Bauherren und Betreiber erwarten von ihren Gebäuden höchste Nutzungsflexibilität. Darum wird zunehmend die Zugänglichkeit der Haustechnik-Installationen mit einer Leitungsführung auf dem Rohfußboden gefordert. Punktgestützte Systemböden erreichen dabei eine Installationsebene mit einem freien Querschnitt von fast 95 %.
Die End- bzw. Zugriffspunkte der Leitungen werden meistens über Steckdosen bzw. Anschlussmöglichkeiten definiert. Zu diesem Zweck verfügen Systemböden über passende Bodentanks, Revisionsschächte und Auslassöffnungen.
Ein entscheidender Punkt für die Auswahl des Systembodens sind die Lasten, die aus der Gebäude- und Datentechnik auf die Fläche einwirken. Sie müssen sicher von ihr aufgenommen und weitergeleitet werden. Größe und Gewicht der Gebäude- und Datentechnik (Schaltschränke, Serverracks etc.) bzw. die Nutzung der Fläche (Flurfahrzeuge, Publikumsverkehr etc.) nehmen somit unmittelbaren Einfluss auf die Wahl der Konstruktion und die Ausbildung der Systemböden. Systemböden können eine sehr hohe Flächenlast aufnehmen. Sehr viel kritischer sind Punktlasten; sie sind darum das entscheidende Lastkriterium für die Bemessung, die Standsicherheit und die Gebrauchstauglichkeit von Systemböden.
Planung, Ausschreibung, Ausführung
Das Planen, Ausschreiben und Ausführen von Systemböden ist eine anspruchs- und verantwortungsvolle Aufgabe. Für die praktische Arbeit können Planer und Ausführende auf drei wichtige Instrumente zurückgreifen. Da sind zunächst die Normen DIN EN 13213 Hohlböden und DIN EN 12825 Doppelböden zu nennen, die eine einheitliche Ermittlung der Kenngrößen von Systemböden regeln.
Daneben stehen zur Planung und für die Baustelle Merkblätter zur Verfügung. So umfasst das BVS-Merkblatt Nr. 9 „Systembodenplanungsfibel“ (Download auf: https://www.systemboden.de/ ) eine Checkliste, um die Planung fachgerecht zu gestalten. Die Ausführung eines installierten Systembodens wird über das Konformitätszertifikat des Herstellers unterstützt. Das Dokument attestiert durch neutrale Zertifizierungsstellen nachweisbare Eigenschaften wie Tragfähigkeit und Maßhaltigkeit.
Schnittstellen
Die Beziehung zwischen Qualität und Nutzen ergibt sich aus dem Zusammenspiel der Systeme TGA und Innenausbau. Der Wert dieser Beziehung leitet sich ab aus dem Aufwand, der in die Planung investiert wird, der Beständigkeit durch eine gewissenhafte Ausführung und dem Service bei Nutzungsänderungen.
Für den Alltag im Systembodenbau ergeben sich daraus Schnittstellen. So bedürfen eine hohe Installationsdichte oder große Medienquerschnitte einer engen Koordination zwischen der TGA-Planung und -Ausführung und der Disposition zur Vorbereitung und Montage des Systembodens. Schall- und Brandschutz erfordern eine Verknüpfung beider Systeme, in dem bei Leitungsdurchführungen auf die richtige Material- und Konstruktionswahl geachtet wird. Speziell bei Technikräumen mit elektronischen Bauteilen sind die Gefahren elektrostatischer Aufladung mit geeigneten Maßnahmen und leitfähigen Komponenten des Systembodens zu minimieren.
Besonders wenn das Gebäude „lebt“ unterliegt es Veränderungen, die Einfluss nehmen auf die TGA und die Systemböden. Neue Zugriffspunkte können durch nachträgliche Bohrungen für neue Bodentanks realisiert werden. Bei größeren Maßnahmen mit dem Versetzen von Brandschutzwänden kann auch das linienartige Öffnen und Schließen von Hohlraumböden erforderlich sein. Auch Doppelbodenanlagen müssen bei veränderter Nutzung angepasst werden, eventuell sind Platten auszuwechseln, auszuklinken, Stützen zu ergänzen oder die Tragfähigkeit zu erhöhen.
Das Ziel einer dauerhaft funktionierenden Gebäudeinfrastruktur wird nicht nur durch die Leistungsfähigkeit der Gebäudetechnik selbst bestimmt, sondern steht in unmittelbarer Wechselwirkung mit der schützenden und gestaltenden Umgebung. Systemböden bieten dabei ein Höchstmaß an Flexibilität. Hermann-Josef Hosters
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Laskowski Systemboden
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