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Daikin Leading Air Convention 2017

“Eigentlich an jedem Tag WM“

Viele Lösungen für eine zukunftsfähige Gebäudetechnik sind längst am Markt, doch sie kommen nicht so zügig zum Einsatz, wie es für die ökonomische und ökologische Effizienz von Nöten wäre. Für den dreitägigen Event entwickelte Daikin deshalb ein vielfältiges Programm rund um das Motto Einfach.Machen. Es steht einerseits für die Vereinfachung von Prozessen und Produkten und andererseits dafür, Herausforderungen und Projekte endlich anzupacken.

Der erste Tag der Leading Air Convention war exklusiv den Fachpartnern vorbehalten. Daikin ließ hinter die Kulissen blicken und präsentierte Informationen zur Geschäftsentwicklung, zu neuen Lösungen aus den Bereichen Gewerbe und Industrie sowie zur strategischen Ausrichtung des Unternehmens.

An den Folgetagen kamen Planer, Architekten sowie Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Fachpresse hinzu. Abwechslungsreiche Podiumsdiskussionen, Vorträge zu Neuprodukten und von Daikin erfolgreich realisierten Referenzen sowie Kommunikationspausen boten den Teilnehmenden Inspiration, Information und Anregungen für ihre tägliche Arbeit. Insbesondere die Impulsvorträge der renommierten Keynote Speaker Prof. Dr. Hans-Dieter Hermann und Dieter Brandes stießen auf großes Interesse beim Publikum.

Im Convention Bereich erwartete die Besucher ein eigens aufgebauter Messebereich, in dem Daikin seine Neu-Akquisition Zanotti sowie acht weitere Unternehmen der Branche ihre Produktlösungen präsentierten. „Einfach.Machen. gelingt dann, wenn wir uns austauschen, miteinander kooperieren und Prozesse gemeinsam verbessern. Die Leading Air Convention verfolgt genau dieses Ziel der Vernetzung von Architekten, Planern, Herstellern, Anlagenbauern und anderen Stakeholdern. Lassen Sie uns den Bauprozess gemeinsam neu denken“, eröffnete Gunther Gamst, Geschäftsführer Daikin Airconditioning Germany, die Veranstaltung.

Einfach erfolgreich als Team

Der Sportpsychologe und Mentalcoach der deutschen Fußball-Nationalmannschaft Hans-Dieter Hermann spielte den Teilnehmern gleich zu Beginn seines Vortrags den Ball zu. Einfach.Machen. sei eigentlich nur eine Frage der persönlichen Einstellung. Er gewährte Einblicke in die Teamdynamik der DFB-Elf und verdeutlichte, was ein starkes Team ausmacht und welche Rolle dabei die Eigenmotivation spielt.

Teamgeist, Fairness und Spaß an der Arbeit sowie hohe Eigenmotivation und gute Zielsetzungen sind die Erfolgsgrundlage – sowohl für Sportler als auch für Unternehmer und Mitarbeiter, so sein Credo.

Im Team gelte es zusammenzuarbeiten, die Fehler der anderen auszugleichen und Kollegen einen Vertrauensvorschuss zu geben. In Bezug auf seine üblichen Zuhörer zollte Hermann den Anwesenden Respekt: „Die Nationalmannschaft kann sich auf ein Turnier fokussieren. Bei Ihnen ist eigentlich jeden Tag WM“. Um in diesem Umfeld die Mitarbeitermotivation hochzuhalten, seien zwischenmenschliche Anreize enorm wichtig.

Für den Mentalcoach gehören zum Erfolgsgeheimnis von Einfach.Machen. fünf Aspekte: Ein starker Teamgedanke, ein motivierendes Sozialklima, Wertschätzung durch die Vorgesetzten, Fairness im Arbeitsalltag und Inspiration für die Arbeit. „Es ist wichtig, Herausforderungen aufzuzeigen und nicht Bedrohungen. Eine Bedrohung versucht man zu vermeiden, Herausforderungen hingegen wollen bewältigt werden.“

„Ihr inspirierender Vortrag zeigt, dass die Baubranche tatsächlich einiges vom Hochleistungs-Mannschaftssport lernen kann. Keiner gewinnt alleine – das gilt auch für Unternehmen. Den Teamgedanken zu stärken ist eines der Ziele der Leading Air Convention“, resümierte Bernhard Schöner, Leiter der Marketingabteilung von Daikin Airconditioning Germany.

