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Marktdaten

2023: Wärmepumpen heizen 64,5 % der neuen Wohngebäude

JV

Bei den im Jahr 2023 fertig­ge­stell­ten Wohn­ge­bäuden dominieren Wärme­pum­pen als primäres Heiz­system mit einem Anteil von 64,5 % und einem Zuwachs um 7,6 Prozent­punkte in nur einem Jahr.

Die Heizungswende ist in den Baugenehmigungen schon seit einigen Jahren weit fortgeschritten. Erdgas spielt hier nur noch eine untergeordnete Rolle, Heizöl kommt nur noch in Nischen zum Einsatz. Auch im Gebäudebestand ist der Anteil der mit Öl und Gas beheizten Gebäude seit dem Jahr 2006 rückläufig. Bis etwa 2020 konnte Gas noch bis zu einem Anteil von 49,5 % zulegen, seit dem Jahr 2021 nimmt Anteil geringfügig ab.

Das wird sich ohne einen größeren Impuls beschleunigen: Der Wechsel von Heizöl zu Erdgas dürfte künftig kaum noch eine Rolle spielen, für grüne Gase existiert kein attraktives Angebot und nun ist klar, dass auch aus dem Neubau nichts mehr viel dazukommt. Bei den Baufertigstelllungen im Jahr 2023 Erdgas kräftig verloren hat: 7,9 % Prozentpunkte. 2024 dürfte sich dies fortsetzen: Energiekrise, Bauvorschriften, Förderprogramme, Energiepreise sowie die CO2-Kosten und ihre Aufteilung haben das Blatt gewendet.

Baufertigstellungen 2023

Im Jahr 2023 wurden insgesamt 96 827 Wohngebäude fertiggestellt. 85,5 % davon waren Ein- und Zweifamilienhäuser. Ihr Anteil hat sich um einen Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr verringert, 2022 wurden 103 525 Wohngebäude fertiggestellt. Die Anzahl der fertiggestellten Wohngebäude mit 3 oder mehr Wohneinheiten blieb 2023 mit 14 873 gegenüber dem Vorjahreswert von 14 822 praktisch unverändert.

Bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist die Wärmepumpe oft gesetzt, leitungsgebundene Wärme steht nur selten zur Verfügung und Erdgas wird in Neubaugebieten immer seltener angeboten. Bei Mehrfamilienhäusern (3 oder mehr Wohneinheiten) sind Erdgas und Fernwärme aufgrund der typischen Lage, der Wärmedichte und der längeren Vorlaufzeit häufiger eine Option. Trotzdem ist der Anteil der fertiggestellten Wohngebäude, die primär mit einer Wärmepumpe beheizt werden von 57 % im Jahr 2022 auf 64,5 % im Jahr 2023 um 7,6 Prozentpunkte gestiegen. Bei Ein- und Zweifamilienhäuser lag 2023 der Wärmepumpen-Anteil bei 69,0 % (2022: 60,7 %), bei Mehrfamilienhäuser bei 41,1 % (2022: 35,8 %).

Was der Vergleich zwischen 2023 und 2022 auch zeigt: Aufgrund diverser Limitierungen gab es Bewegungen fast nur bei Wärmepumpen und Gas – mit unterschiedlichen Vorzeichen.

Was man ebenfalls erkennen kann: Für die 2022 fertiggestellten neuen Wohngebäude sind etwa 60 100 Heizungs-Wärmepumpen (59 000 zur primären und 1100 zur sekundären Wärmeversorgung) installiert worden. 2023 waren es mit 63 500 (62 600 und 900) kaum mehr. Veränderungen bei den realisierten Wärmepumpen-Installationen sind somit momentan fast ausschließlich dem Austausch von Gas- und Öl-Heizungen zuzuordnen, der Austausch von Wärmepumpen erfolgt zurzeit nur selten. ■
Quelle: Statistisches Bundesamt, eigene Berechnungen / jv

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