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- Für die Ausstattung der Behandlungsräume im Wellnessbereich Jovitalis mit Heiz/Kühl-Decken sprachen insbesondere die vorteilhafte Art der Temperierung mit sehr hohem Strahlungsanteil, die Möglichkeit zu kühlen und die verbesserte Hygiene.
- Durch perforierte Sichtflächen wurde zudem die Raumakustik verbessert.
- Die Heiz/Kühl-Decken wurden vollflächig ausgeführt, Beleuchtungskörper und Schutzeinrichtungen wurden integriert. Die Deckenanschlüsse Richtung Fenster und Flur wurden mit Gipskarton ausgeführt.
Bad Füssing nimmt seit Jahren einen Spitzenplatz unter den bedeutendsten Heilbädern Europas ein. Die Beliebtheit des Kurorts geht auf die außerordentliche Heilkraft seines Thermalwassers zurück, das auf einer Fläche von rund 12000 m2 in drei großen Badelandschaften sowie in mehr als 20 thermalwasserführenden Hotels und Sanatorien zu genießen ist.
Das Johannesbad in Bad Füssing Abb. 1 zählt mit rund 4500 m2 Wasserfläche und 60000 m2 Liegefläche zu den größten Thermen Europas. In den letzten Jahrzehnten prägte das privat geführte Unternehmen die Entwicklung des Gesundheitswesens nicht nur vor Ort ganz entscheidend mit. So gilt das Johannesbad unter anderem als Vorreiter für den Bau von Kliniken, eines Strömungskanals und des ersten Thermalwellenbads in Europa. Seit Ende 2008 gehört auch der Wellnessbereich Jovitalis zu den Highlights, ganz getreu dem Motto „Wohlfühlen mit allen Sinnen“. Kur- und Tagesgäste können unter einem vielfältigen Angebot an Massagen, Wellness- und Schönheitsanwendungen wählen.
Heizkonzept
Das Jovitalis residiert im ersten Obergeschoss des Hauptgebäudes und umfasst etwa 1160 m3 umbauten Raum. Das ortsansässige Architektur- und Ingenieurbüro Luehrs und Meisenberger zeichnete für die Planung des neu gestalteten Bereichs mit hohen Wärmedämmstandards verantwortlich. Da sich der Komplex innerhalb des Bestandsgebäudes befindet, sollte ein Anschluss an die bestehende Heizung – eine Gaskesselanlage mit Wärmepumpe – erfolgen.
Für die Gestaltung hatten die Planer konkrete Vorgaben zu beachten. So war eine glatte Deckenausführung vorzusehen und aus optischen Gründen sollte auf Heizkörper verzichtet werden. Da praktisch alle Installationen über einer abgehängten Decke erfolgen sollten, kam der Einbau einer Fußbodenheizung, auch wegen der zusätzlichen Aufbauhöhe, nicht infrage.
Stattdessen favorisierte das Technikerbüro Pünner, das die Konzeption in Sachen Heizung, Lüftung und Sanitäranlagen übernahm, eine Heiz/Kühl-Decke von Best. Zwei entscheidende Vorteile sprachen zugunsten der Technik: Die als angenehm empfundene Temperierung mittels Strahlung während der Anwendungen sowie die Möglichkeit des Kühlens im Sommer. 19 der 22 Räume sind daher mit Heiz/Kühl-Elementen versehen. Die zwischen 9 und 11 m2 großen Kabinen Abb. 2 Abb. 3 für Massagen und Wellnessangebote verfügen darüber hinaus über eine Multimedia-Anbindung und eine Therapiebuchungsmöglichkeit.
Heiz/Kühl-Elemente
In der Ausführung entschied sich der Bauherr für die Heiz/Kühl-Elemente HKE-CS, die in RAL 9016 (Weiß) lackiert wurden. Die Platten sind für eine deutliche Verbesserung der Raumakustik perforiert, diese Fähigkeit zur Schallabsorption unterstreicht den Charakter der Behandlungsräume als Wohlfühlbereich. Die Elemente bestehen aus Kupferrohr und Aluminiumblech, die formschlüssig im Raster von 100 mm verpresst werden Abb. 4. Die Sichtfläche ist in Paneelstruktur mit dezenten Sicken ausgeführt.
Zur hydraulischen Verbindung mehrteiliger Flächen oder Bänder setzt Best Press- oder Lötmuffen ein. Als Druckstufe wird standardmäßig 6 bar und als Betriebsgewicht ca. 10 kg/m2 angegeben. Die wasserführenden Elemente werden in die Decke integriert, teilweise auch zusammen mit Beleuchtungskörpern und Schutzeinrichtungen. Die Deckenanschlüsse Richtung Fenster bzw. Flurwand wurden mit Gipskarton ausgeführt. Zu den Nachbarräumen hin erfolgte ein genaues Aufmaß vor Ort, um entsprechende Passstücke im Werk fertigen zu können.
Die Vorteile der Wärmeabgabe von oben kommen in dem sensiblen Bereich besonders zur Geltung: Die Strahlungswärme (bzw. der Strahlungswärmeverlust über die Hautoberfläche) wird praktisch nicht wahrgenommen – ein Merkmal für höchste thermische Behaglichkeit. Und die geringe Staubaufwirbelung unterstreicht den hohen hygienischen Anspruch der Einrichtung. Gleichzeitig arbeitet die Deckenstrahlheizung sehr wirtschaftlich, denn die höhere Temperatur der Umgebungsflächen sowie eine geringe Luftbewegung bewirken eine höhere Empfindungstemperatur: Bei gleicher thermischer Behaglichkeit ist weniger zu heizen. Die Regelung erfolgt für jeden Raum individuell, sodass eine schnelle Anpassung an die gegebene Situation gewährleistet ist.
Fazit
Seit der Eröffnung des Jovitalis Ende 2008 genießen die Gäste die Vorzüge der neuen Einrichtung. Als wesentlicher Bestandteil des Wohlfühlkonzepts gelten die unsichtbar im Hintergrund arbeitenden Heiz/Kühl-Elemente. Sie sichern die angenehme Temperatur während der Anwendungen und unterstreichen mit ihrer dezenten Ausführung den ansprechenden Charakter der Räume. Marion Paul-Färber, Pressebüro Dieter Last
Bautafel
Jovitalis Wellnessbereich
Bauherr Johannesbad Reha-Kliniken
Architekt Architektur- und Ingenieurbüro Luehrs und Meisenberger, Bad Füssing
Fachplanung SHK Technikerbüro Pünner, 94104 Tittling
Ausführung SHKw Klaus Burke, Passau
Heiz/Kühl-Elemente Best, Isernhagen