Vernetzung steigert Energieeffizienz

An ein modernes Gebäudemanagement wird der Anspruch gestellt, die gebäudetechnischen Systeme effizienter und zeitsparender zu steuern. Vor allem Betriebskosten sollen so eingespart werden. Dafür gibt es zwei konkrete Ansatzpunkte: Einerseits die obligatorische Optimierung der Steuerungs- und Regelungsfunktionen von Teilanlagen. Andererseits die system- und herstellerübergreifende Optimierung der Gesamtanlage – auch im Bestand. Denn ein hoher Vernetzungsgrad der gebäudetechnischen Systeme für Beleuchtung, Sicherheit, Heizung, Klimatisierung gilt als Schlüssel für Energieeffizienz.

Übersetzer für Datenprotokolle

In der Realität wurden die Potenziale allerdings bisher durch den hohen Integrationsaufwand von Teilsystemen blockiert: Denn „Insellösungen“ verfügen zwar über Kommunikationsschnittstellen, unterstützen aber keinen einheitlichen Standard. Dadurch ist die nahtlose Verbindung mehrerer TGA-Anlagen mit individuellen Regelsystemen aufwendig und teuer. Selbst scheinbar simple Anforderungen, etwa die zentrale Verwaltung und Verknüpfung von Sollwerten und Zeitprogrammen, sind kaum wirtschaftlich darstellbar. Ein neuer Ansatz ist eine webbasierte Integrationsplattform, die als multi-lingualer Übersetzer der unterschiedlichen Kommunikationsprotokolle fungiert.

Geringere Kosten im Lebenszyklus

So lassen sich nicht nur die Betriebskosten durch eine besser anpassbare Regelung der Anlagen erzielen. Es können sogar geringere Inbetriebnahmekosten trotz höherer Vernetzung und größerer Integrationstiefe realisiert werden. Die dadurch mögliche systemübergreifende Messdatenerfassung und -synchronisation sowie die Datenaufbereitung und -auswertung sind ein wesentliches Element der Betriebskostenanalyse und anschließender Energiemanagement-Maßnahmen. Ein einheitliches Alarmhandling und ein zentraler Fernzugriff auf alle Anlagen können zudem erfahrungsgemäß die Bedien-, Wartungs- und Servicekosten erheblich verringern.

Eine so am Markt einzigartige Gesamtsystemintegration bietet CentraLine^AX, bestehend aus der Integrationsplattform (Hawk) als dezentraler Informationsknotenpunkt, einer optionalen Bedienzentrale (Arena^AX) für Netzwerkinstallationen und einer zugehörigen Konfigurationssoftware. So werden die verschiedenen Kommunikationsprotokolle mit einem einzigen Programmierwerkzeug integriert und eine einzige Hardware ersetzt mehrere Gateways, über die sonst typischerweise Integrationsprobleme gelöst werden.

Fallbeispiel Einzelhandelskette

Eine große norwegische Einzelhandelskette hat in über 50 neu in das Unternehmen eingegliederten Filialen CentraLine^AX eingeführt. Da ein Teil des Kapitals von Supermärkten im Kühlregal liegt, muss es dort so gut wie nur möglich geschützt werden. Dazu wurden die neuen Märkte mit CentraLine^AX über einen speziell dafür entwickelten Treiber in das bestehende Alarmsystem des Unternehmens integriert. Weiterhin wurden eine System- und herstellerübergreifende Messdatenaufzeichnung (Temperaturen, Energieverbräuche, Stellsignale etc.) für Betriebskostenanalysen und Benchmarking sowie ein Fernzugriff eingerichtet.

Außerdem wurde die Integration genutzt, die Energieeffizienz verbessernde Funktionen in den Märkten zu etablieren. Dafür stellt CentraLine^AX über die Integrationsplattform Hawk die Kommunikation zwischen den verschiedenen Systemsprachen her und vereinfacht so die Überwachung der Komponenten sowie Service und Wartung. Heute können die einzelnen Betreiber, die Konzernzentrale sowie die Servicepartner über spezifische Nutzerebenen mit einem Standardbrowser online die technischen Systeme der Märkte (Kühl- und Tiefkühlgeräte, Heizung/Lüftung, Energieverbrauch, Lichtsteuerung etc.) einsehen, beeinflussen und schnell und kostengünstig auf jede Situation rea­gieren. Bei dem beispielhaften Integrationsprojekt steuert die CentraLine-Regelung zur Minimierung der Energiekosten die Heizung, Lüftung und Klimatisierung sowie die Parkplatzbeleuchtung. Bemerkenswert ist auch, dass durch den Fernzugriff 40 % der bisherigen Reisekosten für Service und Wartung eingespart werden.

Details zu gewerkeübergreifenden Optimierungsansätzen durch die regelungstechnische Vernetzung der Technischen Gebäudeausrüstung und welche Möglichkeiten eine Regelungstechnik bietet, die Informationen aus anderen Systemen (z.B. Hotelbuchungssystem) nutzt, erfahren Sie im Gentner-Webinar Gebäude­management. TGA Fachplaner bietet Ihnen dazu zwei Termine an:

• 16. April 2010, ab 17.00 Uhr
• 22. April 2010, ab 18.00 Uhr

Die kostenlosen Webinare dauern etwa 60 Minuten. In einem anschließenden Chat (ca. 15 Minuten) beantwortet der Referent Fragen, die von den Teilnehmern während des Webinars eingereicht worden sind. Zusätzlich erhalten sie im Nachgang eine Zusammenfassung aller Fragen und Antworten. Zur Teilnahme benötigen Sie lediglich einen PC mit Internetanschluss, Lautsprecher oder Kopfhörer und den kostenlos verfügbaren Adobe Flash Player (einen Download-Link finden Sie auf der Webseite des Webinars).

Der Gentner Verlag bietet unter Federführung seiner Fachzeitschriften Gebäude-Energieberater, SBZ und TGA Fachplaner seit 2010 kostenlose Webinare zur professionellen Online-Fortbildung ­zusammen mit den Industriepartnern Honeywell und Grundfos an. Gestartet ist das Angebot mit ­einem Webinar zur KfW-Sonderförderung 431 („Heizungsoptimierung“). Über 1000 Teilnehmer ­informierten sich auf den ersten sechs Veranstaltungen und haben die Möglichkeit, Fragen per ­Chat zu stellen, sehr rege wahrgenommen.

http://www.gentner.de/webinare

Dipl.-Ing. (FH), ist Referent der Gebäudemanagement-Webinare von TGA Fachplaner. Scherf ist Software- und Applikationsentwickler für die MSR-Technik von Heizungs-, Lüftungs- und ­Klimaanlagen sowie wissensbasierten Steuer- und Regelalgorithmen. Seit 2007 ist er Produktmanager für CentraLine by Honeywell (Centra­Line^AX-Systemintegration).