Kompakt informieren
- Das Haus- und Elektrotechnik-Unternehmen Rora Installationen („Wir installieren Behaglichkeit!“) hat seine Betriebserweiterung dazu genutzt, eine Eigenreferenz in Sachen behagliches Gebäude-klima zu schaffen.
- Für die Beheizung, Kühlung und Entfeuchtung wurde das Komplettsystem Airconomy installiert, das die klassische wasserbasierte Flächentemperierung mit der kontrollierten Belüftung und Wärmerückgewinnung kombiniert.
Ende Mai 2016 war es soweit: Betriebsleiter und Belegschaft konnten das erweiterte Betriebsgebäude der Rora GmbH mit einer Eröffnungsparty feiern. Nach etwa einem halben Jahr Bauzeit wurde der Erweiterungsbau an das bestehende Hauptgebäude fertiggestellt. Wer sich nun Feldkirchen an der Donau nähert, erblickt schon von Weitem das stilvoll beleuchtete Firmengebäude mit 6 m hohen, in die Fassade integrierten Buchstaben „RORA“ Abb. 1.
Dipl.-Ing. Markus Fahrner Geschäftsführer der Fahrner GmbH, Planer und Generalunternehmer: „Die aus Stahlbeton gefertigten Buchstaben sind tragende Elemente des Zubaus und bilden zugleich das Logo. Die vorgehängte und hinterlüftete Domicofassade in Carbonoptik fasst die Buchstaben in einen Rahmen, wodurch ein sehr guter Kontrast zwischen Metall, Beton und Glas entsteht.“
Der Firmenname steht hier weithin sichtbar als Aushängeschild in eigener Sache, schließlich möchte Roman Rammerstorfer sein Gebäude als Einladung an Planer und Architekten verstanden wissen: Hier werden die aktuellen Möglichkeiten der Haustechnik auf höchstem Niveau transparent. Als Komplettanbieter für Haus- und Elektrotechnik, Sanitär- und Heizungstechnik, Lüftungs- und Klimatechnik bis zu Solar und Photovoltaik hat Rora hier also einiges zu zeigen.
Am Rand des technisch Machbaren
So agierte man bei der Auswahl des geeigneten Systems zur Deckung des Wärmebedarfs auch aus Referenzgründen mit einer Luft/Luft-Wärmepumpe von Ochsner, einer Sole/Wasser-Wärmepumpe von Viessmann, einem Hybrid-Wärmeerzeuger mit Luft/Wasser-Wärmepumpe und Gas-Brennwerttechnik von Daikin und einem Mikro-BHKW am oberen Rand des technisch Machbaren.
Rora installierte auch ein Bus-System, das es erlaubt, sämtliche Gebäudewerte wie Raumtemperatur, Raumluftfeuchte, CO2-Gehalt der Abluft etc. aufzuzeichnen. Ein Technik-raum im Erdgeschoss wurde mit einer Glastür ausgestattet, interessiertes Fachpublikum kann so die technischen Installationen in Augen-schein nehmen, die zur Herstellung eines behaglichen Raumklimas im Gebäude zum Einsatz kommen. Immerhin ist eine Fläche von 250 m2 im Erdgeschoss und 125 m2 im Obergeschoss mit frischer Luft zu versorgen, im Winter warm zu halten und im Sommer zu kühlen. Eine großzügige Ausstellungsfläche, Empfang und Chefbüro im Erdgeschoss sowie etliche Büroräume, Besprechungs- und Schulungsräume im Obergeschoss erwarten den Besucher.
Kostengünstig exzellente Luftqualität
Bei der Auswahl der Haustechnik war Rammerstorfer von Anfang an ein System wichtig, das Heizen, Lüften und Kühlen integriert leisten kann. Dabei waren dem Rora-Eigentümer energetische Gesichtspunkte genauso wichtig wie die Realisierung eines behaglichen Raumklimas: Nicht nur in den Büroräumen, sondern auch im großzügigen Showroom mit Atriumcharakter, der über beide Etagen reicht. Schließlich lautet das Firmenmotto: „Wir installieren Behaglichkeit!“ Ein wesentliches Ziel war es zudem, eine exzellente Luftqualität zu attraktiven Betriebskosten zu realisieren.
