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Neubau einer Reha-Klinik in Dortmund

Qualitätssicherung über eigenen Standard und Systempartner

Kompakt informieren

  • Beim Neubau einer Reha-Klinik in Dortmund hat das SHK-Fachhandwerksunternehmen sein „System Lorenz“ – unter anderem nur Marken-Produkte und -Systeme einzusetzen, von deren Langzeitqualität man überzeugt ist – mit Rohr- und Vorwandsystemen von Viega realisiert.
  • Für Lorenz zahlt es sich dieser Qualitätsanspruch gegenüber einem Einkauf von „Billigmaterial“ im gesamten Projektdurchlauf mehrfach aus.
  • Ein weiterer Vorteil der Systempartnerschaft mit Viega war, für jeden Einsatzzweck das unter anwendungstechnischen wie wirtschaftlichen Gesichtspunkten geeignetste Rohrsystem auswählen zu können.

Rund 30 Mio. Euro investiert die LVM Versicherung aktuell in Dortmund in den Neubau einer Rehabilitationsklinik für Neurologie und Orthopädie Abb. 1. Betrieben wird das Haus mit 201 stationären sowie 80 teilstationären Plätzen durch die Johanniter-Ordenshäuser Bad Oeynhausen. Diese Rehabilitationsleistungen bietet die Hilfsorganisation seit zwanzig Jahren als einer der ersten vom Rentenversicherungsträger zugelassenen Anbieter an, bringt also entsprechende Erfahrungen und ein hoch professionelles Selbstverständnis mit.

Dass ein solcher Anspruch den notwendigen Rahmen braucht, versteht sich fast von selbst. Dass dieser Rahmen aber zugleich finanzierbar sein muss, ebenso – man denke nur an die chronisch klammen Gesundheitskassen. Beides geht aber durchaus sehr gut zusammen, zeigt der Neubau in Dortmund. Wenn nämlich Bauherr und Generalunternehmer das Projekt über die originären Gestehungskosten hinaus ganzheitlich betrachten, also mit einem integralen Planungsansatz unter anderem die Schnitt-stellen auf dem Bau und die späteren Betriebskosten von Anfang an im Blick haben.

Heizzentrale mit BHKW

Beispielsweise zum Stichwort „Wärmeerzeugung und weiteres“: Dafür wurden zwei Gas-Brennwertheizkessel mit je 500 kW und ein BHKW mit 70 kW elektrischer und 150 kW thermischer Leistung. Wirtschaftlich ausgelegt ist das BHKW auf etwa 5000 Betriebsstunden jährlich. Erreicht werden dürften aber 7000 h/a, also fast die optimale Dauerlaufzeit. Effizienter kann man den Wärme-, Warmwasser- und Strombedarf eines solchen Hauses derzeit kaum decken, denn zur Ausstattung gehören auch vier RLT-Anlagen mit zusammen 23 500 m3/h Fördervolumenstrom sowie zehn weitere RLT-Kleinanlagen – die kontinuierliche Stromabnahme vor Ort ist also ebenso gesichert wie die Wärmeabfuhr. Die geht zum Teil auch direkt in ein 140 m2 großes Bewegungsbecken mit 30 °C Wassertemperatur.

„Billig zahlt sich nicht aus“

Ein weiteres Beispiel zum „ganzheitlichen Planungsansatz“, hier „Installationseffizienz und Schnittstellen“: Über 25 000 m Rohrleitung benötigt der Neubau allein für die Heizungs- und die Sanitär-Installationen Abb. 2. Dazu kommen dann x-tausend Pressverbinder. Entsprechend stark schlagen die Rohrleitungssysteme in der Kalkulation durch. Allein die Beschaffungskosten dieser vielen Rohrmeter zu sehen, war Thomas Lorfing Abb. 5, Geschäftsführer des ausführenden SHK-Unternehmens Gebr. Lorenzen (Krefeld), aber trotzdem nicht bereit: „Zum einen haben wir einen Qualitätsanspruch, den wir durch unser ‚System Lorenzen‘ dokumen-tieren. Das heißt, wir setzen grundsätzlich nur die Marken-Produkte und -Systeme ein, von deren Langzeitqualität wir überzeugt sind. Wenn ein Bauherr etwas anderes will, muss das also ausdiskutiert werden.“ Zum anderen spielt gerade auf einer Großbaustelle neben den Materialkosten die Verarbeitung eine genauso wichtige Rolle: „Wenn die schnell und reibungslos läuft, zahlt sich das wesentlich mehr aus als eventuelle Einsparungen durch ‚Billigmaterial‘ im Einkauf.“

