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VDI 6000

Nicht nur in Kitas gefragt: Kindgerechte Sanitärräume

Bild 1 Mit farbig abgestimmten Waschlandschaften, Armaturen und weiteren Accessoires lassen sich kindgerechte Einrichtungskonzepte auch in den Sanitärräumen konsequent umsetzen.

Geberit

Bild 1 Mit farbig abgestimmten Waschlandschaften, Armaturen und weiteren Accessoires lassen sich kindgerechte Einrichtungskonzepte auch in den Sanitärräumen konsequent umsetzen.

Die Neufassung der Richtlinie VDI 6000 Sanitärtechnik für Sanitärräume befasst sich in Blatt 6 mit Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen. Vieles, was darin zur kindgerechten Sanitärraumausstattung von Kindertagesstätten erläutert wird, lässt sich auch auf weitere Einrichtungen anwenden, in denen sich kleinere Kinder regelmäßig aufhalten.

Der Artikel kompakt zusammengefasst
■ Kindgerechte Sanitärräume müssen die technischen Anforderungen an Hygiene und Sicherheit erfüllen und sollten zugleich den Kindern spielerisch einen ressourcenschonenden Umgang mit Wasser ermöglichen.
■ Bei der Planung und Einrichtung von sanitären Anlagen für Kinder sind deshalb die unterschiedlichsten Aspekte auszubalancieren – unter anderem durch ein flexibel nutzbares Angebot.
 

Kindgerecht ausgestattete Sanitärräume sind überall dort gefragt, wo sich Kinder häufig aufhalten. Neben Kinderbetreuungseinrichtungen gehören dazu viele weitere Einrichtungen im Freizeitbereich sowie in Gesundheitseinrichtungen. Dort sollen die Ausstattungen den Bedürfnissen und dem Entwicklungsstand der Kinder entsprechen, eine spielerische Hygieneerziehung erleichtern und den bewussten Umgang mit der Ressource Trinkwasser fördern. Gleichzeitig müssen die Anlagen ein hohes Maß an Sicherheit bieten.

Als Planungsgrundlage können die überarbeitete VDI-Richtlinie 6000 Blatt 1 [1] und Blatt 6 [2] praxisbezogene Lösungen aufzeigen. Da es sich dabei um eine unverbindliche Empfehlung zum Stand der Technik handelt, sind je nach Einrichtung weitere Regelwerke zu beachten, zum Beispiel die Verordnung über Arbeitsstätten (ArbStättV) oder die jeweilige Landesbauordnung (LBO).

Hygiene, Spaß und Sicherheit an den Waschplätzen kombinieren

Waschlandschaften sind das Zentrum eines kindgerechten Sanitärraums. Hier erlernen die Kinder spielerisch den bewussten und schonenden Umgang mit unserem Lebensmittel Nr. 1, dem Wasser. Je nach Lebensalter sind die Waschbecken auf unterschiedlichen Höhen anzuordnen, sodass die Armaturen auch für die Kinder gut erreichbar sind. VDI 6000 Blatt 6 empfiehlt für Waschbecken in den jeweiligen Altersgruppen folgende Höhen:

● bis 3 Jahre: Waschbeckenhöhe 50 cm bis 55 cm
● 4 Jahre: Waschbeckenhöhe 60 cm
● 6 Jahre: Waschbeckenhöhe 65 cm
● 9 Jahre: Waschbeckenhöhe 65 bis 75 cm
● 12 Jahre: Waschbeckenhöhe 75 bis 85 cm

Empfohlen werden Armaturen mit Warm- und Kaltwasser. Aus Sicherheitsgründen und zum Schutz vor Verbrühungen ist die Temperatur des Warmwassers auf maximal 43 °C zu begrenzen.

Zwischen Armaturen an Reihenwaschtischen oder Waschrinnen ist ein Abstand von 45 cm einzuhalten, damit die Kinder genügend Bewegungsfreiheit haben. Seifenspender mit Einhandbedienung vermeiden Verschmutzungen des Bodens, wenn sie über den Becken installiert werden. Die Abläufe dürfen nicht verschließbar sein. Empfohlen wird je eine Waschbeckenanlage für maximal sechs Kinder.

