Das geht aus den Ergebnissen der Smaragd-Studie Klimaschutz mit grünen Gasen hervor, die die Gasforschungsinstitute des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) gemeinsam mit der Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher (Fenes) an der OTH Regensburg, der Anwaltskanzlei Becker Büttner Held sowie dem Gas- und Wärmeinstitut Essen (GWI) erarbeitet haben.
„Klimaneutrales Gas ist unverzichtbar“
„Der Einsatz signifikanter Mengen an klimaneutralen Gasen ist unverzichtbar, wenn Deutschland seinen CO2-Ausstoß analog seiner Klimaschutzziele volkswirtschaftlich optimiert reduzieren will. Die Nutzung von Gasen und ihren Infrastrukturen ist zudem im Vergleich zu einer reinen Elektrifizierung der Energiesysteme deutlich kostengünstiger. Allerdings hemmen nach wie vor regulatorische Schranken ihre Nutzung. Daher ist die gesetzliche Verankerung eines Zieles für grüne Gase im Energiesystem entsprechend der erneuerbaren Energien beim Strom absolut sinnvoll“, sagte der DVGW-Vorstandvorsitzende Prof. Dr. Gerald Linke bei der Vorstellung der Studie am 11. September 2018 in Berlin.
„Durch gezielte Instrumente können dann die Anteile erneuerbarer Gase erhöht werden. Die effektivsten Maßnahmen sind eine verpflichtende Quote für erneuerbare Gase sowie ihre Befreiung von Steuern, Abgaben und Umlagen. Die Steuerung über den CO2-Preis entfaltet hingegen keinen vergleichbar hohen Effekt. Um die vorhandene Power-to-Gas-Lücke von rund 70 TWh im Jahr 2030 schnell zu schließen und entsprechende Elektrolyse-Kapazitäten in Deutschland in großem Maßstab aufzubauen, sollte zügig ein Technologie- und Markteinführungsprogramm für Power-to-Gas-Anlagen angestoßen werden.“
„Ab 2030 ist Degression der Förderinstrumente möglich“
Instrumente zur Förderung erneuerbarer Gase könnten zeitlich begrenzt eingesetzt werden, wenn die weiteren Rahmenbedingungen für das Erreichen der Klimaschutzziele gegeben seien, so die Studie. Bereits ab 2030 könne so mit der Degression der Förderinstrumente begonnen werden. Zudem hat das Projekt gezeigt, dass klare Definitionen, insbesondere im Bereich der Synthesegase, fehlen. Linke: „Technologiespezifische statt technologieoffene Gesetze verhindern oftmals die effiziente Nutzung. Um die Gesamtheit der erneuerbaren Gase zu berücksichtigen, bedarf es einer einheitlichen, auf den Power-to-Gas-Prozess abgestimmten Begrifflichkeit in allen relevanten Gesetzen.“ ■