Der Energieverbrauch in Deutschland lag in den ersten drei Monaten des Jahres 2019 knapp 3 % unter dem Vorjahreswert. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) fiel der Verbrauch im ersten Quartal auf 3730 PJ (1036 TWh).
Auf die Entwicklung des Energieverbrauchs im ersten Quartal 2019 übte das Wetter den größten Einfluss aus. Nach einem gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich kühleren Januar lagen die Temperaturen im Februar und im März nicht nur höher als im Vorjahr, sondern überstiegen auch das langjährige Mittel. Für die Verschiebungen im Energiemix ist vor allem die aufgrund günstiger Windverhältnisse um mehr als ein Viertel gestiegene Stromproduktion aus der Windenergie verantwortlich.
Mineralölverbrauch steigt um 3 %
Der Verbrauch von Mineralöl erhöhte sich insgesamt um knapp 3 %. Für diese Entwicklung waren der Anstieg des Verbrauchs von Diesel- und Flugkraftstoff sowie die Aufstockung der Heizölvorräte bei den Verbrauchern verantwortlich. Der Erdgasverbrauch verringerte sich insgesamt um rund 2 %. Während der Einsatz für die Wärmeversorgung infolge des Witterungsverlaufs zurückging, behauptete sich der Erdgaseinsatz in der Stromerzeugung auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums.
Kohleverbrauch sinkt zweistellig
Der Verbrauch an Steinkohle sank im ersten Quartal 2019 um mehr als 15 Prozent, da in Folge hoher Stromeinspeisungen aus Wind- und Photovoltaikanlagen erneut weniger Steinkohle in den Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung eingesetzt wurde. Außerdem wirken sich die zum Ende des Vorjahres erfolgten Stilllegungen von Kraftwerksblöcken aus. Der Einsatz von Koks und Kohle in der Stahlindustrie war um rund 3 % rückläufig. Der Verbrauch von Braunkohle verringerte sich in den ersten drei Monaten 2019 um mehr als 16 %. Dieser erhebliche Rückgang hat vor allem drei Ursachen: Die stark gestiegene Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, die Überführung weiterer Braunkohlenkraftwerksblöcke in die Sicherheitsbereitschaft sowie die Auswirkungen des Rodungsstopps im Hambacher Forst auf die Braunkohlenförderung.
Kernenergie legt systembedingt zu
Bei der Kernenergie kam es zu einem Anstieg der Stromproduktion um 4 %, da der Betrieb der Anlagen wegen einer Häufung von Revisionen im Vorjahr eingeschränkt worden war.
2 % mehr erneuerbare Energien
Der Beitrag der erneuerbaren Energien zum gesamten Energieverbrauch stieg im ersten Quartal 2019 um knapp 2 %. Bei der Windkraft gab es ein kräftiges Plus von 26 % und die Solarenergie legte um 15 % zu. Bei der Biomasse kam es dagegen zu einem Minus von 7 %. Die Wasserkraftwerke lieferten 4 % weniger Strom. ■