„Wir sind im Frühjahr noch von einem Wachstum von +2,8 % ausgegangen, wir rechnen nun mit einer Steigerung um +3,3 %. Für 2018 erwarten wir eine gute Stabilisierung der Entwicklung mit einem Wachstum um +2,6 %. Die Bauwirtschaft stützt weiter die Gesamtkonjunktur!“ Dieses ist die Quintessenz von Karl-Heinz Schneider, Vorsitzender der Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB), zur Lage der Bauwirtschaft anlässlich des 5. Deutschen Bauwirtschaftstages am 07. Dezember 2017.
Für das Handwerk im Bauhauptgewerbe (BHG) rechnet Schneider mit einer Umsatzsteigerung in 2017 von 4 % und in 2018 um 3 %. Hauptmotor dafür ist die anhaltende Neubautätigkeit im Wohnungsbau. Schneider: „Die Nachfrage nach Wohnimmobilien, gerade in den Ballungszentren, ist ungebrochen. Auch die positive Arbeitsmarktentwicklung und die steigenden Einkommen halten die Investitionsneigung weiter hoch. Aber auch die Impulse, die der Bund mit dem sukzessiven Hochlauf der Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur von 10,5 Mrd. Euro in 2013 auf knapp 14 Mrd. Euro ab 2018) wie auch mit den Investitionsförderprogrammen im kommunalen Bereich mit einem Volumen von über 7 Mrd. Euro setzt, sorgen für eine gute Auftragslage. Die gute Konjunktur hält zudem den Wirtschaftsbau in der Spur.“
Gebäudetechnik wächst 2017 um 3 %
Für die Sparte Ausbau rechnet die Bauwirtschaft mit einer soliden Stabilisierung von Nachfrage und Umsatz. Für 2017 wird eine Umsatzentwicklung um 2,6 % und in 2018 von 2 % erwartet. Hier sind es besonders die privaten Auftraggeber sowie der hohe Sanierungs- und Renovierungsbedarf, der die positive Entwicklung trägt. In der Sparte Gebäudetechnik sind rund 1,6 Mio. Menschen in den Mitgliedsbetrieben der BVB beschäftigt, und zwar vor allem im Bereich, Sanitär, Heizung, Klima, Elektrohandwerk und im Gebäudereinigerhandwerk. „Für diesen stark dienstleistungsorientierten Bereich rechnen wir für 2017 mit einem Umsatzwachstum um 3 % und in 2018 mit 2,3 %“, so der BVB-Vorsitzende.
Personal-Engpass
Die Bundesvereinigung Bauwirtschat repräsentiert annähernd 385.000 Betriebe, die in 16 Mitgliedsverbänden organisiert sind, mit mehr als 3,2 Mio. Beschäftigten. 2016 ist der Umsatz erstmals über 300 Mrd. Euro gesprungen, für 2017 werden 315,5 Mrd. Euro und für 2018 ca. 324 Mrd. Euro erwartet. Schneider: „Um die anstehenden Bauaufgaben zu lösen, werden wir auch im kommenden Jahr weiter Personal einstellen. Allerdings haben wir in weiten Teilen der BVB mit einem entsprechenden Engpass zu kämpfen. Hier haben unsere Mitglieder bereits viele Initiativen ergriffen, um die Perspektive Bauwirtschaft nach außen zu tragen. Ob das am Ende reichen wird, ist heute noch nicht abzusehen.“ ■