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EEG-Mittelfristprognose

PV-Zubau erhöht EEG-Umlage kaum noch

Am 15. November 2012 haben die vier Übertragungsnetzbetreiber die ihnen gesetzlich vorgeschriebene Mittelfristprognose zur EEG-Umlage vorgestellt. Die Prognose der EEG-Umlage für 2014 liegt in einem Bereich zwischen 4,89 und 5,74 Ct/kWh. Das arithmetische Mittel von 5,315 Ct/kWh entspricht nahezu der Umlage für 2013 von 5,277 Ct/kWh (Bericht von TGA Fachplaner). Am 15. Oktober 2013 könnte also für das Kalenderjahr 2014 eine nahezu unveränderte EEG-Umlage verkündet werden – vorbehaltlich politischer Eingriffe, den Zubau anfachender EEG-Abschaffungsdiskussionen und extremer Witterungsverhältnisse im Jahr 2013. Letztendlich hat es die Politik sogar in der Hand, die EEG-Umlage in 2014 zu senken, beispielsweise durch die Herausnahme von Befreiungen aus der EEG-Umlage.

Photovoltaik erreicht 2015 die Fördergrenze


„Aus den Fugen geraten“ oder in einer „immer schneller steigenden Kostenspirale“ – wie in letzter Zeit häufig zu hören – ist die EEG-Umlage nach den vorgelegten Zahlen also nicht. Vielmehr wird bestätigt, dass die deutliche Erhöhung von 2012 zu 2013 um 1,685 Ct/kWh zu einem guten Teil auf Sonder-, Nachhol- und Vorzieheffekte zurückzuführen ist. Naturgemäß ist eine 5-Jahres-Prognose bei aller wissenschaftlichen Sorgfalt von größeren Unsicherheiten behaftet. Die folgenden Zahlen des Trend-Szenarios sind aber bezüglich der EEG-Debatten höchst interessant, sie beziehen sich jeweils auf das Jahr 2013 bzw. das Jahr 2017 (bei der installierten Leistung jeweils auf den 31. Dezember des Jahres):
  • Die installierte Leistung aller EEG-Anlagen steigt von 80,6 auf 111,4 GW (+38 %).
  • Die installierte Photovoltaik-Leistung steigt von 39,0 auf 54,8 GW (+41 %). Hinweis: die im EEG verankerte Fördergrenze liegt bei 52 GW und wird bereits im Jahr 2015 erreicht.
  • Die eingespeiste Arbeit aller EEG-Anlagen steigt von 134 auf 203 TWh (+51 %).
  • Die eingespeiste Arbeit aller Photovoltaik-Anlagen steigt von 34,7 auf 52,9 TWh (+52 %).
  • Die Summe der Auszahlungen an die Anlagenbetreiber – inklusive Managementprämie, Flexibilitätsprämie und abzüglich vermiedener Netzentgelte – steigt von 18,5 auf 25,4 Mrd. Euro (+37 %).
  • Die Summe der Auszahlungen an die Photovoltaik-Anlagenbetreiber steigt von 10,0 auf 10,9 Mrd. Euro (+9 %).

Photovoltaik: Als Sündenbock untauglich


Diese Eckpunktwerte aus der Prognose ( PDF-Download ) zeigen, dass die zusätzliche EEG-Förderung von Photovoltaik-Anlagen bis zur 52-MW-Zubaugrenze die jährlichen Gesamtauszahlungen an die Betreiber kaum noch beeinflusst. Als Sündenbock für weiter steigende Strompreise taugen zusätzliche Photovoltaik-Anlagen also künftig nicht mehr, ihre EEG-Zahlungskurve wird sich allerdings erst ab etwa 2024 neigen. Besonders stark steigen die EEG-Auszahlungen für Offshore-Windkraft von 2013 mit 0,34 Mrd. Euro bis 2017 auf 4,2 Mrd. Euro. In den Jahren 2013 bis 2017 liegen laut Trendszenario die kWh-spezifischen Auszahlungen aus dem Photovoltaik-Anlagenzubau signifikant unter denen des Offshore-Windkraft-Anlagenzubaus. ■

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