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Referenzprojekt Raab-Gruppe

Edelstahl-Abgas­anlage für nach­hal­ti­ge Wärme­er­zeugung

Bild 1 Die senkrechten doppelwandigen Abgasanlagen haben eine Mündungshöhe von rund 32 m.

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Bild 1 Die senkrechten doppelwandigen Abgasanlagen haben eine Mündungshöhe von rund 32 m.

Vor zwei Jahren war der Spatenstich, bald geht das neue Logistik- und Servicezentrum der uvex group in Betrieb. Das anspruchsvolle energetische Konzept beinhaltet auch zwei Heizkessel für Holzhackschnitzel. Ein Detailblick auf die genau auf das Projekt abgestimmte Abgastechnik.

Der Artikel kompakt zusammengefasst
■ Ein neues Logistik- und Servicezentrum der uvex group mit DGNB-Vorzertifizierung in Gold setzt bei der Wärmeversorgung auf zwei Wärmepumpen und zwei Holzhackschnitzel-Heizkessel.
■ Die jeweils rund 50 m langen Abgaswege mit elektrostatischem Abscheider, Gebläse und Zugbegrenzer sorgen für eine sichere, emissionsarme und Brennstoff sparende Wärmeerzeugung aus Holzhackschnitzeln.
 

In Rednitzhembach, im Landkreis Roth südlich von Nürnberg, entstand der neue Standort der uvex group. Der Firmensitz des fast 100 Jahre alten Familienunternehmens verbleibt in Fürth. Mit dem neuen Logistik- und Servicezentrum auf rund 3,5 ha Fläche verbindet man die Erwartung, beste Voraussetzungen für weiteres Wachstum zu gestalten. Bis zu 300 Mitarbeiter werden dort zukünftig tätig sein. Das Projekt wurde von vornherein auf einen möglichst niedrigen ökologischen Fußabdruck hin geplant. Aus den hohen Ambitionen resultiert eine Vorzertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB in Gold.

Die Marke uvex schützt Menschen in Beruf, Sport und Freizeit. Die Produkte der uvex sports group reichen von Helmen für Winter-, Rad- und Reitsport sowie Reithandschuhen bis hin zu Ski-, Sport- und Freizeitbrillen. Die uvex safety group bietet ein umfassendes Portfolio von Arbeitsschutzprodukten von Kopf bis Fuß an.

Im Fokus: Geringer Energieverbrauch

Das Konzept für den Gebäudekomplex verantworteten GCA projektmanagement + consulting als Generalplaner, W. Markgraf als Generalunternehmer sowie für die Gebäudetechnik Schwender Energie- und Gebäudetechnik. Geplant wurde ein automatisiertes Hochregallager, ein automatisches Kleinteillager, dazu Logistikfläche für Kommissionierung sowie Wareneingang und -ausgang. Des Weiteren entstanden Büro- und Verwaltungsflächen mit einem repräsentativen Kunden- und Besucherbereich. Außerdem ist ein Pförtnergebäude nebst Parkhaus für die Mitarbeiter vorgesehen.

Im Vergleich zu einem Standardgebäude sollen im Betrieb rund 60 % weniger Energie aufgewendet werden. Um eine umweltschonende Beheizung sicherzustellen, entschieden sich die Baubeteiligten für eine Kombi-Lösung. Zwei Holzhackschnitzel-Heizkessel Fröling Turbomat 500 mit je 499 kW Nennheizleistung und zwei Wärmepumpen Engie Pensum A 0300 mit je 320 kW Heizleistung liefern die Wärme für ca. 22 400 m2 Nutzfläche. Zudem erbringen die Wärmepumpen eine Kälteleistung von jeweils 287 kW. Ergänzt wird dies künftig durch eine noch zu installierende Photovoltaik-Anlage mit 750 kWp.

Bild 2 Blick in den unteren Heizraum mit den beiden Hackschnitzel-Heizkesseln und den waagrechten Verbindungsleitungen.

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Bild 2 Blick in den unteren Heizraum mit den beiden Hackschnitzel-Heizkesseln und den waagrechten Verbindungsleitungen.

