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Referenzprojekt Best

Heiz-Kühl-Elemente für Innovation Factory

Kompakt informieren

  • In der Innovation Factory des Möbelherstellers Brunner erfolgt die Temperierung über praktisch wartungsfreie Heiz-Kühl-Elemente als Strahlbänder und Segel.
  • Wichtige Aspekte bei der Auswahl waren die geringe Staubaufwirbelung sowie die vollständige und flexible Nutzung aller Flächen.
  • Um die Akustik zu verbessern, wurden die Segel in den Büros, Besprechungsräumen und im Foyer in einer gelochten Ausführung installiert.
  • Die Strahlbänder in der Produktionshalle wurden ungelocht ausgeführt, da sich hier die Schallabsorption einer gelochten Ausführung aufgrund des geringen Flächenanteils kaum ausgewirkt hätte.

Das Familienunternehmen Brunner wurde 1977 gegründet und beschäftigt rund 500 Mitarbeiter. Es gilt als einer der führenden internationalen Anbieter von Objektmöbeln. Im Fokus stehen dabei Lösungen für Wirtschaftsunternehmen und Hotellerie, Messen und Kongresszentren sowie für Einrichtungen aus den Bereichen Pflege, Bildung und öffentliche Hand.

Der jüngste Neubau auf dem Werksgelände, die Brunner Innovation Factory Abb. 1, gliedert sich in mehrere Bereiche. In dem im September 2018, 16 Monate nach dem Spatenstich in Betrieb genommenen zweigeschossigen Gebäudeteil finden die Endmontage der Möbel und der Versand statt, außerdem ist hier die Werkstatt angesiedelt. Die Planung des Gebäudes lag in den Händen des Architekturbüros Henn. Die Konzeption greift Aspekte der Möbelherstellung auf, etwa das sichtbare Dachtragwerk aus Holzbauteilen mit seiner filigranen Anmutung Abb. 2. Die gläserne Fassade lenkt den Blick auf die prägenden Knotenpunkte. Durch die quadratischen Lichtkuppeln erfolgt zusätzlich ein natürlicher Lichteinfall.

So dient das Gebäude mit einer Bruttogeschossfläche von 7477 m2 aufgrund seiner Offenheit als Schaufenster der Produktion. Entlang der transparenten Fassade wurde eine zusätzliche Ebene in die Halle eingestellt, die durch eine Galerie erreicht wird. Die so entstandenen zwei Geschosse werden für ein Mitarbeiter-Restaurant, Büros, Konferenzräume sowie Forschung und Entwicklung genutzt.

Angenehme Arbeitsbedingungen

Die Innovation Factory punktet nicht nur mit ihrer Konstruktion, auch die Gebäudetechnik spiegelt den hohen Anspruch wider. So entschied sich der Bauherr in Abstimmung mit dem TGA-Planer b.i.g. bechtold Ingenieurgesellschaft für das Heizen und Kühlen von der Decke. Im Heizfall wird der Raum zu etwa einem Drittel konvektiv und zu zwei Dritteln über Strahlungswärme beheizt.

Da so die Temperatur der Umgebungsflächen angehoben wird und die Luftgeschwindigkeit sehr gering bleibt, kann die Lufttemperatur um bis zu 3 °C (im Vergleich zu einer konventionellen Heizung mit hohem Konvektionsanteil) abgesenkt werden. Die Empfindungstemperatur, ein wesentliches Merkmal der Behaglichkeit, bleibt dabei gleich. Damit gehen ein äußerst wirtschaftlicher Umgang mit Energie und im Vergleich zu anderen Systemen niedrigere Folgekosten einher. Bei der Kühlung, die mit Deckensegeln in den Büros und Konferenz- sowie Forschungsräumen umgesetzt wurde, kehrt sich der Vorgang um: Die Strahlflächen nehmen Wärme auf, die dann über den Wasserkreislauf entfernt wird.

Weitere Vorteile der Heiz-Kühl-Flächen sind beste Regelbarkeit und kurze Aufheizzeiten aufgrund des geringen Speichervolumens. Die Elemente an der Decke sind praktisch wartungsfrei und weisen eine lange Lebensdauer auf. Zudem entstehen im Betrieb kaum Luftbewegungen oder Staubaufwirbelungen. Dies ist bei der Endmontage der hochwertigen Möbel ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt. Ein weiterer Vorteil: Brunner kann sämtliche Flächen voll ausnutzen: Mit den Heiz-Kühl-Flächen ist keinerlei Einschränkung verbunden, Arbeitsplätze und -abläufe lassen sich von baulichen Gegebenheiten unabhängig einrichten.

Der Weg der Wärme und der Kühlung

Das Gebäude wird durch vier Gasmotor-Wärmepumpen mit einer Gesamtleistung von 303 kW (Heizen) bzw. 269 kW (Kühlen) versorgt. Als Raumtemperatur während des Heizbetriebs wurden 18 °C in der Halle und 20 °C in den Büros angesetzt, im Kühlfall überall 26 °C.

Installiert wurden zwei Typen der Heiz-Kühl-Elemente: HKE-CS als Bänder für die Produktionshalle und HKE-EL als Segel für die weiteren Räume. Die sechs Bänder Abb. 3 Abb. 4 mit jeweils 42 m Länge für die Halle summieren sich auf 118 kW bei einer Strahlungsfläche von 227 m2. Sie wurden in 14 Teilstücken gefertigt und laufen durch die Deckenkonstruktion. Bei einer Hallenhöhe von 9,7 m und einer Aufhängehöhe von 7,5 m fällt die dezente Längsprofilierung nur beim Blick von der Galerie auf.