Vom Speicher bis zur Zapfstelle

Auf der Dortmunder Baustelle wurden mehr als 3500 m Sanpress-Edelstahlrohr für die Trinkwasser-Installationen verarbeitet, weitere 2000 m Prestabo für die Heizung und insgesamt 20 000 m für die Anbindung der Trinkwasser-Zapfstellen und der Heizkörper mit dem Kunststoff-Rohrleitungssystem Raxofix – alle aus dem Systemverbund von Viega.

Und das aus gutem Grund, sagt Obermonteur Detlev Derichs Abb. 3: „Wir sind hier durchgängig mit etwa einem Dutzend Kollegen im Einsatz, die je nach Baufortschritt für die Heizungs- und Sanitärinstallationen, aber auch für die Montage der Klima- und Lüftungsanlagen eingesetzt werden. Da bedeutet es eine enorme Erleichterung, wenn die Arbeitsgänge bei der Installation sämtlicher Rohrleitungssysteme immer gleich sind, außerdem dieselben Werkzeuge eingesetzt werden können. Die Viega-Systeme bringen uns diesen Vorteil, bei den Sanitärinstallationen beispielsweise vom Trinkwasserspeicher im Keller über die Verteilung und die Steigestränge bis zum Anschluss der Rohrleitungen an die Eco-Vorwandelemente auf der Etage.“

Anwendungsgerechte Auswahl

Gerade an dieser Aufzählung, die technisch für die Serien Sanpress (Edelstahl; Kellerverteilung und Steigestränge) und Raxofix (Kunststoff; Anbindung auf der Etage) steht, wird deutlich, dass sich „Systembindung“ und „Wirtschaftlichkeit“ ebenfalls nicht ausschließen (müssen), so Lorfing: „Dank der Viega-Sortimentsbreite können die verschiedenen Rohrleitungssysteme anwendungsgerecht differenziert ausgewählt werden. Also beispielsweise das verzinkte Stahlrohr Prestabo für die Heizung, das besonders hochwertige Edelstahlsystem Sanpress für die hygienebewusst ausgelegten Trinkwasser-Installationen, und die strömungsoptimierten Etagenverteilungen direkt von der Rolle mit dem Kunststoffrohr Raxofix. Dadurch erhalten wir auf der einen Seite die Sicherheit der reibungslosen Verarbeitung. Auf der anderen Seite stehen aber zugleich immer die Materialien zur Verfügung, die für den Einsatzzweck unter anwendungstechnischen wie wirtschaftlichen Gesichtspunkten am geeignetsten sind.“

Dass über die Programmbreite außerdem zentrale Anforderungen speziell an die Trinkwasser-führenden Hausinstallationen optimiert ausgeführt werden konnten, ist ein willkommener Nebeneffekt für Lorfing, aber nicht minder wichtig: „Gerade in einer Reha-Klinik hat natürlich das Thema Erhalt der Trinkwassergüte einen besonders hohen Stellenwert. Edelstahl war deswegen als Werkstoff in der Kellerverteilung und für die Steigestränge von Anfang an gesetzt.“

In den Etagenverteilungen und für die Anbindeleitungen zu den durchgeschliffenen Zapfstellen kam das einfach von der Rolle zu verlegende Raxofix-Kunststoffrohrsystem zum Einsatz: „Mit dem druckverlustoptimierten System konnten wir viele Teilstrecken außerdem schlanker dimensionieren, als dies bei anderen Kunststoff-Rohrleitungssystemen der Fall gewesen wäre. Durch das reduzierte Wasservolumen im System haben wir darüber hinaus etwas für den Erhalt der Trinkwasserhygiene getan.“

Womit sich letztlich wieder der Kreis aus integraler Planung und Qualitätsanspruch nach dem „System Lorenzen“ mit anschließender Realisierung des Projekts über Produkte von Viega schließt: Durch die vorausschauende Planungsleistung und die anschließende Festlegung auf bewährte Systemtechnik wird bereits die Basis nicht nur für die fachgerechte und reibungslose Umsetzung der Installationen gelegt, sondern ebenso für den effizienten und damit wirtschaftlichen Betrieb der gesamten Wasser führenden Haustechnik für Heizung, Klima, Lüftung und Sanitär. „Und das“, so Lorfing, „weiß dann der Betreiber der Reha-Klinik zu schätzen, denn abgerechnet wird gerade in einem solchen Objekt über Fallpauschalen, also unabhängig von der Höhe der tatsächlichen Betriebskosten.“