Heizraum und Brandschutz

Ein Großteil der Technik steht im zweigeschossig errichteten Heizhaus, das sich direkt neben der großen Halle für das Hochregallager befindet. Unten sind die Biomasse-Heizkessel untergebracht, oben die beiden 2000-l-Pufferspeicher (JuraTherm) und die Verrohrung. Die Wärmepumpen befinden sich auf dem Dach des Anbaus. Das Heizhaus gilt brandschutztechnisch als ein Raum, denn durch die Zwischendecke laufen verschiedene Rohre und Leitungen. Das wirkte sich auch auf die Planung der Abgastechnik aus. Darum holten sich die Projektverantwortlichen den erfahrenen Spezialisten für Abgas- und Schornsteintechnik Bernhard Heindl von Heindl Kamin-Meisterbetrieb mit ins Boot.

Anhand der Einbausituation der HeizkKessel ergab sich eine exakt ausgelegte Abgasanlage, die sich aus ein- und doppelwandigen Edelstahl-Serien von Raab zusammensetzt. Dabei wurden EW- und DW-Komponenten in DN 350 gewählt, jeweils in feuchteunempfindlicher Ausführung. Für die finale Planung hatte auch der zuständige Bezirksschornsteinfegermeister seine Zustimmung erteilt.

Abgasstrecke in drei Abschnitten

Ausgehend von den Hackschnitzelkesseln waren zunächst die innen liegenden einwandigen Rohre zu installieren. Die Strecke gliedert sich in drei Abschnitte: Der erste Teil umfasst ca. 4 m vom Kessel zum elektrostatischen Abscheider, den Fröling zusammen mit den Heizkesseln geliefert hat. Bei der Leistung der Wärmeerzeuger ist ein solches Bauteil verpflichtend. Dann folgen ca. 4,5 m bis zu einem Gebläse. Es zieht das Abgas aus dem Heizkessel und überwindet damit die Widerstände im System. Vom Gebläse aus führt der dritte Abschnitt 5 m nach oben bis zum Anschluss des doppelwandigen Teils der Abgasanlagen. Die Deckendurchführung vom ersten ins zweite Geschoss bleibt offen. So ist auch die Beweglichkeit der Rohrsäulen gewährleistet.

Abgasführung über Dach

Aus dem Raab-Portfolio wurde für die außen liegenden Abschnitte der Abgasanlage die Serie DW-FU eingesetzt. Der Klassiker besteht aus Edelstahl 1.4404, der Außenmantel aus 1.4301, jeweils mit einer Materialstärke von 0,6 mm. Die Qualität der Elemente ergibt sich auch aus der Fertigung: Die Rohre werden WIG- bzw. laserstumpfnahtgeschweißt, die Formteile werden entweder mit dem Hochdruck-Pressverfahren gezogen oder geschweißt und zum Schluss passiviert. Eine 30 mm starke Dämmschicht ergänzt den Aufbau.

Durch die Konzeption der Abgasanlage verläuft der doppelwandige Abschnitt nach dem hinterlüfteten Dachdurchgang ca. 1,75 m in der Senkrechten. Mit einem 90°-Bogen, der auch eine Reinigungsöffnung hat, wechselt die Anlage in eine ca. 5,5 m lange waagrechte Zuleitung. Auf einem Metallgestell wird sie bis fast an die Außenwand geführt. An dieser Stelle befinden sich eine Reinigungsöffnung und ein 45°-Bogen, der in einen 45°-Rauchrohranschluss-Abgang führt. In der Senkrechten unterhalb des Abgangs ist an einem kurzen Rohrelement ein Bauteil mit Reinigungsöffnung verbaut.

Durch die Platzierung des Heizraums neben der großen Halle für das Hochregallager konnte die Regalkonstruktion zur Befestigung der senkrechten Rohre genutzt werden. Die Halterungen für diesen 28,75 m langen Abschnitt sind an den Quertraversen vor der Panelwand eingebunden. Die Mündungshöhe beträgt mit 32,8 m.

