Die vollständige Deckung des europäischen Strombedarfs durch erneuerbare Energien ist möglich. Zu diesem Ergebnis kommt die im Auftrag der Heinrich-Böll-Stiftung von der ehemaligen EU-Kommissarin Michaele Schreyer und dem Energieexperten Lutz Mez (Freie Universität Berlin) verfasste Machbarkeitsstudie zur europäischen Energie- und Klimapolitik. Allerdings brauche es neue Instrumente und Strategien, um das vielfältige Potenzial Europas an erneuerbaren Energien optimal zu nutzen, heißt es in der Studie. Sie schlägt eine Europäische Gemeinschaft für Erneuerbare Energien (ERENE) vor, um Europas Abhängigkeit von fossilen und nuklearen Energieträgern zu beenden und die europäische Integration zu stärken.
Mangelndes gemeinschaftliches Handeln
Nach Ansicht der Autoren übertrifft das Potenzial an erneuerbaren Energien in der EU bei weitem die derzeitige Nutzung. Europa verfüge aufgrund seiner geologischen, klimatischen und hydrologischen Gegebenheiten über alle Formen erneuerbarer Energiequellen, so die Autoren, wenn auch regional sehr unterschiedlich verteilt. Bislang werde aber nur von einem Zehntel des verfügbaren Potenzials u. a. an Windenergie, Wasserkraft, Solarthermie, Photovoltaik für die Stromerzeugung Gebrauch gemacht, was auch am mangelnden gemeinschaftlichen Handeln der Mitgliedsstaaten liege.
Längerfristige Vision
Schreyer: „Diese Studie versteht sich nicht als Alternative zu den gesetzlichen Vorschlägen der Europäischen Kommission vom Januar 2008. Erst recht wäre sie missverstanden, wenn daraus nur die Forderung abgeleitet würde, auf den in diesem Gesetzpaket angestrebten Anteil an erneuerbaren Energien von 20% ein paar Prozentpunkte draufzusatteln. Diese Studie geht in ihrer Perspektive weit darüber hinaus und soll die Realisierbarkeit der längerfristigen Vision aufzeigen, den europäischen Energieverbrauch im Stromsektor vollständig aus erneuerbaren Energiequellen zu decken.“ ToR
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