Batteriespeicher können in Verbindung mit einer Photovoltaik-Anlage maßgeblich die Stromnetze entlasten, die Verfügbarkeit von Solarstrom ausweiten und zugleich die von den Verbrauchern zu tragenden Energiewendekosten senken. Das sind die Kernergebnisse der Speicherstudie 2013, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE im Auftrag des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) erstellt hat.
Die dezentralen Batterien speichern den erzeugten Solarstrom während des Tages, geben ihn zeitversetzt wieder ab und glätten so die Einspeisespitzen. Damit erhöhen Batteriespeicher die Aufnahmefähigkeit bestehender Stromnetze um bis zu 66 %. „Netzengpässe sind eine der größten Herausforderungen der Energiewende. Die positiven Effekte von dezentralen Photovoltaik-Batteriesystemen auf das Stromnetz können nicht hoch genug geschätzt werden“, sagt Dr.-Ing. Christof Wittwer, Leiter der Abteilung Intelligente Energiesysteme im ISE und Mitautor der Speicherstudie 2013.
Batteriespeicher als Dienstleister am Strommarkt
Die Freiburger Forscher weisen in ihrem Gutachten nach, dass der Einsatz von dezentralen Speichern bei entsprechender Betriebsweise die Netzspannung stabilisiert und die Anschlusskapazitäten für den weiteren Ausbau erneuerbarer Energien im Zuge der Energiewende erhöht. Unter der Voraussetzung einer netzdienlichen Betriebsweise kann ein solcher Stromspeicher die Einspeisespitze in Abhängigkeit der Systemkonfiguration – Leistung der Photovoltaik-Anlage, lokale Stromlast und Batteriegröße – um bis zu 40 % reduzieren.
Durch die Option der Rückspeisung aus dem Speicher in das Elektrizitätsnetz lässt sich dieser netzdienliche Effekt noch weiter erhöhen. Darüber hinaus führt ein solcher Betrieb zu einer Verstetigung der Preise an der Strombörse. Jörg Mayer, Geschäftsführer von BSW-Solar: „Wir brauchen jetzt die Initialzündung im Markt für dezentrale Batteriespeicher, damit wir rasch Fortschritte auf technischer Seite und vor allem bei den Kosten erreichen können. Mit wachsender Batterieproduktion werden Solarspeicher schnell günstiger und sparen Netzausbau.“
Entlastung des EEG-Umlagekontos
Batteriespeicher lohnen sich für die Betreiber kleiner Photovoltaik-Anlagen, weil sie einen größeren Anteil des erzeugten Stroms selbst verbrauchen können. Davon profitiert auch die EEG-Umlage. Zwar zahlt der Betreiber der Photovoltaik-Anlage für den selbstverbrauchten Solarstrom keine EEG-Umlage, das EEG-Umlagekonto wird durch die vermiedene Vergütung aber deutlicher entlastet. Auch die Kappung der Einspeisespitze von Solarstrom wirkt sich positiv bei der EEG–Umlageberechnung aus, allerdings erst, wenn eine nennenswerte Batteriespeicherkapazität am Markt ist. ■
Speicherstudie 2013 vom Fraunhofer ISE - Kurzzusammenfassung