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Wärmeerzeugermarkt

Sanierungsquote bleibt auf der Talsohle

Kompakt informieren

  • 2011 sind in Deutschland 639000 Wärmeerzeuger verkauft worden. Die Verkaufszahlen lagen erneut deutlich unter dem Erneuerungsbedarf.
  • Trotz Brennstoffpreisen auf Rekordniveau warten viele potenzielle Modernisierer ab, ob der Staat die Modernisierung künftig besser fördert.
  • Zulegen konnten 2011 (Neubau und Erneuerung) Gas-Brennwerttechnik und Wärmepumpen. Gas-Niedertemperaturtechnik und Biomasse stagnierten. Öl-Niedertemperaturtechnik und Öl-Brennwerttechnik verloren erneut Marktanteile.

639500 Wärmeerzeuger sind im Jahr 2011 in Deutschland verkauft worden. Damit ist die Stagnationsprognose, die der Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik (BDH) im September 2011 der Politik präsentiert hat, Realität geworden. Ein Absatzplus von 4,4 % wäre normalerweise ein Grund zur Freude, doch hier will sie nicht so richtig aufkommen.

Zwar meldet die deutsche Heizungsin­dustrie für das Jahr 2011 einen weltweiten ­Umsatzrekord von 12,5 Mrd. Euro (+1,6 %), der Modernisierungsstau in Deutschlands Heizungskellern hat sich 2011 aber weiter verstärkt. Denn das Vergleichsjahr 2010 markiert einen historischen Tiefpunkt, wenn man das Jahr 2007 mit einem 28%igen Absatzeinbruch nach der Erhöhung der Mehrwertsteuer un­berücksichtigt lässt. Und das Plus von 27000 Wärmeerzeugern im Jahr 2011 dürfte zum größten Teil im gestiegenen Neubauvolumen ­installiert worden sein.

Gründe für die anhaltende Modernisierungszurückhaltung gibt es viele, die wesentlichen haben die gleiche Herkunft: Berlin. Nicht einmal die Heizölpreise auf Rekordhöhe – bezogen auf 2008 legte der Einkaufspreis 2011 um 8 % zu – und niedrigste Baugeldzinsen konnten die Verunsicherung wettmachen, die seit Monaten von der Politik ausgeht. Seit dem Ausrufen der Energiewende warten die potenziellen Modernisierer ab, dass ihnen der Staat üppig unter die Arme greift.

Einen Geist hat die Branche selbst gerufen: Das zurzeit im Vermittlungsausschuss feststeckende „Gesetz zur steuerlichen Förderung energetischer Sanierungsmaßnahmen an Wohngebäuden“. Bevor das nicht verabschiedet oder endgültig gescheitert ist, bleibt die Sanierungsquote wohl auf der Talsohle. Mit Heizkesseln, die für die Ewigkeit konstruiert sind, können die potenziellen Modernisierer im Zweifel auch noch abwarten, mit welchen Versprechungen die Parteien 2013 Bundestagswahlkampf machen. Jochen Vorländer

Mehr Infos zum Thema im TGAdossier Marktdaten der TGA-Branche: Webcode 1047

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