht und einfach Hersteller gewählt, die sich bereits in den Liegenschaften durchgesetzt haben und auf die eigenes Personal geschult ist.
Ein Kollege berichtete von einer „heilsamen Ausschreibung“, die er ohne Leitfabrikate auf den Weg gebracht hatte: „Danach stand bei uns das Telefon nicht mehr still. Viele Bieter wollten wissen, welche Hersteller/Typen den gewünscht seien.“ Ein anderer TGA-Planer umgeht direkte Fabrikatsangaben im Leistungsverzeichnis durch Beifügen einer Fabrikatsliste: „Fabrikate der Planung / Fabrikate des Angebots“. Der Vorteil: Nichtausfüllung führt nicht automatisch zum Ausschluss, nachträgliche Ergänzungen sind möglich. Diese Vorgehensweise setze aber bei öffentlichen Ausschreibungen voraus, dass die Vergabestelle „mitspielt“.
ToR