Plädoyer für die Einfachheit

Der zweite Keynote-Speaker Dieter Brandes, ehemaliger Geschäftsführer und Mitglied des Verwaltungsrats von Aldi Nord, Bestseller-Autor und Gründer des „Instituts für Einfachheit“, hielt ein starkes Plädoyer für die Einfachheit. Denn Einfachheit, so der Discounter-Spezialist, sei der Weg zum Wesentlichen und zum Erfolg.

In seiner Analyse hielt Brandes der Baubranche einen Spiegel vor. Beispiele wie die Elbphilharmonie und der Flughafen Berlin zeigten auf, wie komplex und ineffizient der Bauprozess heute oftmals sei. Gerade die komplizierten Rechtsvorschriften und auch unzählige Zusatzfunktionen vieler Geräte ständen der Einfachheit im Weg. Die Anzahl der Produkte, Komponenten und Beteiligten treibe die Komplexität exponentiell in die Höhe.

Die Lösung des Problems ist für Brandes eindeutig: Wer Einfachheit will, braucht Klarheit und Verzicht. Als Beispiel nannte er das Geschäftsmodell von Aldi Nord mit seinem radikalen Fokus auf ein sehr schmales, jedoch qualitativ hochwertiges Sortiment ohne jegliche Werbung und Produktinszenierung im Laden. Die wichtigsten Schritte zur Einfachheit sind laut Brandes: Komplexität vermeiden, Komplexität reduzieren und Komplexität beherrschen.

Dabei ist es sinnvoll, regelmäßig das eigene Tun zu hinterfragen: Was ist das Ziel des Systems? Welchen Nutzen schaffen wir damit? Was ist das Wesentliche? Die Antwort auf diese Fragen führe schließlich zum Wesentlichen, wie im Falle eines bekannten Werkzeugherstellers aus Liechtenstein, der erkannte, dass er sein Geld nicht mit Bohrern, sondern mit Löchern verdient.

Bei seinen Ausführungen spannte der ehemalige Aldi-Manager einen Bogen über viele Jahrhunderte und stützte sich auf berühmte Persönlichkeiten wie Steve Jobs („Simplicity ist die wichtigste Kraft für Erfolg im Unternehmen“) und Antoine de Saint-Exupéry („Vollkommenheit entsteht nicht dann, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, sondern, wenn man nichts mehr wegnehmen kann“) und brachte es schließlich selbst auf den Punkt: „Alles was auf Sie wie Quatsch wirkt, ist auch Quatsch.“

Einfach nachhaltig

Dass die Branche im Tagesgeschäft die vielfach genannte Einfachheit vermisst, wurde in der Podiumsdiskussion „Nachhaltigkeit in Gewerbeimmobilien – vom Stiefkind zum Pacemaker?“ sehr deutlich. Im Einführungs-Statement stellte Martin Bornholdt, Geschäftsführender Vorstand der Deneff, die komplexen Entscheidungsprozesse von Investoren und Entscheidungshilfen für energieeffizientere Technik dar.

In der Diskussion zeigte sich, dass es oft die unterschiedlichen Interessen der Stakeholder sind, die einem nachhaltigen Gebäude im Weg stehen. Oliver Tober, Geschäftsführer Geising + Böker Generalplaner, und Volker Weinmann, Daikin-Beauftragter Politik, Umwelt und Verbände, unterstrichen einmal mehr, was bei der Leading Air Convention mehrfach gefordert wurde: Um effiziente, kostengünstige und einfache Resultate zu erzielen, müssen die unterschiedlichen Akteure bereits frühzeitig zusammenkommen und Projekte gemeinsam und ganzheitlich planen.

Thorsten Schütte, Geschäftsführer Nordport Plaza Hotel Betriebs-GmbH, bestärkte sie mit einem Appell an das Publikum: „Wir sind Unternehmer, keine Unterlasser. Die nachhaltige Technik ist bereits da, wir müssen sie nur einsetzen.“ Damit das passieren könne, müssten jedoch auch die rechtlichen Rahmenbedingungen stimmen und langfristige Investitionen attraktiv machen.

