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AG Energiebilanzen

2013-2.Q: Energieverbrauch steigt um 4 %

Der Witterungsverlauf blieb in den ersten sechs Monaten des Jahres 2013 der bestimmende Einflussfaktor für die Entwicklung des Primärenergieverbrauchs in Deutschland. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen, AGEB) sorgten der lange Winter und der kühle Frühling für einen Anstieg des Verbrauchs um rund 4 % auf 7177 PJ oder 245,0 Mio. t SKE (SKE: Steinkohleneinheiten1)). Von der wirtschaftlichen Entwicklung gingen dagegen kaum Impulse auf den Energieverbrauch aus.

Deutlich e Verbrauchszunahme bei Heizenergieträgern
Der Mineralölverbrauch nahm insgesamt um knapp 3 % zu. Der Verbrauch an Kraftstoffen war insgesamt rückläufig. Demgegenüber kam es beim leichten Heizöl vor allem temperaturbedingt zu einer kräftigen Absatzsteigerung2). Ebenfalls auf Grund der lang anhaltenden kalten Witterung lag der Erdgasverbrauch mit insgesamt etwas über 10 % im Plus. Der Mehrverbrauch resultierte ganz überwiegend aus dem erhöhten Einsatz zur Wärmeerzeugung. Der Erdgaseinsatz in der Industrie blieb stabil.

Mehr Steinkohle, weniger Braunkohle


Der Verbrauch von Steinkohle lag um 6 % über dem Vorjahreszeitraum. Während der Einsatz in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung um 8,5 % zunahm, verzeichneten der Bedarf der Stahlindustrie sowie der Wärmemarkt eine stabile Entwicklung. Der Verbrauch an Braunkohle verminderte sich um knapp 2 %. Die Inbetriebnahme neuer Kraftwerke und die Abschaltung von Altanlagen führten zu einem insgesamt höheren durchschnittlichen Wirkungsgrad bei der Braunkohlenstromerzeugung. Die Effizienzsteigerung sorgte bei deutlich verringertem Brennstoffeinsatz für eine Erhöhung der Stromerzeugung um knapp 1 %. Die Kernenergie leistete einen annähernd unveränderten Beitrag zur Energiebilanz der ersten sechs Monate.

Wachstum der Erneuerbaren vom Wetter gebremst


Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag insgesamt um knapp 4 %. Die Entwicklung wurde im Wesentlichen von der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) und der Biomasse gestützt. Die Windkraft verzeichnete, vornehmlich wegen des windschwachen 1. Quartals, ein Minus von 10 %. Der Beitrag der Photovoltaik lag nur geringfügig über dem Wert des Vorjahreszeitraums. ■

1) 1) SKE: Steinkohleeinheit. 1 t SKE = 8141,1 kWh = 29.307,98 MJ, siehe auch: Energieeinheitenumrechner
2) In der Energiebilanz werden die Heizöl-Lieferungen an private Haushalte, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen zeitgleich dem Endenergieverbrauch gleichgesetzt.