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Warmwasser-Fußbodenheizungen

Reduzierte Wärmeabgabe durchlaufender Zuleitungen

Kompakt informieren

  • Durchlaufende Heizkreis-Zuleitungen führen ohne zusätzliche Maßnahmen zu einer nicht unerheblichen, ungeregelten Wärmeabgabe in anderen Räumen.
  • Bei Fußbodenheizungen der Bauart B gab es bisher keine zufriedenstellenden Lösungen, um diese Wärmeabgabe deutlich zu verringern.
  • Mit den Systemelementen WSR hat herotec nun eine Lösung entwickelt, bei der die Zuleitungen durch Wellschutzrohre gedämmt werden.

TGA-Planer, Architekten und Heizungsfachbetriebe stehen häufig vor der Herausforderung, die Wärmeabgabe durchlaufender Zuleitungen bei Flächenheizungen der Bauart B (Systemrohre unter der Last- beziehungsweise Wärmeverteilschicht in der Wärmedämmschicht) zu verringern, um den Anforderungen der EnEV 2014 §14 Abs. 2 zur Regelbarkeit von Räumen größer 6 m2 gerecht zu werden, wenn in dem betreffenden Raum der Heizkreisverteiler für die gesamte Wohneinheit angeordnet ist.

Denn nicht immer lassen sich in einem Objekt die Verteilerstandorte so wählen, dass die Wärmeabgabe (ungedämmter) durchlaufender Zuleitungen einen Raum nicht soweit erwärmen, dass dieser im Sinne der Verordnung nicht mehr als regelbar gilt oder für seine eigentliche Bestimmung nicht mehr genutzt werden kann.

Beispiel und Wellschutzrohr-Lösung

Ein typischer Problemfall ist die Anordnung des Verteilers in einem als Vorrats-/Hauswirtschaftsraum vorgesehenem Raum mit eigenem Heizkreis. Durch die durchlaufenden Zuleitungen kann dieser Raum rechnerisch soweit erwärmt werden, dass er für seine angedachte Nutzung nicht mehr verwendet beziehungsweise entsprechend der gesetzlichen Forderung (gilt seit der EnEV 2014 für Räume mit einer Nutzfläche ab 6 m2) nicht mehr als geregelt angesehen werden kann. Bisher musste die unerwünschte Erwärmung bei einer Flächenheizung in Trockenbauweise als gegeben hingenommen werden, da der Markt für dieses Problem noch keine zufriedenstellenden Lösungen parat hatte.

Nun hat herotec als erster Hersteller sein Systemplatten-Sortiment für acht von neun Trockenbausysteme der Serie TBS1) um jeweils fünf „Systemelemente WSR“ erweitert. Namentlich sind die neuen Elemente durch den Zusatz „WSR“ für „Wellschutzrohr“ gekennzeichnet:

  • Zuleitungselement WSR
  • Bogenelement 90° WSR
  • Verteileranschlussplatte WSR für vier Heizkreise
  • Verteileranschlussplatte WSR für acht Heizkreise
  • Erweiterungs-Verteileranschlussplatte WSR für bis zu zwölf Heizkreise

In den WSR-Elementen werden die Rohre (16 × 2,0 mm) mit einem Wellschutzrohr 25/20 mm abgedämmt 1. Dadurch wird die Wärmeabgabe an den zu durchlaufenden Raum stark vermindert. Und mit den WSR-Verteileranschlussplatten lassen sich höhere Oberflächentemperaturen und die daraus resultierende höhere spezifische Wärmeabgabe durch die Rohrkonzentration vor dem Verteiler ebenfalls stark vermindern.

So ergeben sich neue Möglichkeiten, um auch bei ungünstigem Verteilerstandort den EnEV-Anforderungen gerecht zu werden. Entspricht der vorhandene lastabtragende Untergrund den Ebenheits- und Winkeltoleranzen und den Anforderungen von DIN 18 202, lassen sich mit herotec-Flächenheizungen in Trockenbauweise inklusive Lastverteilschicht (Trockenbau-Unterboden TB UB 10) und 2 mm Design-Oberbodenbelag Gesamtaufbauhöhen ab 38 mm und mit keramischen Fliesen und der Entkopplungsmatte EM 4 ab 40 mm mit den Dämmvorgaben der EnEV 2014 Wohnraum gegen Wohnraum realisieren.

Oberflächentemperatur sinkt deutlich

Auf Basis umfangreicher werkseigener Prüfungen mit vier verschiedenen Lastverteilschichten und Vorlauftemperaturen von 35 bis 50 °C können nach vollständiger Auswertung aller ermittelten Daten Aussagen zur Oberflächentemperaturveränderung beim Einsatz der WSR-Zuleitungselemente und der WSR-Verteileranschlussplatten im Ver-gleich zu den mit Wärmeleitlamellen versehenen Flächenheizungselementen und den bisher zum Einsatz gekommenen Zuleitungselementen und Verteileranschlussplatten getroffen werden.