Dass in der Politik Einfachheit jedoch oftmals leichter gesagt als getan ist, erklärte Thorsten Herdan (Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Abteilungsleiter Energie): „Wer schlicht nur Einfachheit von der Regierung will, vergisst, dass wir in einer Demokratie leben.“ Und er räumte ein: „Wir haben das Gebäudeenergiegesetz (GEG) nicht auf den Weg gebracht, das tut mir leid und ich kann mich dafür nur entschuldigen.“

Nachhaltige Gewerbeimmobilien seien jedoch schon heute ein rentables Investment, bestätigte Dr. Nicole Röttmer, CEO und Gründerin The Co-Firm: „Bisher wurde Nachhaltigkeit überwiegend von Marketing- und CSR-Abteilungen forciert. Die Erfahrungen zeigen jedoch, dass nachhaltige Gewerbeimmobilien auch aus finanzieller Sicht profitabel sind und so im Kerngeschäft verankert werden müssen.“

Konsens herrschte bei den Teilnehmern darüber, dass die Wege zur Reduzierung des Energiebedarfs bei Gewerbeimmobilien geebnet sind. Sie müssen nur noch gegangen werden. Denn nur so lässt sich das Ziel der Bundesregierung erreichen, den Wärmebedarf des Gebäudebestands langfristig zu senken und dadurch bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu erhalten. Für Neubauten gilt mit dem Niedrigstenergiegebäude-Standard gemäß EU-Gebäuderichtlinie ein kompatibles Ziel bereits ab 2021 und für von Behörden als Eigentümer genutzte Neubauten ab 2019.

Einfach digital

Mit der zweiten Podiumsdiskussion packte Daikin ein heißes Eisen an: Zum Thema Digitalisierung in der Baubranche entfachte eine kontroverse Diskussion über vage staatliche Vorgaben, schleppende Umsetzung und fehlende Kooperation zwischen den Beteiligten am Bauprozess. Der Gesprächsbogen reichte dabei von der Lochkarte der frühen 1950er-Jahre bis zu Building Information Modeling (BIM).

Dipl.-Ing. Helmut Bramann, Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, startete die Diskussion mit einem positiven Blick auf das Thema und hob hervor, dass Ziele, wie der Masterplan Bauen 4.0 des Bundesverkehrsministeriums oder der Erlass des Bundesbauministeriums vom 16. Januar 2017 zu BIM, Deutschland auf guten Kurs bringen. BIM sei dabei ein Musterbeispiel für kollaboratives Arbeiten.

Moderator Christoph Brauneis gab zu Bedenken: BIM sei in der Praxis oftmals noch Wunschdenken und die Baubranche beim Thema Digitalisierung weiterhin rückständig. Die Teilnehmer der Diskussion waren im Folgenden um Lösungsansätze bemüht und zeigten starken Willen zur Verbesserung. Dr. Robert Elixmann (Kapellmann Rechtsanwälte) betonte, dass der Austausch zwischen den Partnern gestärkt und Ausführende sowie Hersteller in die Projektentwicklung eingebunden werden müssen, um die Vorteile der Digitalisierung optimal zu nutzen.

Dipl.-Ing. (FH) Sven Krause, Geschäftsführer brendel Ingenieure, berichtete: „Die Vorteile von BIM kommen in vollem Umfang nur zum Tragen, wenn der BIM-Prozess von allen Beteiligten angewendet wird. Das heißt, Architekten, Planer, Ingenieure, Hersteller, Anlagenbauer und Betreiber müssen alle auf die BIM-Daten zugreifen können“.

Rainer Strauch, Projektleiter Planung und Ausführung Rhomberg / Cree, animierte die Teilnehmer zu mehr Eigeninitiative: „In Nordamerika haben Planungsbüros und Bauunternehmer erkannt, dass BIM einen qualitativen Mehrwert darstellt und selbst die Initiative ergriffen. Auch wir sollten nicht auf Gesetze warten, sondern im Sinne dieser Veranstaltung ‚einfach machen‘.“

Dass es hierfür in der Praxis jedoch an der Infrastruktur und den Schulungsmöglichkeiten für Mitarbeiter mangelt, berichtete Michael Gockeln, Geschäftsführer Gockeln Kälte Klima Energie. Für ihn steht fest, dass Handwerksbetriebe hier nur mit Partnern weiterkommen und vieles per Learning-by-Doing erlernt werden müsse.