Durch die großen Glasflächen würden sich die Räume im Sommer ohne Gegenmaßnahmen stark aufheizen, eine effiziente Kühlung bei gleichzeitiger Entfeuchtung stand also ebenfalls im Anforderungsprofil der Haustechnik, Zugluft und die Geräuschkulisse einer Klimaanlage waren dabei Ausschlusskriterien.
Kühlung mit Grundwasser
Rammerstorfer entschied sich für das Komplettsystem Airconomy. Es kombiniert die klassische Warmwasser-Fußbodenheizung mit kontrollierter Belüftung und Wärmerückgewinnung. Außerdem bietet es die Möglichkeit zur bedarfsgerechten Kühlung. Verlegt wurden die Systemkomponenten von den eigenen Installateuren während der Ausbauphase unter dem Estrich.
Das Systemmodul ist das Kernstück von Airconomy und funktioniert als Wärmeübertrager: Nocken auf der Oberseite fixieren die Rohre und Kegelstümpfe auf der Unterseite bilden einen 2 cm hohen Lüftungskanal aus, durch den Zuluft breit gefächert zu den Luftauslässen strömen kann Abb. 3. Dabei wird die Zuluft je nach Betriebsmodus erwärmt oder gekühlt. Die Geometrie des Systemmoduls sorgt für eine sehr leistungsstarke Schalldämpfung, attestiert vom Fraunhofer Institut für Bauphysik IBP in Stuttgart. Und das Institut für Umwelt-Hygiene des Ruhrgebiets hat Airconomy eine „1A Raumluft“ bescheinigt.
Unter energetischen Gesichtspunkten bringt die Entscheidung für eine kontrollierte Lüftung ohnehin systembedingte Vorteile mit sich. Im Falle von Airconomy sorgen die integ-rierte Wärmerückgewinnung mit bis zu 97 % Wirkungsgrad und niedrigere Vorlauftemperaturen als bei herkömmlichen Fußbodenheizungen für einen geringen Energieverbrauch. Der Heizfall wird über ein Wärmepumpe abgedeckt, zur Kühlung wird lediglich Grundwasser benötigt – eine Besonderheit des bei Rora flächendeckend verlegten Airconomy-Systems von Schütz.
Fast unsichtbar verbaute Belüftung
Alle Systemkomponenten wurden in die Gebäudekonstruktion integriert, sodass die Technik die Architektur optisch nicht beeinträchtigt: Lediglich zurückhaltend gestaltete Luftauslässe im Bodenbelag zeugen von der Integration der Haustechnik Abb. 5 Abb. 6.
Im Erdgeschoss legten die technischen Planer von Airconomy die Systemleistung für 450 m3/h Zuluft und 250 m3/h Abluft aus, im Obergeschoss für 350 m3/h Zuluft und 550 m3/h Abluft. Im zentralen Technikraum wurden das Lüftungsgerät Evotherm 1000 F Abb. 4 und das Kühlregister in Flachbauweise an der Raumdecke installiert. Das Kühlregister sorgt für Kühlung und Entfeuchtung des Zuluft-volumenstroms.
Warmes oder kaltes Wasser durchströmt die Rohrregister und temperiert in den 42 System-modulen auf neun Zuluftstrecken im Erd- und fünf Zuluftstrecken im Obergeschoss die Zuluft, bevor sie in der Nähe der Fensterflächen zugfrei einströmt. Zusätzlich wurden zwei Zuluftventile in der Decke im Obergeschoss montiert – da hier der Bestand genutzt wurde, stand keine Estrichinstallation zur Verfügung. Der Luftvolumenstrom wird zwischen 150 bis 800 m3/h in Abhängigkeit der CO2-Konzentration variiert.
Zur Einweihungsparty zeigte sich Rammerstorfer hochzufrieden mit seiner Eigenreferenz Abb. 7: „Gerade bei komplexen Bauvorhaben steigen die Anforderungen an Energieeffizienz, Schalldämmung und Hygiene: Komplettlösungen aus einer Hand, die Leistungsbausteine aufeinander abgestimmter und ausgereifter Komponenten vereinen – das ist genauso unsere Philosophie.“