Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) hat ein Rahmenwerk für klimaneutrale Gebäude und Standorte entwickelt, mit dem die Dekarbonisierung des Gebäudebestands bis 2050 praktisch umsetzbar gemacht werden soll. Es unterstützt zudem dabei, Klimaneutralität bei Neubauten zum Standard zu machen.
Nachhaltiges Planen, Bauen und Betreiben von Gebäuden gilt als das Zukunftsthema der Bau- und Immobilienwirtschaft. Unklar ist, ob sich der prognostizierte Wertzuwachs nachhaltiger Immobilien in der Praxis auch einstellt. Auf der Consense, Internationaler Kongress und Fachmesse für Nachhaltiges Bauen, in Stuttgart fanden die Impulsvorträge zum Thema Kosten/Nutzen bei den Teilnehmern großen Zuspruch. An der von der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) und der Messe Stuttgart im Juni ausgerichteten Veranstaltung nahmen 1860 Besucher teil.
Die Zertifizierung von Gebäuden mit ihren Anlagen der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) wird künftig massiv an Bedeutung gewinnen. Allerdings bilden die Bewertungsverfahren den Einfluss der TGA nicht entsprechend ihres Einflusses ab. Zudem müssen die von Verordnungen und technischen Baubestimmungen diktierten Planungsprozesse dem neuen Trend dringend angepasst werden, wenn er nicht zu einer Augenwischerei verkommen soll.
Die USA wollen ihr Image als Energieverschwender hinter sich lassen. Bis zum Jahr 2025 sollen Null-Energie-Gebäude zur Marktreife entwickelt werden, ab 2030 nach dem Willen des US-Departments of Energy (DOE) Gebäude mit ausgeglichener Energiebilanz – sogenannte Net-ZeroEnergy-Buildings – Standard sein. Die Aufholjagd zu den europäischen Energiestandards hat bereits begonnen. Wolfgang Schmid sprach dazu für TGA Fachplaner mit Oliver Baumann – einem der besten Gebäudeplaner.
Schneller als von der Fachwelt erwartet, hat sich das Deutsche Gütesiegel für Nachhaltiges Bauen – DGNB – am deutschen Immobilienmarkt etabliert. Die Immobilienwirtschaft verspricht sich davon Wertsteigerungen, höhere Mieteinnahmen sowie geringere Leerstandsraten. Für TGA-Planer bedeutet die Gebäudezertifizierung sowohl einen höheren Aufwand an Dokumentation, beispielsweise für die Beschaffung von Daten über den CO2-Fußabdruck und die ökologische Unbedenklichkeit der eingesetzten Materialien, als auch die Verschlankung der gebäudetechnischen Anlagen.