Bild 3 Mineralwerkstoffe sind ideal für Kinder-Waschlandschaften geeignet: sie sind robust, schlagfest und sehr reinigungsfreundlich. Zudem sind Waschtischoberflächen aus Mineralwerkstoff mit abgerundeten Kanten haptisch angenehm und warm.

Geberit

Bild 3 Mineralwerkstoffe sind ideal für Kinder-Waschlandschaften geeignet: sie sind robust, schlagfest und sehr reinigungsfreundlich. Zudem sind Waschtischoberflächen aus Mineralwerkstoff mit abgerundeten Kanten haptisch angenehm und warm.

Attraktive Waschanlagen dienen nicht ausschließlich der Reinigung, sie laden auch zum Spielen mit Wasser ein. Wenn es der Grundriss zulässt, macht eine freie Platzierung im Raum, zum Beispiel als Insellösung an einer halbhohen Installationswand, die Waschlandschaften von allen Seiten zugänglich. Die Gestaltung der Geberit-Bambini-Waschlandschaften kommt zum Beispiel den spielerischen Bedürfnissen der Kinder entgegen. Sie bestehen aus zwei oder mehr absteigend angeordneten Waschbecken. Dadurch findet jedes Kind einen Waschplatz in der Höhe, die seiner Körpergröße und Altersgruppe entspricht.

Ein weiterer Aspekt ist die Materialauswahl. Robuste Mineralwerkstoffe sind optimal für kindgerechte Sanitärräume geeignet. Sie sind bruchfest, wenn beim Spielen mal schwerere Gegenstände ins Becken fallen. Das Material ist hygienisch, lässt sich leicht reinigen und besitzt eine angenehm warme Haptik.

Verschiedene Dekore in trendigen Farben machen eine vielseitige Anpassung der Waschlandschaften an unterschiedliche Einrichtungs- und Farbkonzepte möglich. Kindgerecht gestaltete Armaturen mit automatischer Auslösung und Nutzererkennung oder manueller Bedienung im gleichen Farbspektrum ergänzen dies.

WCs: kindgerechte Ausstattung für jede Altersgruppe

Je nach Altersstruktur sind auch die WCs in unterschiedlichen Höhen zu planen. Passende WCs ab einer Höhe von 26 cm erleichtern den frühzeitigen Umstieg auf ein Wand-WC noch im Kleinkindalter. VDI 6000 Blatt 6 empfiehlt deshalb folgende altersentsprechende Montagehöhen:

● bis 3 Jahre: Sitzhöhe Toilette 26 cm
● 4 Jahre: Sitzhöhe Toilette 30 cm
● 6 Jahre: Sitzhöhe Toilette 35 bis 40 cm
● ab 9 Jahre: normale Sitzhöhe Toilette 42 cm

Neben der Sitzhöhe gibt es weitere sinnvolle Funktionen, welche den Kindern die Nutzung des WC-Platzes erleichtern. Sitzringe für die Kleinsten und Sitze mit Haltegriff vereinfachen die Nutzung der Toiletten. Die Sitze können mit einer Soft-Closing-Funktion versehen sein, um Verletzungen durch schnell herunterfallende Deckel zu vermeiden.

Rimfree-Keramiken verbessern die Hygiene und erleichtern die Reinigung. Für mehr Sauberkeit und Reinigungsfreundlichkeit sorgen Sitze, die sich nach oben abnehmen lassen. Diese QuickRelease-Funktion sollte verriegelbar sein, damit die Kinder die Sitze nicht selbstständig abziehen können. Sind WC-Kabinen geplant, müssen diese genügend Platz bieten, damit Erziehende die Kinder beim WC-Gang unterstützen können.

