Geringer Konjunktureinfluss
Die AG Energiebilanzen geht davon aus, dass der konjunkturelle Einfluss auf den Energieverbrauch insgesamt niedrig war, da sich der Verbrauch nach rechnerischer Bereinigung des Temperatureinflusses kaum verändert hat. Insgesamt erreichte der Energieverbrauch in der ersten Jahreshälfte 2015 eine Höhe von 6720 PJ beziehungsweise 229,3 Mio. t SKE (SKE: Steinkohleneinheiten. Ohne den verbrauchssteigernden Einfluss der Witterung dürften nach Einschätzung der AG Energiebilanzen die CO2-Emissionen im ersten Halbjahr leicht gesunken sein.
Mehr Erdgas, weniger Kohle, mehr Kernenergie
Der Mineralölverbrauch lag im 1. Halbjahr nur geringfügig über dem Vorjahreszeitraum. Der Absatz von leichtem Heizöl stagnierte. Der Erdgasverbrauch verzeichnete hauptsächlich aufgrund der kühleren Witterung ein Plus von knapp 14 %. Erhöht haben sich sowohl der Einsatz von Erdgas zur Wärmeerzeugung wie auch der in Kraft-Wärme-Kopplungs-Prozessen. Der Verbrauch an Steinkohle sank um 3 %, die Stromerzeugung aus Steinkohle wurde durch Windstrom um fast 4 % eingeschränkt. Der Verbrauch an Braunkohle verringerte sich um knapp 3 %. Die Stromerzeugung der inländischen Braunkohlenkraftwerke, die rund 90 % der Gesamtförderung aufnehmen, sank in ähnlicher Größenordnung. Bei der Kernenergie gab es ein leichtes Plus von 2,3 %.
Außergewöhnlich gute Windverhältnisse
Die erneuerbaren Energien erhöhten ihren Beitrag um knapp 8 %. Die Entwicklung bei den einzelnen Energieträgern spiegelt die starke Abhängigkeit von den jeweiligen Witterungsverhältnissen wider. Die Stromerzeugung aus Wasserkraft profitierte von hohen Niederschlägen und konnte ihren Beitrag um ein knappes Fünftel steigern. Außergewöhnlich gute Windverhältnisse sorgten für eine Steigerung der Windstromerzeugung an Land und auf See um 40 %. Der Beitrag der Solarenergie (Photovoltaik und Solarthermie) lag dagegen stabil auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums. ■