Schon seit Jahren verfolgt die Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft GBG die Philosophie, bei Modernisierungsvorhaben aus hygienischen und energetischen Gründen dezentrale Trinkwassererwärmungsstationen einzusetzen. Mehr als 2500 Taurus-Stationen (siehe Seite 44) sorgen mittlerweile in Wohnungen des größten kommunalen Wohnungsunternehmens in Baden-Württemberg (rund 21 000 eigene und verwaltete Wohnungen) für ausgezeichnete Legionellenprophylaxe. Gleichzeitig senken die Stationen den Energieverbrauch und entlasten damit die Nebenkostenabrechnung der Mieter. Auch beim Modernisierungsvorhaben im Mannheimer Stadtteil Hochstätt blieb die GBG ihrem Versorgungskonzept aus Fernwärme und dezentralen Taurus-Stationen treu.
Vorfertigung beschleunigt Bauablauf
In Mannheims Süden wurde nach der Anbindung an das Fernwärmenetz rechtzeitig vor Beginn der laufenden Heizsaison im ersten Bauabschnitt in 80 Wohnungen die komplette Gebäudetechnik modernisiert:
Umstellung von Gasetagengeräten auf Taurus-20-Stationen
Austausch aller Trinkwasser- und Abwasserleitungen im Steigstrang
Austausch Trinkwasseranbinde- und Abwasserleitungen im Bad
Austausch aller Heizungsanbindeleitungen und Heizkörper
Austausch von Waschtisch- und Duscharmaturen
Wechsel von Drückspüler auf AP-Spülkasten
Austausch WC-Keramik und Toilettensitz
Anbringung einer Verkleidung mit Revisionsöffnung für das Schachtregister
Die Modernisierung erfolgte als Premiere für die GBG im bewohnten Zustand. Um unter anderem die Belästigungen der Mieter auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, setzte die Wohnungsbaugesellschaft auf die vorgefertigte Friabloc Register-Technik der Friatec Aktiengesellschaft, Division Gebäudetechnik.
Diese Register werden nach Anforderungsprofil individuell vorgefertigt und kommen als einbaufertiges, raumhohes Element mit integrierter Gebäudetechnik auf die Baustelle. Trink- und Abwasserleitungen und Armaturen sind schon installiert. Je nach Bedarf und Ausschreibung nehmen sie auch Lüftungs- und Heizungskomponenten auf. Oder wie im Beispiel der Wohnungen auf der Hochstätt die neuste Version der Taurus 20 Wohnungswärmezentren, die schon im Werk in die stabile Rahmenkonstruktion integriert worden waren. Zu den Systemkomponenten der Friabloc Register gehören:
Friatherm uni, das hygienegeprüfte Metallverbundrohr (geprüft nach DVGW W 270) mit Pressfittings für den Steigstrang und für die Versorgung von sanitären Einrichtungsgegenständen sowie für die Heizungssteigleitung und Heizkörperanbindung.
Friaphon, das schalldämmende Hausabfluss-System, das neben den Anforderungen der DIN 4109 auch die Anforderungen des vorbeugenden Brandschutzes erfüllt. Der Kunststoffwerkstoff ist selbstverlöschend und tropft brennend nicht ab. In einzelnen Badezimmern kamen nach Bedarf auch Friaphon-Sonderformteile zum Einsatz.
Termin- und Kostensicherheit
Die Register-Komponenten des Mannheimer Systemherstellers erfüllen alle aktuellen Vorgaben hinsichtlich Brand- und Schallschutz sowie der Trinkwasserverordnung. Doch für Wohnungsbaugesellschaften spielen auch wirtschaftliche Gesichtspunkte eine wichtige Rolle. Gerade hinsichtlich der Kostenkalkulation und der exakten Terminplanung durch eine schnelle und reibungslose Montage bei Erfüllung aller konstruktiven Anforderungen macht Vorfertigung mehr als Sinn. Der kontinuierliche Arbeitsablauf, der die Verweildauer in einer Wohneinheit auf nur zwei bis drei Arbeitstage inklusive Vorarbeiten reduziert, gibt einen hohen Grad an Planungs- und Kostensicherheit. Mit dem positiven Nebeneffekt, dass Mieter nicht ausquartiert werden müssen. Da der komplette Steigstrang binnen eines Tages ausgetauscht wird, müssen die Mieter keine Nacht auf fließendes Wasser verzichten.
Ablauf für Komplettaustausch
Nach einem exakten Zeit- und Arbeitsplan wurde von Mitarbeitern der Käuffer & Co. GmbH (Heizung-Klima-Lüftung-Sanitär), Niederlassung Mannheim, in den mehrgeschossigen Wohnblocks Eingang für Eingang die komplette Gebäudetechnik ausgetauscht:
Demontage der Schachtverkleidungen
Komplettdemontage der Gasleitungen und Gasgeräte sowie des Waschtischs im Bad
Teildemontage der Wasserleitungen
Schaffung der Durchbrüche für neue Abfluss- und Trinkwasserleitungen ins Badezimmer für WC, Waschtisch und Badewanne
Montagevorbereitung für neue Trinkwasserleitungen im Badezimmer
Kernbohrungen für Heizungsleitungen und Kaltwasser
Demontage der Abflussleitungen
Stilllegung der Trinkwasser-Steigstränge und deren Demontage
Öffnen der Decken mittels Kernlochbohrungen
Einbringen der Register, ausrichten und befestigen
Herstellen der Etagenverbindung. Anschließend setzen der Brandschutzmanschetten und Anbindung an die Kellerleitungen
Druckprobe und Spülen
Restarbeiten waren dann hauptsächlich das Setzen der WCs, Montage der AP-Spülkästen, Anschluss der Armaturen und Feinarbeiten wie das Anbringen der Schachtverkleidungen
Parallel zu den Sanitärarbeiten wurden die Heizungsanbindeleitungen und Heizkörper ausgetauscht. Dietmar Stump, Pressebüro DTS, Kleinniedesheim