Die Preise für Erdgas sind für Endverbraucher in den letzten zwölf Monaten um mehr als 11% gestiegen. Im Fünf-Jahres-Vergleich müssen Gaskunden nach Angaben des Bundesverbandes der Energie-Abnehmer (VEA) um rund zwei Drittel höhere Gaskosten verkraften. Nach wie vor bestimme nicht der Wettbewerb die Bezugskonditionen, sondern der hohe Heizölpreis, wie der aktuelle Gaspreisvergleich des VEA belegt. Und dessen Entwicklung zeichnet bereits die Preise in den nächsten Monaten vor. „Die Bindung des Gaspreises an den Ölpreis wird weiterhin negative Folgen haben. Signifikante Preiserhöhungen im Laufe der nächsten Monate sind sicher“, so Dr. Volker Stuke, Geschäftsführer des VEA. „Die Kosten für Gas werden für viele Kunden bis Ende 2008 in einer Größenordnung von rund 25% dramatisch steigen.“
Allerdings gibt es laut VEA auch positive Veränderungen am Markt. Wichtigste Voraussetzung für wirklichen Wettbewerb: Durch das von der Bundesnetzagentur eingeführte Zwei-Vertrags-Modell ist der diskriminierungsfreie Zugang zu den Gasnetzen endlich Realität. Viele mittelständische Unternehmen haben jetzt das erste Mal die Möglichkeit, Wettbewerbsangebote Dritter einzuholen, um so ihre Bezugskonditionen zu verbessern. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass Unternehmen im Rahmen von Ausschreibungen deutliche Einsparungen erzielen können“, so Stuke. „Die Botschaft für alle Energiekunden: Aktiv werden und die neuen Chancen, die sich am Markt bieten, konsequent nutzen.“
Die aktuelle VEA-Analyse mit Preisstand April 2008 untersucht in der gesamten Bundesrepublik 38 Versorgungsgebiete. Nach wie vor stellt der Verband erhebliche Preisunterschiede von mehr als 25% zwischen einzelnen Lieferanten fest. Der preisgünstigste Versorger ist einmal mehr EWE Oldenburg in den Versorgungsgebieten Oldenburg, Brandenburg und auf der Insel Rügen. Als besonders teure Versorger hat der VEA die Stadtwerke Bielefeld, Rheinenergie Köln und ESB München ausgemacht. ToR
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