Zwölf Sitzungen und über 30 Referate lautet die vorgezogene Bilanz der 2. VDI-Tage der Gebäudetechnik am 28. und 29. Mai 2008 in Dortmund. Nach der Eröffnung der Ausstellung durch Prof. Dr.-Ing. Uwe Franzke, Vorsitzender der VDI-Gesellschaft TGA, wird Prof. Dr.-Ing. R. Detzer, Imtech, die Grundzüge der EnEV 2009 vorstellen und damit wichtige Leitplanken für die Tagung und die Zukunft der Gebäudetechnik aufstellen. Der sorgsame Umgang mit Energie darf aber nicht den Blick auf andere wichtige Aufgaben der Gebäudetechnik verstellen: Weitere Vorträge der Plenarsitzung stellen neue Erkenntnisse und Auswirkungen der Lüftungsnormen DIN EN 13779 und DIN EN 15251 (Prof. Dr.-Ing. Michael Schmidt) sowie Bestandsschutz contra Gefahr für Gesundheit und Leben (RA Hartmut Hardt) vor. Danach finden parallel jeweils zwei Sitzungen statt.
In der Sitzung „Bauen im Bestand“ geht es um die Vorstellung von VDI 3817 „Denkmalwerte Gebäude“ und die Zustandsüberwachung und Werterhaltung von Bauwerken. In der parallelen Sitzung „Lüftung I“ wird die Luftqualitätsuntersuchung mit der Tracergas-Methode für minimale Lüftungstechnik in Museumsbauten vorgestellt und über die natürliche Klimatisierung im Neubau am Beispiel der Universitätsbibliothek Karlsruhe berichtet.
Wie sich die Trinkwasserhygiene in der Hausinstallation durch vermaschte Netze entscheidend verbessern lässt, zeigt die Sitzung „Energie- und Wasserversorgung I“. Außerdem wird über Möglichkeiten der Kraft-Wärme-Kälte-Kopplung im Leistungsbereich bis 10 kW und strategisches Energiemanagement am Beispiel eines Energieverbunds berichtet. Die analoge Sitzung „Lüftung II“ beschäftigt sich mit Energieeinsparpotenzialen bei der Gebäudekonzeption und mit Ansätzen zur Berücksichtigung von Nutzerbedürfnissen und Nutzerverhalten in Gebäudeplanung und -betrieb. Zudem wird erläutert, warum energieeffiziente Klimatisierungskonzepte aus einer Hand und integral geplant werden müssen.
In der Sitzung „Wärme und Kälte“ geht es danach um die Bedarfsreduzierung und die Integration regenerativer Energieträger, um die Wärme- und Kälteerzeugung mittels oberflächennaher Geothermie und um Möglichkeiten zum Einsatz der adiabaten Kühlung bei der Industriehallenlüftung. Die parallele Sitzung „Lüftung III“ beschäftigt sich mit der OP-Lüftung und dem Einfluss thermischer Randbedingungen an vertikalen Flächen bei der CFD-Berechnung in Räumen.
Die Bemessung von Gasleitungen nach der neuen TRGI 2008 und der Einsatz von Biokomponenten in flüssigen Brennstoffen sind die Themen der Sitzung „Energieversorgung II“. Die zeitgleiche Sitzung „Lüftung IV“ untersucht die Lüftung von Schulen und das Planen und (Um-)Bauen von Lüftungsanlagen im Bestand.
In der Sitzung „Gebäudeautomation“ stehen der Stellenwert zeitgemäßer Raum- und Gebäudeautomation für energieeffiziente Gebäude und das Ethernet als Medium für die Raumautomation auf der Agenda. Luftqualitätsmesstechnik sowie Planungs- und Hygienekriterien für die Luftbefeuchtung fokussiert die Sitzung „Lüftung V“.
Um automatische Parksysteme und die Qualitätssicherung bei Funktionen der Gebäudeautomation geht es in der Sitzung „Innovative Konzepte“. „Lüftung VI“ informiert parallel dazu über Fassaden mit Latentwärmespeichertechnik sowie dezentrale Lüftungsgeräte mit Latentwärmespeichern.
Die Teilnehmergebühr beträgt (zzgl. MwSt.) 750 Euro, für persönliche VDI-Mitglieder 675 Euro, für VDI-Mitglieder von Hochschulen 375 Euro und für Behördenvertreter 525 Euro. JV
http://www.vdi.de/tga/gebaeudetechnik2008
[1] DIN EN 13779 Lüftung von Nichtwohngebäuden – Allgemeine Grundlagen und Anforderungen für Lüftungs- und Klimaanlagen und Raumkühlsysteme, September 2007
[2] DIN EN 15251 Eingangsparameter für das Raumklima zur Auslegung und Bewertung der Energieeffizienz von Gebäuden – Raumluftqualität, Temperatur, Licht und Akustik, August 2008
[3] VDI 3817 Denkmalwerte Gebäude – Technische Gebäudeausrüstung, Oktober 2000