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GEBÄUDETECHNIK

Mit Wettervorhersage Energie sparen

Einen Tagungsraum im Sommer rechtzeitig vorzukühlen oder die Heizung bei einem Wintereinbruch früh genug zu aktivieren – das können selbst modern ausgestattete Gebäudesysteme bislang nicht automatisch. Dabei birgt die vorausschauende Regelung und Steuerung ein enormes Energieeinsparpotenzial: Kennt das Gebäudesystem den Wetterbericht und weiß, wie viele Menschen welche Räume wann nutzen, kann es energiesparender arbeiten, Lastspitzen vermeiden und günstigere Tarife nutzen.

Energie sparen und den Komfort verbessern
Im Rahmen des seit Beginn dieses Jahres laufenden, auf drei Jahre angelegten und mit 2,1 Mio. Euro dotierten europäischen Forschungsprojekts Pebble entwickelt das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) mit Unterstützung des Kasseler Professors Dr.-Ing. Anton Maas ein Konzept zum intelligenten Energiemanagement in Gebäuden. Dies soll nicht nur Spareffekte erzielen, sondern möglichst auch den Komfort der Menschen, die im Gebäude arbeiten, verbessern. Das Gebäude des Zentrums für Umweltbewusstes Bauen (ZUB), eine universitätsnahe Einrichtung, ist eines von drei Experimentiergebäuden innerhalb des Pebble-Projekts. Die Arbeit der Kasseler Forscher ist eingebettet in ein Projekt, an dem acht europäische Partner aus Wissenschaft und Industrie unter Federführung der Universität von Kreta mitwirken.

Es fehlt Intelligenz
Wer denkt schon immer rechtzeitig daran, den Tagungsraum vorzukühlen, wenn ein Seminar ansteht? Automatisch erfolgt dies nur zum Teil. „Es fehlt die Intelligenz, die Wettervorhersagen und Belegungspläne nutzt, um in Abhängigkeit davon die einzelnen Komponenten optimal zu steuern", sagt Dr.-Ing. Michael Krause, wissenschaftlicher Leiter des Projekts am Kasseler Standort des Fraunhofer IBP. Das Wetter und der Mensch mit seinen unterschiedlichen Verhaltensweisen sind die größten Unsicherheitsfaktoren in einem System, das auf schonenden Ressourcenverbrauch und Komfort gleichermaßen angelegt ist. Kennt ein System Wettervorhersagen und Raumplanung, kann es energiesparender arbeiten.

„Robuste Technik und ein einfaches Handling“
Diesem Ziel wollen Krause und Maas durch die Entwicklung von Simulationsmodellen, adaptiven Regelungsalgorithmen, Sensoren und Schaltern näher kommen. Technische Unterstützung erhalten Sie dabei von Saia-Burgess, einem Spezialisten für Steuerungselemente. Den mathematischen Teil des Projekts, die Entwicklung der Algorithmen für die Steuerungsprogramme, erledigen Wissenschaftler der Universität Kreta. Noch in diesem Jahr wollen die Kasseler Forscher im ZUB einen Probelauf mit der Installation zusätzlicher Sensoren und Aktoren sowie der Erweiterung der Gebäudeautomation starten. Maas rät aber zu Augenmaß: Eine vernetzte Steuerung lohne sich in Räumen, wo sich viele Menschen aufhalten, sagt er. Man müsse immer hinterfragen, ob das, was technisch möglich erscheint, auch sinnvoll ist. Wichtig sei „eine robuste Technik und ein einfaches Handling“. Die Entwicklung bedienfreundlicher Benutzeroberflächen ist denn auch ein weiteres Ziel des Pebble-Projekts. ToR

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