So ergaben sich zum Beispiel im Prüfzeitraum ohne Verwendung einer Lastverteilschicht bei gleichen Rahmenbedingungen im Vergleich eines Flächenelementes AB und dem neuen Zuleitungselement WSR im hohen Leistungsbereich von 50 °C Vorlauftemperatur in der Mitteltemperatur (Mittelwert aus direkter Rohroberflächentemperatur und gemessener Querverteilung) Temperaturunterschiede von 12 °C, im direkten Vergleich der Oberflächentemperaturen von 8 °C.

Auf Basis der ermittelten Daten ergibt sich beispielsweise für die herotec-Trockenbausysteme der Serie TBS in Verbindung mit einem 20 mm starken herkömmlichen Trockenestrichelement – bezogen auf eine Auslegung der Flächenheizung mit maximaler Oberflächentemperatur von 29 °C (Aufenthaltsbereich) – bei der mit den WSR-Systemelementen ausgelegten Fläche eine über alle Leistungsbereiche (35 bis 50 °C) ermittelte durchschnittliche Oberflächentemperaturreduzierung von von ca. 18 % gegenüber der Fläche mit den bekannten Systemelementen mit Wärmeleitlamellen aus Aluminium.

Eine Pauschalaussage zur Leistungsreduzierung lässt sich allerdings nicht treffen, da diese von der jeweils verwendeten Lastverteilschicht, der gewählten Systemtemperatur und der im Auslegungsfall durch das Berechnungsprogramm vorgegebenen maximalen Oberflächentemperatur abhängig ist.

Im Bereich des Test-Verteilers mit vier Heizkreisen blieben die Oberflächentemperaturen im Prüfzeitraum von einer Stunde und der oben genannten 20 mm Lastverteilschicht ohne weiteren Oberbodenbelag auch im kritischen Bereich der Rohrkonzentration bis 15 cm vor dem Verteiler mit einer Vorlauftemperatur von 50 °C unterhalb des im Aufenthaltsbereich erlaubten Grenzwerts von 29 °C.

Auf Kundenwunsch fertigt herotec auch individuelle und objektbezogene WSR-Elemente. Leistungserklärungen und Produktbeschreibungen sowie die Zusatzverlegeanleitung für die Systemelemente WSR können über info@herotec.de angefordert werden.

Fußnoten

1) Lediglich beim Renovierungssystem in Trockenbauweise TBS Neopor 19-16 AB 240 kPa kann das WSR-Konzept aufgrund fehlender Systemplattenhöhe nicht zur Anwendung kommen.

Hätten Sie das gewusst?

Die spezifische Wärmeleistung (Wärmestrom q in W/m2) einer Fußbodenheizung errechnet sich zu q = 8,92 W/m2 × (tFB,m – ti)1,1. Die Leistungssteigerung einer Fußbodenheizung bei konstanter Innentemperatur ti beträgt damit bei einer Erhöhung der mittleren Fußbodentemperatur tFB,m um 1 K bereits rund 10 W/m2. Wenn man bedenkt, dass 10 W/m2 in modernen Gebäuden bereits die Größenordnung der Auslegungsheizlast ist, leiten sich daraus höchste Qualitätsanforderungen an die Verlegung und Regelung ab. Quelle: TGAwissenscheck 02-2012

Wichtig für TGA-Planer, Anlagenbauer und Bauherren

TGA-Planer: Die EnEV 2014 hat die Anforderungen an selbsttätig wirkenden Einrichtungen zur raumweisen Regelung der Raumtemperatur durch die 6-m2-Untergrenze bei Fußbodenheizungen abgemildert – aber gleichzeitig für eine neue Sensibilität der ungeregelten Wärmeabgabe gesorgt.

Anlagenbauer: Die EnEV-Anforderungen an eine selbststätig wirkende Regelung der Raumtemperatur kann in kritischen Räumen mit durchlaufenden Zuleitungen und / oder der Konzentration von Zuleitungen vor Verteilern nicht durch eine Regeleinrichtung, sondern nur durch eine gezielte Verringerung der ungeregelten Wärmeabgabe erreicht werden.

Bauherren: Der Diskomfort durch die ungeregelte Wärmeabgabe von durchlaufenden Zuleitungen, insbesondere in Fluren und Hauswirtschaftsräumen etc. sollte nicht unterschätzt werden.

Kontakt zum Anbieter

herotec

59227 Ahlen

Telefon (0 23 82) 8 08 50

info@herotec.de

https://herotec.de/

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