Im Rahmen der Informationskampagne Ventilatortausch macht’s effizient informiert der Fachverband Gebäude-Klima (FGK) über Retrofitmaßnahmen bei RLT-Anlagen. In München wurde von der Ulrich Müller GmbH, einem Partner der Kampagne, die Modernisierung der Lüftungsanlage einer Produktionshalle eines Automobilherstellers geplant und umgesetzt. Im Ergebnis spart der Betreiber der Anlage jährlich 3,5 Mio. Euro an Energiekosten ein, sodass sich die Investitionskosten von 8,7 Mio. Euro nach bereits zweieinhalb Jahren amortisiert haben. Die Maßnahme fand bei laufendem Betrieb statt.
Bei der Retrofit-Maßnahme in der Produktionshalle handelte es sich um eine Modernisierung im großen Stil: die eingesetzte Raumlufttechnik regelt eine Gesamtluftmenge von weit über 1 Mio. m3/h. Über 300 veraltete Axialventilatoren wurden an den RLT-Anlagen des Gebäudes ausgebaut und durch moderne Radialventilatoren mit einem erhöhten Wirkungsgrad ersetzt. Zusätzlich kamen neue Frequenzumformer zum Einsatz, mit denen die Umdrehungszahl der Ventilatoren und damit das Luftstromvolumen bedarfsgerecht geregelt werden kann. Für den Automobilhersteller war es besonders wichtig, dass der Betrieb im Gebäude während der Maßnahme nicht zum Stillstand kam, und so die Produktionskette ohne finanzielle Verluste fortgesetzt werden konnte.
Günther Mertz, Geschäftsführer des FGK: „Dieses Beispiel zeigt das enorme Energieeffizienzpotenzial, das in der Modernisierung von RLT-Anlagen für die Industrie schlummert. Besonders große RLT-Anlagen im Bereich der Automobilindustrie müssen sehr hohe Leistungen erbringen. Gemessen an der kurzen Amortisationszeit sind die Investitionskosten sehr gering. Hervorzuheben ist, dass der Umbau oftmals bei laufendem Betrieb stattfinden kann – das erspart dem Betreiber Zeit, Geld und logistische Ausgleichsmaßnahmen.“ ■