Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie sieht mit der Belebung der Weltkonjunktur eine neue, vom Ausland getriebene Baumaterialpreiswelle auf die deutsche Bauwirtschaft zurollen. Wie schon vor zwei Jahren stünden die Unternehmen vor dem Problem, unkalkulierbare Risiken in ihre Angebote einpreisen zu müssen. „Wir brauchen deshalb so schnell wie möglich eine grundlegende Reform der Stoffpreisgleitklauseln“, fordert RA Michael Knipper, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie.
Risiko soll fair geteilt werden
Die Veröffentlichung der Erzeugerpreise durch das Statistische Bundesamt verdeutlicht die Dynamik: Die Preise für Metalle waren im Juli dieses Jahres im Vorjahresvergleich um mehr als 19 % gestiegen. Breitflachstahl hatte sich binnen Jahresfrist um 24 % verteuert, für Betonstahl mussten die Bauunternehmen sogar fast 44 % mehr zahlen. Knipper betonte, dass vor allem die starken Preisschwankungen den Unternehmen schwer zu schaffen machen. Es sei niemandem damit gedient, diese Risiken einseitig auf die bauausführende Wirtschaft abzuwälzen. „Wir brauchen eine faire Teilung der Risiken zwischen Auftragnehmern und Auftraggebern. Stark schwankende Rohstoffpreise dürfen nicht zu einem Risiko für den noch labilen gesamtwirtschaftlichen Aufschwung in Deutschland werden.“
Stoffpreisgleitklauseln brauchen grundlegende Reform
Der Hauptverband will die Bundesregierung zu einer grundlegenden Reform der Stoffpreisgleitklauseln bewegen. Die bisher üblichen Anmeldeverfahren beim Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hätten sich als zu aufwendig, vor allem aber als zu langwierig erwiesen. Die angestrebte Reform sollte zugleich als Vorbild für ähnliche Regelungen mit Ländern und Kommunen, aber auch mit privaten Auftraggebern dienen. Knipper: „Die Baupreise sind in den vergangenen zwölf Monaten nur leicht gestiegen. Spielräume, die Stoffpreisschwankungen über Baupreiserhöhungen aufzufangen, bestehen in der auch weiterhin angespannten Wirtschaftslage derzeit nicht.“ ToR
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