Mit dem symbolischen ersten Spatenstich haben am 6. April 2010 die Bauarbeiten für das neue Bürogebäude der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR)1) in Gülzow begonnen. Der Energiebedarf von 1 l/(m2a) Heizöl-Äquivalent und ein maximaler Einsatz nachwachsender Rohstoffe sollen Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz setzen. Finanziert wird der rund 2 Mio. Euro teure Bau zu etwa drei Vierteln aus dem Konjunkturpaket II des Bundes, ein Viertel stammt aus Landesmitteln. Die Fertigstellung ist für April 2011 geplant.
Gute Wärmedämmung und natürliche Baustoffe
Durch intelligente Energiekonzepte und eine sehr gute Wärmedämmung hat das Haus einen nur noch äußerst geringen Heizenergiebedarf, der vollständig über erneuerbare Energien gedeckt wird. Den Entwurf für das auch äußerlich innovative Bürogebäude lieferte das Architektur-Büro Matrix aus Rostock: So soll das Gebäude später aussehen: Auf einem massiven, halbseitig in das Erdreich eingelassenen Sockelgeschoss aus Mauerwerk und Beton liegen zwei Vollgeschosse in Holzbauweise. Die beiden Obergeschosse sind mit Zellulose- und Holzfasern gedämmt, die Decken bestehen aus Brettstapeln mit Zementestrich und einer Trittschalldämmung aus Holzfaserdämmstoffen. Die Fassade bekommt eine Verkleidung aus recyceltem Eichenholz, das Holz dazu stammt voraussichtlich aus alten landwirtschaftlichen Gebäuden.
Abwärme als Quelle für Wärmepumpe
Mit einer Wärmedämmung auf dem Passivhausstandard liegt der Gesamtenergiebedarf rund 40 % unter den geltenden EnEV-2009-Anforderungen für Neubauten. Für die Heizung benötigt das Haus nur noch ein Heizöl-Äquivalent von einem 1 l /(m2a). Tatsächlich wird hierfür jedoch nicht Heizöl oder Erdgas eingesetzt, sondern die Abwärme der im Haus betriebenen Server, die in einer 200 m3 großen Löschwasser-Zisterne aufgefangen wird. Eine mit Strom aus erneuerbaren Energien betriebene Wärmepumpe verteilt diese Wärme bei Bedarf im Haus. ToR
1) Die FNR wickelt als Projektträger des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz BMELV die bundesweite Projektförderung für nachwachsende Rohstoffe und Bioenergie ab.
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