Gamst betonte ebenfalls, dass es vor allem Lösungsansätze für die Arbeit auf der Baustelle braucht: „Die wichtigsten technischen Daten können wir Planern und Architekten bereits heute liefern. Das größte Thema ist, dass die Technik auch für den Anlagenbauer praktikabel und einfach zu bedienen sein muss.“ Für die Teilnehmer der Diskussion stand fest, dass die Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung die Branche in den kommenden Jahren stark prägen werden. Sie wird die Gewichtung der Akteure im Markt verändern und auch neuen Playern Türen öffnen.

Einfachheit in der Praxis

Einblicke in die praktische Umsetzung gaben Vorträge zu drei Referenzprojekten aus den Bereichen Büro-, Hotel- und Gewerbeimmobilie. Bei allen Projekten standen der Total Solutions-Ansatz von Daikin und das Potenzial für Energieeinsparung im Fokus: Dass sich die breite Produktpalette von Daikin für Neubauten wie auch für die Sanierung eignet, belegt das von Gerold Freitag, Planungsberater bei Daikin, vorgestellte Bauprojekt der Immobiliengesellschaft Hamborner Reit in Duisburg. Seit Kurzem werden dort ein bestehendes Bürogebäude und ein neu errichteter Bürokomplex mit Systemlösungen von Daikin klimatisiert. Auch detaillierte Kundenwünsche wurden erfüllt: So kann beispielsweise der Besprechungsraum durch eine Trennwand unterteilt werden, mithilfe eines Kontaktschalters werden dann die beiden installierten Innengeräte im Verbund oder einzeln angesteuert betrieben.

Im zweiten Vortrag berichtete Jens Gaigalat über den Baufortschritt beim Vorzeigeprojekt Arborea Marina Resort Neustadt. Ein Jahr nachdem das Hotelprojekt zum Gewinner des Daikin-Wettbewerbs FOR F.R.E.E. gekürt wurde, sind die ersten Geräte verbaut. Mit dem Projekt tritt Daikin den Beweis an, dass schon jetzt im energieintensiven Hotelbereich niedrige Lebenszykluskosten und eine hohe Energieeffizienz möglich sind. Die gesamte Gebäudetechnik für Klima, Kälte, Lüftung und Heizen wurde von Anfang an übergreifend geplant und von Daikin kostenlos bereitgestellt. Die ersten Gäste werden voraussichtlich im November 2017 in das Hotel an der Ostsee einchecken. Im Rahmen der Leading Air Convention 2018 können sich die Teilnehmer bei einem geplanten Ausflug selbst von dem außergewöhnlichen Konzept überzeugen.

Für die Präsentation des dritten Projekts konnte Daikin mit Dirk Träutlein, VVG / Entwicklung Bau bei dm-drogerie markt, einen langjährigen Kunden gewinnen. Auf charmante Weise stellte der erfahrene Bauentwickler die Erfolgsgeschichte des nachhaltigen Haustechnikkonzepts von dm vor. Nachdem in einer Analyse von 200 dm-Filialen ein großes Energieeinsparpotenzial festgestellt worden war, entwickelten er und sein Team im Jahr 2008 in enger Zusammenarbeit mit Daikin, Biddle und Hörburger ein standardisiertes Haustechnikkonzept. In jedem Markt können so durchschnittlich 33 % der jährlichen CO2-Emissionen eingespart werden. Der 1000ste dm-Markt mit diesem Konzept wurde im Februar 2017 in Erfurt nach einer Sanierung in Betrieb genommen.

Vorträge von Daikin-Experten und den Convention-Partnern Güntner und Rockwool zu Produkten und Lösungen vervollständigten das Konferenzprogramm. Insgesamt wurden den Teilnehmern sechs Einheiten mit jeweils sieben parallel stattfindenden Vorträgen geboten – so konnte jeder selbst auswählen, welche Themen für ihn am interessantesten waren.

www.daikin.de

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