Bild 4 Für jede Altersstufe die passende WC-Höhe: Stand- und Wandkeramiken mit Sitzen und Betätigungsplatten in abgestimmten Farben. Funktionselemente wie die Betätigungsplatte sollten für Kinder ohne Mühe erreichbar sein. Praktische Accessoires wie Griffe am Deckel oder „Ohren“ am Sitz erleichtern die WC-Benutzung. Lassen sich Sitz und Deckel per QuickRelease abnehmen, ist das Kinder-WC einfacher zu reinigen. Für den leichten Umstieg vom Töpfchen aufs WC: weicher und angenehmer Sitzring für die Kleinsten.

Geberit

Bild 4 Für jede Altersstufe die passende WC-Höhe: Stand- und Wandkeramiken mit Sitzen und Betätigungsplatten in abgestimmten Farben. Funktionselemente wie die Betätigungsplatte sollten für Kinder ohne Mühe erreichbar sein. Praktische Accessoires wie Griffe am Deckel oder „Ohren“ am Sitz erleichtern die WC-Benutzung. Lassen sich Sitz und Deckel per QuickRelease abnehmen, ist das Kinder-WC einfacher zu reinigen. Für den leichten Umstieg vom Töpfchen aufs WC: weicher und angenehmer Sitzring für die Kleinsten.

Raumplanung: Gestaltungsfreiheit mit Installationssystemen

Für die freie Gestaltung und die kindgerechte Nutzung bestehender Grundrisse und Räumlichkeiten eignen sich Trockenbau-Installationssysteme. Sie bieten vielfältige Möglichkeiten, innenarchitektonische Konzepte zu verwirklichen und zugleich hohe Sicherheitsanforderungen umzusetzen.

Trockenbausysteme wie Geberit GIS können als teil- und raumhohes Vorwandsystem, raumabschließende Wand oder Raumteiler eingesetzt werden. Dadurch sind nahezu freie Anordnungen der Sanitärgegenstände an den Wänden sowie frei im Raum platzierte Solitärelemente möglich. Vorteilhaft sind spezielle Installationselemente, die auf die kindgerechten Anforderungen abgestimmt und in der Höhe anpassbar sind. Die Räume lassen sich kreativ gestalten, um den Kindern Gelegenheiten für Spaß und Spiel zu geben.

Bild 5 Installationssysteme erleichtern die Planung und die Umsetzung individueller Raumgestaltungen. Installationselemente mit einstellbaren Höhen vereinfachen die Installation von Sanitärgegenständen in kindgerechten Höhen.

Geberit

Bild 5 Installationssysteme erleichtern die Planung und die Umsetzung individueller Raumgestaltungen. Installationselemente mit einstellbaren Höhen vereinfachen die Installation von Sanitärgegenständen in kindgerechten Höhen.

Besondere Sanitärgegenstände

In Krippen, Kindertagesstätten und anderen Einrichtungen gibt es weitere Funktionsbereiche, für die besondere Ausstattungen sinnvoll sind. Babywannen für die Kleinsten können fest in eine Waschtischplatte eingelassen werden, um die Gefahr des Umkippens zu vermeiden. Für Werkräume geeignet sind zweiteilige Gipsauffangbecken. Sie halten Sand, Gips und andere Sedimente von Bastel- und Werkarbeiten oder Außenspielen der Kinder zurück und schützen das Abwassersystem vor Verstopfungen. Ausguss- und Mehrzweckbecken ergänzen die Einrichtung in Putz- und Mehrzweckräumen, in denen Gegenstände zu reinigen sind und Putzwasser entsorgt werden muss.

Fachberichte mit ähnlichen Themen bündelt das TGA+E-Dossier Regelwerk

Susanne Behm
ist Produktmanagerin Badezimmersysteme bei der Geberit Vertriebs GmbH, 88630 Pfullendorf, www.geberit.de

Geberit / Lars Lehmann

Literatur

[1] VDI 6000 Blatt 1 Sanitärtechnik – Sanitärräume – Grundlagen. Berlin: DIN Media, Juli 2024

[2] VDI 6000 Blatt 6 Sanitärtechnik – Sanitärräume – Kinderbetreuungs- und Bildungseinrichtungen. Berlin: DIN Media, Juli 2024

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