Qualität, Effizienz und Sicherheit

Mit der beschriebenen Planung und Installation der Haustechnik ist bei diesem Dortmunder Projekt der Themenkreis „Qualität, Effizienz und Sicherheit“ allerdings noch nicht ganz geschlossen: Nach entsprechenden, guten Erfahrungen in einem vergleichbaren Objekt in Bad Oeynhausen wird auch in der Reha-Klinik die gesamte Regelungstechnik unter anderem für Heizung, Warmwasser, Lüftung, BHKW, Schwimmbad, Außenbeleuchtung, Flurbeleuchtung und Außentüren mittels DDC und GLT gesteuert.

Das Betreiben, Überwachen und Optimieren der Anlage kann so von jedem EDV-Arbeitsplatz in der Liegenschaft und von jedem Web-fähigen Rechner weltweit ausgeführt werden; also auch per Smartphone: „Dadurch kann schnell und ohne großen Aufwand eingegriffen und möglicherweise nachjustiert werden, wenn bestimmte Betriebszustände nicht mehr im optimalen Bereich sind. Ganz besonders betrifft das aber die Effizienz der Wärmeversorgung über das BHKW sowie indirekt den Erhalt der Trinkwasserhygiene, also die Überwachung des bestimmungsgemäßen Betriebs, auf den das Gesamtsystem zur Vermeidung von Stagnation ausgelegt ist“, beschreibt Lorfing die Zielsetzung dieser durchgängigen Vernetzung.

Bautafel

Objekt

Neubau Reha-Klinik, Am Rombergpark, Dortmund; August 2013 bis Frühjahr 2015; 13 700 m2 Nutzfläche

Bauherr

LVM Versicherung, Münster

Betreiber

Johanniter-Ordenshäuser, Bad Oeynhausen gGmbH, www.johanniter.de

Generalübernehmer

Hout Consens GmbH & Co. KG, Straelen

Ausführung HLS

Gebr. Lorenzen GmbH & Co. KG, Krefeld, www.lorenzen.gl

Systempartner

Viega, Attendorn, www.viega.de mit den Rohrsystemen Raxofix, Sanpress und Prestabo sowie dem Vorwandsystem Eco

Trinkwasserhygiene geplant abgesichert

In dem Neubau der Dortmunder Reha-Klinik sind allein 13 500 m Rohrleitungen nur für die Trinkwasserversorgung installiert. Um hier jegliches Verkeimungsrisiko von Anfang an auszuschließen, stopfen die Monteure während der Installation sämtliche Rohrleitungsabschnitte konsequent ab; auch Restrohre werden nur abgestopft eingelagert.

Über die optimierten Nennweiten wurde das Volumen der Trinkwasser-Anlage so weit wie möglich reduziert, ohne den Versorgungskomfort zu beeinträchtigen. Zusätzlich wurde anstelle eines großzügig dimensionierten Pufferspeichers für die Bereitstellung des Trinkwarmwassers ein 2000-l-Speicher mit leistungsfähigem Speicherladesystem (2 × 240 kW) installiert. Einer der beiden in Kaskade geschalteten Gas-Brennwertheizkessel kann also bei Spitzenlasten diesen „Warmwasserbereiter“ für die maximale Versorgung des Objektes allein bedienen.

Die Inbetriebnahme der Trinkwasser-Installation erfolgt erst unmittelbar vor Übergabe und damit Nutzung des Gebäudes: Nach dem Befüllen wird gespült, dann beprobt und maximal über einen Zeitraum von 72 h der bestimmungsgemäße Betrieb simuliert, bevor die tatsächliche Betriebsphase beginnt. Schon auf Legionellen beprobt wurde der Hausanschluss bei seiner Fertigstellung, eine zweite Beprobung erfolgt – auch das gehört zum „Qualitätsprinzip Lorenzen“ – vor dem Öffnen und damit dem ersten Eintritt von Wasser in die Trinkwasser-Installation.

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