Für 2010 rechnet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) mit einem Photovoltaik-Marktwachstum im In- und Ausland von mindestens 50 %. 2009 hatte sich der Markt für Solarstromanlagen in Deutschland gegenüber dem Vorjahr bereits verdoppelt. Teile der deutschen Solarbranche bangen trotz dieser guten Wachstumschancen aber um ihre Zukunftsaussichten, falls die Solarstromförderung in den nächsten Jahren zu stark gekürzt wird. Diese Einschätzung wird vom Bundesrat geteilt, der übereinstimmend mit der Solarbranche Nachbesserungen in der laufenden EEG-Novelle verlangt. Die Bundesregierung will die Solarstromförderung in den nächsten zwei Jahren um bis zu 42 % senken, allein in diesem Sommer soll sie um 16 % fallen.
Förderabsenkung schadet deutschen Herstellern
„Die deutsche Solarwirtschaft benötigt verlässliche politische Rahmenbedingungen, die den finanziellen Spielraum für zukünftige Investitionen und Innovationen offen halten“, sagte BSW-Solar Geschäftsführer Carsten Körnig auf der Intersolar Europe, der weltweit größten Solarmesse, in München vom 9. bis 11. Juni 2010. Die Rückführung der Solarförderung müsse sich am technologischen Fortschritt orientieren, nicht an kurzfristigen Preisschwankungen. Körnig: „Ein zu schnelles oder zu starkes Absenken der Förderung schadet besonders deutschen Herstellern.“ Chinesische Wettbewerber profitierten von Niedriglöhnen, staatlicher Einflussnahme auf Wechselkurse sowie günstiger Kreditvergabe und drängten so auf die europäischen Märkte.
Solarthermie braucht haushaltsunabhängige Anreize
Zugleich appelliert BSW-Solar an die Politik, die Mittel des Marktanreizprogramms für die erneuerbaren Wärme schnellstmöglich zu entsperren. „Die unvermittelte Vollbremsung des Bundesfinanzministers bringt die Erneuerbare Wärmebranche in große Bedrängnis“, so Körnig. Der Förderstopp hat im Mai zu einem Einruch der Nachfrage nach Solarkollektoren um 33 5 geführt. Körnig: „So dringend eine Konsolidierung des Bundeshaushalts geboten ist, so widersinnig ist der Förderstopp. Jeder Euro des Marktanreizprogramms stimuliert zusätzliche Umsätze in Höhe von rund 8 Euro. Allein die daraus erzielten Mehrwertsteuereinnahmen refinanzieren das für einen wirksamen Klimaschutz unverzichtbare Förderprogramm.“ Die Solarthermiebranche brauche schnellstmöglich haushaltsunabhängige politische Anreize, um sich stetig entwickeln und die an sie gestellten Wachstumserwartungen erfüllen zu können, so Körnig. ToR
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