Aufsatz macht aus ­Zählern Smart Meter

04.03.2014 | Veröffentlicht in Ausgabe 03-2014

Abb. 1 Zur Montage wird das Gerät über den Zähler gehalten und gestartet. Rote und grüne LED-Pfeile helfen bei der Positionierung. - © Fast Forward — © Fast Forward

Abb. 1 Zur Montage wird das Gerät über den Zähler gehalten und gestartet. Rote und grüne LED-Pfeile helfen bei der Positionierung.

Millionen Strom-, Gas- und Wasserzähler werden in Deutschland noch manuell abgelesen. Mit der EnergyCam lassen sie sich einfach und schnell zum Smart Meter umrüsten.

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Die EnergyCam ist ein handflächengroßes Auslesegerät für mechanische Rollenzähler. Durch eine integrierte Kamera und einen OCR-Erkennungsalgorithmus liest sie alle 15 min den tatsächlichen Zählerstand ab.
Die Umrüstung zum Smart Meter erfolgt ohne Unterbrechung der Strom-, Gas- oder Wasserversorgung.
Die Datenübertragung kann per Funk oder kabelgebunden über M-Bus oder Modbus erfolgen. Es gibt Geräte mit Energieversorgung über das LAN-Kabel und mit Batteriebetrieb.

Bisher musste für die Smart-Meter-Umstellung einer Messstelle die Strom- oder Gasversorgung durch einen Fachmann unterbrochen werden. Das verursacht mindestens einen hohen Personalaufwand, unter Umständen sind auch Ausfallkosten zu berücksichtigen. Die EnergyCam Abb. 2 von Fast Forward umgeht dies und ermöglicht es, mechanische Strom-, Gas- und Wasserzähler mit Rollenzählwerk ohne Unterbrechung der Versorgung zu einem Smart Meter umzurüsten. Energieversorger können damit beispielsweise ihre Abrechnung vereinfachen; Industriebetriebe und Gebäudebetreiber können mit den Daten ihr Energiemanagement verbessern.

Montage ohne Spezialisten

Montage und Inbetriebnahme der EnergyCam erfordern keine Spezialkenntnisse. Zunächst wird auf der Rückseite die Schutzfolie vom Klebekreis abgezogen. Das Gerät wird dann über das Glas des Zählers gehalten und per Knopfdruck gestartet. Rote LED-Pfeile helfen bei der korrekten Ausrichtung und Positionierung Abb. 1 . Schaumstoffgleiter verhindern dabei, dass die EnergyCam vorzeitig festklebt. Blinkt die grüne LED, muss nur noch der digital angezeigte Zählerstand mit dem des mechanischen Zählers abgeglichen werden. Stimmt er überein, wird die EnergyCam fest auf das Glas aufgedrückt und ist dann durch das Acrylat-Klebepad bis zu 30 Jahre fixiert. Die Fixierung kann bei Bedarf mit Alkohol rückstandsfrei abgelöst werden. Bei einem ungünstig positionierten Zählwerk kann die EnergyCam auf den Kopf gedreht angebracht werden.

Laufzeit von bis zu 15 Jahren

Im Gegensatz zu Impulszählern, die nicht den echten Zählerstand angeben, liest die handflächengroße EnergyCam durch die integrierte Kamera und einen OCR-Erkennungsalgorithmus die aktuellen Zahlen ab. Das bietet momentan die größte Datenzuverlässigkeit, was besonders für Abrechnungszwecke wichtig ist. Dazu wird in 15-Minuten-Intervallen ein Foto vom tatsächlichen Stand aufgenommen. Eingebaute LEDs beleuchten dabei auch in dunklen Kellern das Rollenzählwerk. Der nötige Strom für die verschiedenen Funktionen kommt je nach gewähltem Modell entweder über ein LAN-Kabel oder aus einer Batterie. Es gibt verschiedene Optionen für Laufzeiten von bis zu 15 Jahren.

Die Datenübertragung ist flexibel: Bei der drahtlosen Variante werden die Zählerstände per Wireless M-Bus mit 868-MHz-konform des OMS-Standards für Funkübertragung von Zählerdaten übermittelt. Bei der kabelgebundenen Version wird M-Bus oder Modbus zur Weiterleitung an das Gateway genutzt, wobei als Schnittstellen RS232, RS485 oder USB verwendet werden können. Die Abrechnungsdaten werden dabei durch eine 128-Bit-AES-Encryption verschlüsselt. Zudem sind die Daten via LAN über das Gateway auch vom Endkunden mittels Computer abrufbar Abb. 3 . Die EnergyCam ist für Strom-, Gas- und Wasserzähler erhältlich. Für besondere Zählerformate, etwa mit sehr schmalem oder vertieftem Zählwerk, wurden spezielle Adapter entwickelt. DR