2008 hat sich der Markt für Wärmeerzeuger in Deutschland mit einem Wachstum von 12 % nur teilweise von dem Absatzeinbruch in 2007 (– 28 %) erholt. Gleichzeitig hat sich der Trend zu erneuerbaren Energien und Brennwerttechnik beschleunigt. „2008 verzeichneten wir einen Strukturwandel am Heizungsmarkt: In 45 % der Investitionsfälle werden heute erneuerbare Energien eingekoppelt. Gegenüber 2005 ist das eine glatte Verdopplung“, so der BDH-Präsident Klaus Jesse.
Gas und Heizöl verlieren Marktanteile...
Für Wärmeerzeuger mit Gas und Heizöl (insgesamt 518000) lag 2008 das Wachstum mit 7 % deutlich unter dem des Gesamtmarkts. Dabei stiegen die Stückzahlen für Brennwerttechnik auf 366000 (+ 20 % gegenüber 2007), während sie für Niedertemperaturtechnik auf 152500 (– 15 % gegenüber 2007) gesunken sind. Gas-Brennwerttechnik erreichte einen Anteil am Gesamtmarkt von 50,0 % (2007: 49,3 %), insgesamt dominierte der Energieträger Gas (im wesentlichen Erdgas) mit 67,2 % (2007: 69,7 %) den Markt. Öl-Brennwerttechnik eroberte mit 58500 Heizkesseln einen Marktanteil von 9,5 % (2007: 6,7 %), der Marktanteil des Energieträgers Heizöl ist aber von 18,6 % in 2007 auf nun 17,0 % (105000) gesunken. Zehn Jahre zuvor hatte Heizöl noch einen Marktanteil von 28,1 %.
…an Holzkessel und Wärmepumpen
Das größte Wachstum mit 100 % gegenüber 2007 verzeichneten Festbrennstoffkessel (im Wesentlichen Holzpellet- und Scheitholz-Kessel). Mit 35000 verkauften Einheiten betrug der Marktanteil 5,7 %. Wärmepumpen deckten 2008 mit 10,1 % erstmals einen zweistelligen Anteil der Nachfrage nach zentralen Wärmeerzeugern. Insgesamt wurden 62500 Heizungs-Wärmepumpen abgesetzt, was einem Plus von fast 40 % entspricht. Den größten Zuwachs verzeichneten Luft/Wasser-Wärmepumpen: 2008 wurden mehr als 28000 Stück verkauft, eine Steigerung von 57,8 % gegenüber 2007 (17748). Damit kommen Luft/Wasser-Wärmepumpen im Segment thermodynamisches Heizen auf einen Marktanteil von 44,9 % und liegen nahezu gleichauf mit den Sole/Wasser-Wärmepumpen. Diese erzielten 2008 einen Marktanteil von 48,0 %, wobei ihr Absatz um 26,4 % auf 29993 Anlagen stieg. Besonders stark legten auch die nicht in der BDH-Statistik erfassten Trinkwarmwasser-Wärmepumpen zu: Ihr Absatz stieg nach Auskunft des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) 2008 mit 13861 Wärmepumpen auf mehr als das Doppelte (2007: 7354).
Solarthermie wuchs besonders stark
Überproportional stark wuchs auch der Solarthermiemarkt: 2008 konnten in Deutschland mit ca. 210000 Solarthermieanlagen (2,1 Mio. m2) mehr als doppelt so viele wie im schwachen Vorjahr abgesetzt werden. Auch gegenüber dem sehr guten Jahr 2006 ist der Solarthermiemarkt um rund 40 % gewachsen. Der BDH führt die positive Absatzentwicklung vor allem auf die seit vergangenem Jahr verbesserten Förderangebote sowie die hohen Energiepreise zurück.Jochen Vorländer