Der inländische Verbrauch an Primärenergieträgern lag in den ersten sechs Monaten rund 8% niedriger als im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres. Hervorgerufen wurde diese Entwicklung durch die außergewöhnlich hohen Temperaturen gegenüber der sehr kühlen Witterung im Vorjahreszeitraum. Nur geringen Einfluss auf die Verbrauchsentwicklung schreibt die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) der Konjunkturentwicklung und dem Energiepreisniveau zu.
Drastische Rückgänge bei Heizenergieträgern
Nach ersten vorläufigen Berechnungen verringerte sich der Verbrauch von Mineralöl im ersten Halbjahr um rund 10%. Außer den Flugkraftstoffen verzeichneten alle Mineralölprodukte ein Minus, das beim leichten Heizöl mit etwa 40% besonders kräftig ausfiel. Der Erdgasabsatz lag um 18,5% unter dem Vorjahreswert. Witterungsbedingt ging der Verbrauch an Heizgas bei den privaten Haushalten überdurchschnittlich um etwa ein Viertel zurück. Der Verbrauch an Steinkohlen erhöhte sich leicht um rund 1% infolge einer erhöhten Nachfrage der Eisen- und Stahlindustrie. Die geringere Verfügbarkeit der inländischen Braunkohlenkraftwerke verringerte den Beitrag der heimischen Braunkohle zur Energiebilanz um 1,4%. Bei der Kernenergie kam es zu einem Minus von 12,5%.
Geringer Verbrauch steigert erneuerbaren Anteil kräftig
Die Stromerzeugung aus Wasserkraft verringerte sich um rund 5%, die aus Windenergie stieg um mehr als 60% aufgrund außergewöhnlicher Windverhältnisse. Der Beitrag aller erneuerbaren Energien zum Primärenergieverbrauch des ersten Halbjahres erreichte 6,7% (im Vorjahr wurde zum selben Zeitpunkt ein Wert von 4,5% gemeldet). Insgesamt wurden in Deutschland in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres rund 233 Mio. t Steinkohleneinheiten an Primärenergieträgern verbraucht. Das entspricht 6819 PJ. Die noch vorläufige Gesamtbilanz 2006 weist einen Primärenergieverbrauch von 14.464 (PJ) aus. ToR
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