Der Energieverbrauch hat sich in den ersten drei Monaten des Jahres 2011 gegenläufig zur Gesamtwirtschaft entwickelt. Während das Wirtschaftswachstum bis Ende März mit einem Plus von über 5 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum abschloss, lag der Primärenergieverbrauch für denselben Zeitraum mit 2,9 % im Minus. Nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AGEB) erreichte der Verbrauch an Primärenergieträgern bis Ende März 3737 PJ oder 127,4 Mio. t SKE (Steinkohleneinheiten). Massiv beeinflusst wurde der Energieverbrauch durch den kurzen Winter und die frühzeitig einsetzende milde Witterung.
Geringerer Verbrauch an Wärmenergieträgern
Im Vergleich zu den sehr kalten Vorjahresmonaten sank vor allem die Nachfrage nach Wärmeenergien in den ersten drei Monaten dieses Jahres beträchtlich. Der Witterungseinfluss überdeckte damit Verbrauchszuwächse infolge der weiteren konjunkturellen Erholung. Der Mineralölverbrauch verminderte sich insgesamt um 1,6 %. Allerdings kam es bei den einzelnen Produkten zu unterschiedlichen Entwicklungen. Der Verbrauch an schwerem Heizöl wuchs um gut 10 %. Beim leichten Heizöl gab es dagegen ein Minus von knapp 21 %. Neben der verbrauchsmindernden Wirkung der milden Witterung sorgte der Preisanstieg für Zurückhaltung bei der Bevorratung. Der Erdgasverbrauch lag rund 10 % unter dem des Vorjahreszeitraumes.
Erneuerbare legen deutlich zu
Der Verbrauch von Steinkohlen sank um gut 9 %. Der Einsatz in Kraftwerken verminderte sich um 11,4 % und der Bedarf der Stahlindustrie ging um knapp 5 % zurück. Der Verbrauch an Braunkohlen legte leicht um 1,4 % zu. Zuwächse gab es sowohl in der Stromerzeugung wie auch bei den Veredlungsprodukten. Der Beitrag der Kernenergie zur Energiebilanz stieg in den ersten drei Monaten um 2,9 %. Der Einsatz erneuerbarer Energien erhöhte sich um 7 %. Windkraft legte um rund 6 % zu, Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) um rund 20 %. Bei der Photovoltaik wurde der Beitrag nahezu verdoppelt. ■