Nach einem jahrelangen Rückgang der Photovoltaiknachfrage in Deutschland hat die heimische Solarbranche laut Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) die Talsohle durchschritten. Ein Endspurt zum Jahresende hob die Nachfrage nach Solarstromanlagen 2016 sogar geringfügig über das Vorjahresniveau. 2016 wurden nach Daten der Bundesnetzagentur rund 51.900 neue Solarstromanlagen mit einer Leistung von rund 1,52 GWp neu installiert (nach 51.000 Solarstromanlagen mit 1,46 GWp im Vorjahr 2015).
Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar: „Die Zeichen stehen endlich wieder auf Wachstum. Bereits seit einigen Monaten verzeichnen wir in wichtigen Marktsegmenten ein spürbares Anziehen der Nachfrage. Offensichtlich spricht es sich zunehmend herum, dass sich Solaranlagen wieder rechnen.“ Die anzurechnenden Kosten für selbst erzeugten Solarstrom sind in den letzten zehn Jahren um gut 80 % gesunken und liegen inzwischen oft nur noch halb so hoch wie konventionelle Tarife für Verbraucher und Gewerbebetriebe.
Während die PV-Nachfrage im Ausland seit Jahren steigt, rechnet die Interessenvertretung der Solar- und Speicherunternehmen in Deutschland erst in diesem Jahr wieder mit einem Marktwachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich. Dieses werde durch attraktive Renditeerwartungen und niedrige Finanzierungskosten befördert. Neben den stark gesunkenen Preisen für PV-Systeme dürfte dazu auch beitragen, dass ein Großteil künftiger Investoren den selbst erzeugten Solarstrom weiterhin selbst verbrauchen darf und auch künftig an keiner Auktion teilnehmen muss, um eine Förderberechtigung für den eingespeisten Überschussstrom zu erzielen. Die Verpflichtung zur Teilnahme an einer Ausschreibung gilt seit Jahresbeginn nur für Solarkraftwerke im industriellen Maßstab ab einer Leistung von über 750 kWp. Eigenheimbesitzer und die meisten Gewerbebetriebe sind von der letzten EEG-Novelle nicht betroffen.
Zu dem regelrechten Endspurt im PV-Geschäft zum Jahresende 2016 dürften Vorzieheffekte aufgrund der Absenkung der Ausschreibungsgrenze auf 750 kW zum 1.1.2017 nach dem EEG 2017 zu relevanten Teilen beigetragen haben. ■