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- Der Hackgutvergaser PuroWIN erreicht mit einer Gegenstromvergasung so niedrige Staubemissionen, dass diese kaum noch messbar sind 1 mg/MJ.
- Der gesamte Brennstofftransport wurde mechanisch und energetisch optimiert. Der Hilfsenergiebedarf wurde signifikant verringert.
- Neben der Schneckenförderung lässt sich der PuroWIN auch mit einer Saugförderung ausstatten. Transportstrecken von bis zu 25 m Länge und 7 m Höhenunterschied lassen sich überwinden, Brennstofflager und Heizraum müssen nicht mehr aneinandergrenzen.
Der neu entwickelte Hackgutvergaser PuroWIN erreicht durch eine von Windhager patentierte Gegenstromvergasung Abb. 1 eine besonders saubere Verbrennung, niedrigste Emissionswerte sowie eine effiziente Brennstoffausnutzung. Feinstaubpartikel werden durch eine bei der Vergasung entstehende Aktivkohleschicht gefiltert und bleiben dadurch in der Asche zurück. Der Vorteil: Die Einhaltung der gesetzlichen Grenzwerte für Feinstaub wird garantiert, ohne dass ein zusätzlicher Partikelfilter installiert werden muss. Mit Staubemissionen 1 mg/MJ wird der Grenzwert der 1. BImSchV um mehr als den Faktor 10 unterschritten. Auch die CO-Emissionen liegen weit unter den gesetzlichen Grenzwerten. Windhager bewirbt das einzigartige Konzept mit dem Begriff Zero-Emission-Technologie. Der neue PuroWIN ist in fünf Leistungsgrößen von 24 bis 60 kW ab Mitte 2016 erhältlich.
Der Brenner selbst, der zusammen mit dem Grazer Forschungsinstitut Bios entwickelt wurde, besteht aus hochlegiertem Edelstahl und ist dadurch besonders robust. Der Kessel ist so dicht ausgeführt, dass das Glutbett ohne Brennstoff- oder Luftzuführung bis zu vier Tage erhalten bleiben kann. Dadurch ist ein selbsttätiges Anheizen ohne Zündung und damit eine Einsparung von bis zu 90 % der Zündenergie möglich. Die Entaschung erfolgt über doppelte Entaschungsplatten während des Betriebes, sodass der Vergaser nicht abgestellt werden muss. Anders als bei üblichen Rost-Lösungen können sich aufgrund der geschlossenen Platte keine Fremdkörper festsetzen.
Zur Austragung des Hackguts aus dem Lager entwickelte Windhager ein neuartiges Protektor-Rührwerk, das sich durch äußerste Leichtgängigkeit und einen Motor mit besonders geringem Stromverbrauch auszeichnet. Das Getriebe liegt nicht, wie herkömmlich, direkt am Boden auf, sondern wird durch einen Schutzmantel befestigt, der Kraft und Gewicht des Hackguts in den Boden leitet. So ergibt sich eine hohe Widerstandsfähigkeit auch bei kurzfristig starker Belastung, beispielsweise während des Befüllens.
Der Transport des Hackguts erfolgt durch einen Sicherheits-Schneckenkanal mit spezieller Seiten-Schub-Technologie. Der asymmetrische, vergrößerte Querschnitt des Kanals transportiert bis zu 60 % des Hackguts seitlich neben der Schnecke. Dadurch ergeben sich eine hohe Unempfindlichkeit gegen Fremdkörper und ein minimaler Verschleiß. Die Schneckenwendel ist mit 6 mm Stärke robuster ausgeführt als bei herkömmlicher Bauweise. Im Raumaustragungskopf besitzt der Schneckenkanal eine gegenläufige Wendel. Langes Material oder Fremdkörper werden so stets nach unten in den Fallschacht transportiert. Ein Blockieren der Schnecke wird damit vermieden.
Zur Förderung in den Heizkessel entwickelte Windhager eine neuartige Zwei-Kammern-Zellradschleuse. Sie verfügt über scharfe Messer, die längeres Material abschneiden. Diese fahren zunächst langsam zu und bei Widerstand wieder kurz zurück, damit das Material nach unten fallen kann. Erst im Anschluss fahren die Messer mit ganzer Kraft zu und schlagen das Material ab. Damit ist ein Schutz vor unnötigem Verschleiß gegeben. Die Zellradschleuse wird wie alle anderen Motoren modulierend angesteuert. Sämtliche Antriebe laufen dadurch besonders verschleißarm, sehr leise und stromsparend. Anders als herkömmliche Hackgutheizungen benötigt der PuroWIN daher keinen Starkstromanschluss und kann mit 230 VAC betrieben werden. Für den kompletten Brennstofftransport benötigt der Heizkessel im Schnitt nur 120 W. Rund 1000 kWh/a elektrische Energie werden dadurch bei 3000 Betriebsstunden gegenüber herkömmlichen Antriebsmotoren eingespart.
Eine weitere Neuerung ermöglicht die Realisierung von Hackgut-Heizungskonzepten, die bisher an baulichen oder logistischen Rahmenbedingungen scheiterten: Neben der Schneckenförderung lässt sich der PuroWIN als weltweit erster Hackgutkessel auch mit einer serienreifen Saugförderung Abb. 2 ausstatten. Realisiert werden können Strecken von rund 25 m und bis zu 7 m Höhenunterschied. Dadurch müssen Brennstofflager und Heizraum nicht zwangsläufig aneinandergrenzen. Die Raumaustragung im Hackgutlager erfolgt auch bei der Sauglösung mit Rührwerk und Schnecke. Außerhalb des Lagers befindet sich ein Gebläse, das das Hackgut über ein flexibel anpassbares Rohrsystem zum PuroWIN transportiert. Der Brennstoff wird in einen Vorratsbehälter beim Kessel gesaugt. Das Gebläse ist dafür nur rund 15 min/d in Betrieb – abhängig von Kesselleistung, Wärmebedarf und Brennstoffqualität.
Weitere Informationen bietet das Windhager-Video „Die Revolution der Hackgutheizung“ www.bit.ly/tga1066