In Röhrsdorf bei Chemnitz hat thyssenkrupp ein neues Werk errichtet. Für die Fertigung von Sondermaschinen für die Batterieproduktion war es wichtig, eine zuverlässige Anlage für Druckluft und Kühlwasser zu installieren. Die hohen Anforderungen ließen sich mit dem Edelstahl-System NiroSan erfüllen.
Mit dem Neubau in Röhrsdorf hat sich thyssenkrupp System Engineering neben dem Elektromobilitäts-Kompetenzzentrum im benachbarten Hohenstein-Ernstthal und dem Technikum Pleißa ein weiteres Standbein in der Region Chemnitz geschaffen.
Der Produktionsstandort wurde vom Immobilienentwickler VGP Industriebau mit deutschem Sitz in Düsseldorf auf dem 40 000 m2 großen Gelände errichtet (Bild 1) und wird an den Maschinenbauer vermietet. Je nach Bedarf werden dort bis zu 250 Mitarbeiter beschäftigt sein. Im Mittelpunkt steht umweltfreundliche Mobilität. Das international agierende Unternehmen gehört zu thyssenkrupp Industrial Solutions, einem Systempartner für alle wesentlichen Komponenten der Prozessketten Karosserie und Antriebsstrang in der Automobilindustrie.
Das Gebäude
thyssenkrupp: Auf 9400 m2 produzieren
Die Produktionshalle mit einer Größe von rund 9400 m2 ist in einer Betonfertigteil-Konstruktion nach neustem Standard gefertigt worden (Bild 2). Für die Beheizung im Inneren wurden Deckenstrahlplatten installiert. Die für die Produktion benötigte Druckluft erzeugen insgesamt vier Compair-Kompressoren, wobei zwei Modelle eingesetzt wurden: Zwei drehzahlgeregelte L37-RS- und zwei starrlaufende L37-10A-Kompressoren (Bild 6).
Mit Aufbereitungstechnik hohe Lebensdauer ermöglichen
Damit die Anlage eine hohe Lebensdauer erreicht, hat man eine Aufbereitungstechnik in Form von vier Kältetrocknern mit Filtertechnik installiert. Der Drucktaupunkt liegt dadurch bei 3°C und entspricht der Klasse 4. So wird garantiert, dass das Medium in gleich bleibender Qualität für die Verarbeitungsprozesse zur Verfügung steht. Die Druckluftqualität wird gemäß der Norm ISO 8573-1 klassifiziert – im vorliegenden Fall entspricht sie:
Mit dichten Rohren verlustfrei arbeiten
Ein wichtiger Aspekt der Druckluftanlage ist die Verteilung: Das System soll dauerhaft möglichst verlustfrei arbeiten. Dazu musste eine Verrohrung ohne Undichtigkeiten ausgeführt werden. Dies wurde durch das Unternehmen druckluft-technik Chemnitz realisiert und geprüft.
Druckluft und Kühlwasser
Druckluft- und Kühlwasserverrohrungen als Ringleitungen verlegen
Für die Verteilung im Produktionsbereich sind die Druckluft- und Kühlwasserverrohrungen als Ringleitungen in DN 65 verlegt worden (Bild 3) (Bild 4). In die Ringleitungen wurden 30 Druckluftanschlüsse sowie 5 Kühlwasseranschlüsse integriert, jeweils in DN 25.
Anschlüsse ohne große Eingriffe erweitern
Jeder Anschluss ist mit einem Absperrhahn gesichert, um bei späteren Erweiterungswünschen ohne große Eingriffe in den Anlagenbetrieb reagieren zu können. Die Druckluftleitungen sind nicht isoliert. Die von Klußmann Partnerschaft, Gütersloh, geplante Anlage wird alle 4000 Betriebsstunden gewartet, spätestens einmal jährlich. Zu diesem Vorgang zählt auch die Kontrolle sämtlicher Absperr- und Prüfeinrichtungen.
Edelstahlsystem NiroSan
NiroSan-Rohre und -Edelstahlfittings: So überzeugen sie
Zum Einsatz kam das System NiroSan von Sanha. Die NiroSan-Rohre und alle Edelstahlfittings werden aus den Werkstoffen 1.4404 (Rohre und Formteile aus Edelstahl) und 1.4408 (Gewindeteile, Edelstahl-Feinguss) gefertigt. Der Edelstahl-Werkstoff 1.4404 enthält mindestens 2,3 % Molybdän und weist einen geringeren Kohlenstoffanteil als der konventionelle Werkstoff 1.4401 auf. Damit ist er nicht nur gleichwertig zu diesem Edelstahl, sondern überzeugt zusätzlich durch seine höhere Korrosionsresistenz.
NiroSan-Komponenten: Nach welchen Vorgaben sind sie geprüft und zugelassen?
Das NiroSan-Presssystem, die Edelstahlrohre ebenso wie die Edelstahlfittings, sind geprüft nach den DVGW-Arbeitsblättern GW 541 und W 534 und zugelassen vom DVGW, ÖVGW, SVGW sowie allen namhaften europäischen Zertifizierungsstellen. Die Serie liegt in allen Dimensionen von 15 bis 108 mm vor, einschließlich 64 mm. Als Betriebsdruck wird maximal 16 bar angegeben, als Betriebstemperatur für die NiroSan-Pressfittings mit EPDM-Dichtring – 30 bis + 120 °C.
combipress für schnelle Arbeitsabläufe
Verarbeitungssicherheit mit combipress von Sanha steigern
Bei der Installation von Rohren und Formstücken ist heute Schnelligkeit gefragt – zusammen mit einer ordnungsgemäßen Verarbeitung. Um dies bei jedem einzelnen Schritt zu erzielen, konnten die Installateure auf die Vorteile von combipress bauen: Die Verarbeitung der Rohre und Fittings wird dabei durch die Eigenschaften Universalkontur, Gleithaftung und „unverpresst undicht“ wesentlich vereinfacht, die Verarbeitungssicherheit wird gesteigert.
Pressbacken dank Original-Presskonturen nicht verwechseln
Vorhandene Werkzeuge mit unterschiedlichen Original-Presskonturen (V, M und SA) lassen sich bis einschließlich 54 mm problemlos verwenden. Für größere Dimensionen können die Originalkonturen SA und M genutzt werden. Für den Handwerker bedeutete dies beim Verpressen eine leichtere Handhabung und mehr Sicherheit, denn durch die Universalkontur sind Schaden verursachende Verwechslungen von Pressbacken auf der Baustelle faktisch ausgeschlossen.
10 Jahre sehr gute Erfahrungen mit combipress
Planung und Ausführung stimmen mit den Vorstellungen des Bauherren zu 100% überein. Im Wesentlichen hat dazu die „sehr kompetente Betreuung durch den Außendienstmitarbeiter von Sanha, Dietmar Pohling, beigetragen“, erklärt das Unternehmen druckluft-technik Chemnitz. „Wir arbeiten schon länger mit den combipress-Komponenten und blicken seit 10 Jahren auf beste Erfahrungen zurück.“
Kontakt zum Anbieter
Sanha
45219 Essen
Telefon (0 20 54) 92 50
info@sanha.com
www.sanha.com
Dieser Artikel ist eine Überarbeitung des Artikels „Edelstahl für Druckluft und Kühlwasser“ von Marion Paul-Färber, Pressebüro Last Waldecker PR, erschienen in TGA 06-2020.