Der größte Zuwachs wurde bei Luft/Wasser-Wärmepumpen verzeichnet: Insgesamt wurden 55.000 Geräte dieser Bauart abgesetzt, das war eine Steigerung von 20 % gegenüber dem Vorjahr. Wie bereits 2016 waren insbesondere Monoblockgeräte (31.000 Stück) mit einem Zuwachs von 24 % gefragt. Bei den Split-Wärmepumpen fiel das Wachstum mit 16 % etwas geringer aus. Erdgekoppelte Systeme (inklusive Grundwasser-Wärmepumpen) legten mit 23.000 Geräten gegenüber dem Vorjahr um 11 % zu.
Luft/Wasser-Wärmepumpen dominieren
BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel: „Ein Plus von 17 % ist ein hervorragendes Ergebnis für unsere Branche. Die Wärmepumpen-Hersteller und -Fachfirmen wissen den Rückenwind, den sie durch die guten Förderbedingungen und die EnEV bekommen, zu nutzen und können so die vielen Hemmnisse zum Teil ausgleichen.“
Auch der Absatz von Trinkwasser-Wärmepumpen ist in 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 8 % gewachsen, es wurden 13.500 Geräte verkauft. Insgesamt wurden 2017 hierzulande somit 91.500 Wärmepumpen in Betrieb genommen.
Stabilität für 2018 erwartet
Branche fordert Entlastung des Strompreises
Vor diesem Hintergrund mahnt der BWP-Geschäftsführer CDU, CSU und SPD, bei den Koalitionsverhandlungen konkrete und effektive Maßnahmen zu vereinbaren. „Teurer Strom und billige fossile Brennstoffe sind das größte Hindernis für den Erfolg der Wärmewende. Wird dieser Missstand nicht beseitigt, kann die Energiewende als Ganzes nicht erfolgreich sein. Die Wärmepumpenbranche und Heizungsindustrie haben Lösungsvorschläge geliefert.“ In einem gemeinsamen Positionspapier haben BWP und BDH im Sommer gefordert, die Stromsteuer zu senken und die EEG-Rabatte der Industrie künftig nicht mehr den Stromkunden aufzubürden.
Der Verband unterstreicht seine Forderungen mit aktuellen wissenschaftlichen Studien. In den letzten zwölf Monaten haben die Denkfabrik Agora Energiewende, die Deutsche Energieagentur (dena) und der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) umfassende Studien zur Energiewende vorgelegt. Aus allen dreien ergibt sich, dass ein deutlich stärkerer Ausbau des Wärmepumpen-Bestands notwendig ist, um die Klimaziele zu erreichen. Die Studien gehen dabei von rund 4 bis 8 Mio. Anlagen bis 2030 und rund 8 bis 17 Mio. bis 2050 aus, soll Deutschland seine Verpflichtungen aus dem Pariser Klimaabkommen erfüllen. Bis 2030 wäre dazu ein durchschnittlicher Zubau von 267.000 bis 600.000 Wärmepumpen pro Jahr erforderlich. ■