Bild 3 Hinter dem Heizkessel (linkes Bild): Der Anschluss der Abgasanlage zum Gebläse (oben) und die Rauchrohrführung zwischen Heizkessel und elektrostatischem Abscheider. Mittleres Bild: Die beiden Gebläse befinden sich am Wechsel zwischen der waagrechten und senkrechten Abgasleitung. Sie ziehen das Abgas aus den Heizkesseln und den elektrostatischen Abscheidern. Rechtes Bild: Der Übergang zur Senkrechten mit 45°-Bogen und einem Abgang, ergänzt um den Abschnitt mit der Reinigungsöffnung.

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Bild 3 Hinter dem Heizkessel (linkes Bild): Der Anschluss der Abgasanlage zum Gebläse (oben) und die Rauchrohrführung zwischen Heizkessel und elektrostatischem Abscheider. Mittleres Bild: Die beiden Gebläse befinden sich am Wechsel zwischen der waagrechten und senkrechten Abgasleitung. Sie ziehen das Abgas aus den Heizkesseln und den elektrostatischen Abscheidern. Rechtes Bild: Der Übergang zur Senkrechten mit 45°-Bogen und einem Abgang, ergänzt um den Abschnitt mit der Reinigungsöffnung.

Pluspunkt: Passgenaue Fertigung

Die Befestigung der einzelnen Rohre oder anderer Komponenten erfolgt serienmäßig mit einem breiten statischen Klemmband, das einen Schnellverschluss aufweist. Bis zu 4 m Abstand zwischen den Wandbefestigungen und bis zu 3 m freie Auskragung sind möglich. Damit lassen sich die Bauteile rasch und einfach montieren. Diesen Aspekt bestätigt auch Bernhard Heindl als anerkannter Fachmann für Abgastechnik: „Die Elemente sind extrem passgenau gefertigt, das vereinfacht die Handhabung enorm. Insbesondere in der Waagrechten ergibt sich dadurch eine hervorragende Stabilität.“

Bild 4 In jede Abgasanlage wurde ein Zugbegrenzer der Ausführung ZUK 250 mit Überdruckklappe eingebaut. Die Komponente stabilisiert den Abbrand.

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Bild 4 In jede Abgasanlage wurde ein Zugbegrenzer der Ausführung ZUK 250 mit Überdruckklappe eingebaut. Die Komponente stabilisiert den Abbrand.

Sinnvolles Zubehör

Um den Abbrand zu stabilisieren, wurde in jede Abgasanlage ein Zugbegrenzer der Ausführung ZUK 250 mit Überdruckklappe eingebunden. Diese Komponente von Kutzner + Weber, eine Marke der Raab-Gruppe, ist speziell für Großanlagen konzipiert. Sie begrenzt den Unterdruck auf den für die Feuerstätte optimalen Wert. Eingestellt wird er über das Justiergewicht an der Regelscheibe.

Wird der Unterdruck im Betrieb zu hoch, etwa durch natürliche Schwankungen aufgrund von Jahreszeiten und Witterung oder nach dem Aufheizen der Abgasstrecke, öffnet der ZUK 250 die Klappe, sodass Luft einströmt. Auf diese Weise unterstützt er die gleichmäßige Verbrennung, was eine deutliche Energieeinsparung zur Folge hat. Ein weiterer Vorteil: Er arbeitet rein mechanisch und benötigt keine Hilfsenergie.

Installiert wurde das Zubehörteil in der einwandigen senkrechten Abgasstrecke im oberen Heizraum. Dazu wurden ein T-Stück in DN 350 und der Zugbegrenzer-Anschluss in DN 250 × 250 mm eingefügt.

„Intelligente“ Schornsteine

Der Neubau der uvex group erhielt in Sachen Abgastechnik eine objektspezifische Lösung. Bernhard Heindl setzt schon lange auf die Kompetenz und Qualität der Raab-Gruppe, wenn er anspruchsvolle Projekte umsetzt. Bei Bedarf unterstützen die Spezialisten, um die bestmöglich passende Anlage zu konzipieren. Das geschieht gemäß der Philosophie des „intelligenten Schornsteins“: Alle Komponenten werden exakt aufeinander abgestimmt, um den Schadstoffausstoß und den Brennstoffbedarf zu minimieren.  Marion Paul, Waldecker-PR

Kontakt
Raab
56566 Neuwied
82216 Maisach
Telefon (0 26 31) 91 30
info@raab-gruppe.de
www.raab-gruppe.de

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