Kann der Energieausweis für Wohngebäude schon kurz nach seiner ersten Pflicht für ältere Gebäude die Marktlage für Hausbesitzer gründlich geändert haben? Glaubt man einer Umfrage unter 900 Immobilienmaklern, die das Immobilien-Portal ImmobilienScout24 für das Wirtschaftsmagazin Capital (Ausgabe 14-2008, Erscheinung am 23. Oktober) durchgeführt hat, hat sich der Markt jetzt in Bewegung gesetzt. Allerdings dürfte insbesondere die Energiepreisentwicklung bis zur Jahreshälfte viele Käufer und Mieter stärker als der Energieausweis sensibilisiert haben. In jedem Fall werden Modernisierungsverweigerer jetzt zunehmend unter Druck geraten: In einer Vorankündigung von Capital heißt es: „Wer nicht in die Wärmedämmung seines Hauses investiert, muss mit Wertverlusten rechnen.“
Mehr als die Hälfte der Makler hat angegeben, dass das Thema Energiebedarf schon heute für Kunden eine zentrale Rolle spielt. So würden potenzielle Käufer oder Mieter vehement um Preissenkungen feilschen, wenn ein Gebäude bei den Energiewerten mäßig oder schlecht abschneidet. Fast ein Viertel der Befragten erklärte, dass Hausbesitzer in diesem Fall immer Preiszugeständnisse machen müssen. Knapp 93% der Immobilienfachleute sind überdies überzeugt, dass die Entwicklung sich noch zuspitzen wird, wenn der Energieausweis ab 1. Januar 2009 für sämtliche Wohnhäuser bei Neuvermietung oder Verkauf vorgelegt werden muss. Die Preisabschläge taxieren viele Makler mit zehn bis 20% des Wertes, den Hausbesitzer als Kauf- oder Mietpreis ansetzen. ToR
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