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2009: Baugewerbe erwartet 2% Umsatzrückgang

Der Umsatzzuwachs im öffentlichen Bau von 2,1 Mrd. Euro wird in diesem Jahr die Rückgänge im Wohnungsbau von 0,9 Mrd. Euro und im Wirtschaftsbau von 2,9 Mrd. Euro nicht ausgleichen. Dies erwartet Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB). Hier richtet man sich mittlerweile auf einen Umsatzrückgang von 1,7 Mrd. Euro in diesem Jahr ein.

Januar und Februar schlechter als erwartet
Loewenstein: „Im Februar waren wir noch davon ausgegangen, dass wir aufgrund der Maßnahmenpakete der Bundesregierung ein geringes Umsatzplus würden erwirtschaften können. Die Entwicklung in den ersten beiden Monaten des Jahres weist eine andere Richtung.“ Das deutsche Baugewerbe, das rund 35.000 mittelständische Bauunternehmen in Deutschland vertritt, erwartet nun in 2009 einen Umsatzrückgang von 2,0% auf 83,9 Mrd. Euro (2008: 85,6 Mrd. Euro). Davon entfallen auf den Wohnungsbau 25,0 Mrd. Euro (-3,5%), den Wirtschaftsbau 31,0 Mrd. Euro (-8,6%) und den öffentlichen Bau 27,9 Mrd. Euro (8,1%).

Talfahrt beim Wohnungsbau
Mit 185.315 neu fertig gestellten Wohnungen wurde in 2007 erstmals die Grenze von 200.000 Wohnungen unterschritten. In 2008 werden es nur noch knapp 170.000 Wohneinheiten gewesen sein. Auch die Genehmigungszahlen für Wohnungen blieben auf Talfahrt. Sie erreichten nach 2007 mit 182.771 Wohneinheiten im vergangenen Jahr nur noch 174.595 (-4,5 %). Dieser Trend scheint sich auch 2009 fortzusetzen: Denn bereits in den ersten beiden Monaten wurden noch einmal 5000 Wohnungen weniger genehmigt als im Vergleichszeitraum des schon schlechten Vorjahres. Diese bereits jetzt fehlenden Baugenehmigungen führen zu niedrigeren Umsätzen in Höhe von 460 Mio. Euro (-11%).

Einbruch beim Wirtschaftsbau
Auch die Entwicklung im Wirtschaftsbau läuft schlechter, als noch vor drei Monaten erwartet: Die Baugenehmigungen liegen in den ersten beiden Monaten mit 7,5% im Minus. Verheerend ist die Entwicklung der Auftragseingänge: Minus 30% weniger Aufträge mit einem Volumen von 900 Mio. Euro allein in den ersten beiden Monaten 2009. Der Umsatzrückgang im Wirtschaftsbau von minus 8,6% wird spürbare Auswirkungen auf die Baukonjunktur haben.

Verzögerungen beim öffentlichen Bauen
„Auch beim öffentlichen Bau mussten wir unsere Erwartungen nach unten korrigieren“, berichtet Loewenstein. „Zwar liegen die Baugenehmigungen per Februar 2009 mit 55% und einem Volumen von 470 Mio. Euro deutlich im Plus. Die Auftragseingänge dagegen, die für uns wesentlich wichtiger wären, liegen mit 6% bzw. 140 Mio. Euro im Minus.“ Der ZDB-Präsident macht die zögerliche Umsetzung der Konjunkturpakete durch Bund, Länder und Gemeinden für die enttäuschende Entwicklung im öffentlichen Bau verantwortlich. Gleichzeitig warnte er vor aufkommenden Engpässen bei der ausführenden Wirtschaft und insbesondere bei den Zulieferern, wenn im Herbst die Betriebe für einige Wochen tatsächlich ausgelastet seien.

Weitere Konjunkturimpulse gefordert
Bei dem prognostizierten Umsatzrückgang erwartet der ZDB den Verlust von 10.000 Arbeitsplätzen, jedenfalls sei die Beschäftigtenzahl des vergangenen Jahres von 705.289 nicht zu halten. Angesichts dieser Entwicklung forderte Loewenstein die Bundesregierung auf, über weitere Konjunkturimpulse nachzudenken, die insbesondere auf den Wohnungsbau zielen müssten. ZDB-Vorschlag ist die Einführung einer Energiesparprämie, die 25% von maximal 20.000 Euro nachgewiesener Arbeitskosten auf energetische Sanierungsmaßnahmen betragen solle. Damit könnten selbstnutzende Eigentümer ihre Steuerschuld um bis zu 5000 Euro reduzieren. Gleichzeitig forderte er, die Abschreibungssätze im Mietwohnungsbau zu verdoppeln und das Niveau an öffentlichen Bauinvestitionen auch nach dem 2011 auslaufenden Konjunkturpaket beizubehalten. ToR

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