Die HKE-CS (CS steht für Classic Stripe) sind besonders leichte Deckenstrahlplatten, bestehend aus Kupferrohren 15 × 0,75 mm und Kopfstücken mit 28 × 1,5 mm, die strömungsgünstig ausgehalst und zu Registern verlötet werden. Die Rohre werden mittels eines patentierten Verfahrens in ein Aluminiumstrahlblech von 1,0 mm Dicke eingepresst. Vergleichbare Systeme aus Stahl haben ein typisches Betriebsgewicht von 25 kg/m2 – bei diesem Objekt würde die Dachkonstruktion also mit 5670 kg belastet. Die gewählte Best-Decke mit einem Betriebsgewicht von 10,1 kg/m2 kommt nur auf 2290 kg.

Häufig sind die Platten für eine bessere Raumakustik gelocht. Für Brunner wählte man die ungelochte Ausführung, denn die Gesamtfläche der Bänder fällt im Vergleich zur Hallengröße nicht ins Gewicht.

Der Achsabstand der Rohre zueinander beträgt 100 mm. Die Elemente weisen standardmäßig eine seitliche Aufkantung von 75 mm nach oben und eine Doppelkantung nach innen zur Längsversteifung und Justierung der 40 mm starken Wärmedämmung auf. Zur Querstabilisierung sind Profile eingeschweißt, die gleichzeitig als Aufhängeachsen genutzt werden. Die in Weiß (RAL 9016) hergestellten Elemente entsprachen den Wünschen an eine möglichst helle Gestaltung.

Elegante Deckensegel

In den Büros und weiteren Räumen wählten die Verantwortlichen den Typ HKE-EL in Form von Deckensegeln. Sie unterscheiden sich von der Variante CS durch den größeren Abstand der Rohre (150 mm) sowie die geringere Höhe von 60 mm. Außerdem ergibt sich mit den HKE-EL eine plane, elegante Sichtfläche ohne Sicken, was gerade für Deckensegel ein gestalterischer Pluspunkt ist.

Durch die Aufhängehöhe von 3 m wird der Raum stärker als bei den unter der Decke montierten Strahlbändern geprägt. Außer im Foyer wurden alle Segel so in das konstruktionsbedingte Raster eingefügt Abb. 5, dass der Abstand auf allen Seiten gleich ist. Ein Segel besteht aus acht Elementen, die zudem mit Ausschnitten für Leuchten versehen wurden. Außerdem lassen sich problemlos Sprinklerdüsen in die Platten installieren.

Die HKE-EL wurden in der gelochten Ausführung verwendet, womit als zusätzliches Plus eine gute akustische Wirksamkeit erzielt wird. Alle Büros in der zweiten Ebene weisen einen nach oben offenen Dachraum auf, der mit den Deckensegeln eine optische und akustische Begrenzung erfährt – Letzteres verbessert den Raumklang erheblich. Pro Segel wird eine Fläche von 15,58 m2 erreicht, die jeweils eine Heizlast von 0,7 kW und eine Kühllast von 0,52 kW erbringt. Im Foyer, dem zentralen Eingangsbereich an der Längsseite der Halle, wurde ein Segel aus 16 Elementen mit einer Fläche von 51,6 m2 installiert.

Im Mitarbeiterrestaurant im Obergeschoss wurden aus gestalterischen Gründen Deckenkuben installiert. Um die Lüftung zu unterstützen, befinden sich zwischen den Deckenkuben zwei Kühlkonvektoren.

Installation

Für die Wasserverteilung wurde eine Verrohrung nach Tichelmann gewählt. Die Verbindung der Bandteilstücke erfolgte über patentierte Schiebemuffen durch Zusammenstecken und Verschraubung der Stirnbleche. Dadurch entfallen Abdeckbleche und Endkästen, Schrauben oder andere vorstehende Teile. Alle Segel bzw. Bänder wurden von der Decke abgehängt, wobei die Strahlbänder knapp über der Holzkonstruktion eingebaut wurden. Dazu lieferte Best Plattenaufhängungen, mit denen eine Anpassung der Aufhängehöhe einfach vorgenommen werden kann. Die Installation erfolgte durch Engie Deutschland, Freiburg.

Im Vorlauf wurde jeweils eine Ventilgarnitur DN 15 installiert, im Rücklauf ein dynamischer Volumenstromregler. Beide Armaturen verfügen über einen Befüll- bzw. Entleerungs-Kugelhahn sowie eine Absperrmöglichkeit. Diese Komponenten sind in jedem Objekt wichtig, um durch einen Hydraulischen Abgleich eine gleichmäßige Durchströmung der Heiz-Kühl-Flächen und eine gleichmäßige Wärmeverteilung und Kühlung sicherzustellen. Ergänzt wird die elektrohydraulische Regelung von einem Stellantrieb, einem Raumregler mit Timer sowie einem Strahlungsfühler.

Marion Paul-Färber, Last Waldecker PR

Kontakt zum Anbieter

Best

30916 Isernhagen

Telefon (0 51 36) 9 74 69 70

info@best-kuehlheizen.de

www.best-kuehlheizen.de

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