Im Jahr 2010 wurden 50,4 % der 160.000 Neubauwohnungen in Deutschland nach Auskunft des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) an ein Heizsystem auf der Basis von Erdgas angeschlossen. Der Verlust von Marktanteilen wurde damit abgebremst. 2005 dominierte Erdgas mit 74,0 % den Neubau, 2009 wurden nur noch 50,9 % der Neubauwohnungen an ein Erdgasheizsystem angeschlossen. Die Gründe sind vielfältig. Der Trend korrespondiert mit dem Aufkommen von Wärmepumpen und Holzpellet-Heizungen, der Preisentwicklung bei Erdgas, den Fortschreibungen der Energieeinsparverordnung und Sorgen um die Versorgungssicherheit nach dem Gasstreit zwischen Russland und der Ukraine Anfang 2009.
Klarer 2. Platz für Wärmepumpen
An zweiter Stelle bei der Wahl des Heizungssystems konnte sich 2010 die Wärmepumpe mit einem Anteil von 23,8 (2009: 23,9) % behaupten, gefolgt von Fernwärme mit 13,6 (2009: 13,1) %. Die verbleibenden Anteile entfielen auf Heizöl (1,8 %, 2009: 1,9 %), Stromheizungen (1 %, 2009: 0,8 %) und sonstige Heizungssysteme mit 9,4 %, darin enthalten sind vor allem Holzpellet-Heizungen. Würde man die Statistik auf die Anzahl der Gebäude beziehen, wären die Verschiebungen in Richtung Wärmepumpe noch deutlicher, denn von den Neubauwohnungen entfällt der größte Anteil auf Ein- und Zweifamilienhäuser, wo sich mit Wärmepumpen die Vorgaben aus der Energieeinsparverordnung und dem Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz besonders einfach realisieren lassen.
Fast jede 2. Wohnung im Bestand heizt Erdgas
In Deutschland wurde im Jahr 2010 knapp die Hälfte der insgesamt 38,2 Mio. Wohnungen mit Erdgas beheizt (49,0 %, 2009: 48,9 %), so der BDEW. In 12,6 (2009: 12,5) % aller Wohnungen wird Fernwärme genutzt, während Heizöl in 29,6 (2009: 29,8) % aller Wohnungen für Wärme sorgt. Strom (Nachtspeicherheizungen und Wärmepumpen) lieferte für 6,1 (2009: 6,0) % die Heizenergie. Der Anteil von Kohle sank auf 2,7 (2009: 2,8) %. ■
