Auf der Chillventa vom 15. bis 17. Oktober 2008 in Nürnberg wird die Initiative EnergieEffizienz Wärmepumpe ein Label zum Energieverbrauch und der Umweltfreundlichkeit von Wärmepumpen vorstellen. Ziel dieses Labels ist, bei der Energieeffizienz einer Wärmepumpe für mehr Transparenz zu sorgen. Mit ihm soll ein Verbraucher auf einen Blick erkennen, welche Güte die Wärmepumpe hinsichtlich des Energieverbrauchs besitzt. Genau wie bei dem Label der Europäischen Kommission für Haushaltsgeräte werden dann erstmals Wärmepumpen nach Klassen A für sehr effizient bis F für weniger effizient bewertet.
Label basiert auf DACH-Gütesiegel
Unter dem Namen Initiative EnergieEffizienz Wärmepumpe1) haben sich einige Hersteller und Institutionen zusammengeschlossen. Das gemeinsame Label baut auf dem Prüfreglement zum Internationalen Gütesiegel für Wärmepumpen DACH auf, erweitert aber diese Anforderungen nach Mitteilung der Initiative um Kriterien, die für die Klassifizierung auf Basis des Energieverbrauchs notwendig sind. Zur Erlangung des Labels wird eine vollständige technische Prüfung nach dem DACH-Wärmepumpen-Prüfreglement bei einer autorisierten Prüfinstitution verlangt.
CO2-Emissionen als Maßstab
Bisher gibt es keine vollziehbaren Ansätze auf nationaler oder europäischer Ebene zu Leitlinien und Normen zur Energieetikettierung von Wärmepumpen. Die von der Initiative geschaffenen Regularien zur Festlegung und Durchführung eines Energieeffizienzlabels basieren auf den durch den Betrieb entstehenden CO2-Emissionen. Dies sieht der Herstellerzusammenschluss als „letztlich alleinigen Maßstab für die Güte einer Wärmepumpe“ an, weil sie systemunabhängig seien und gleichzeitig den Vergleich mit anderen Heizsystemen ermöglichen2).
COP statt Jahresarbeitszahl
Die Bewertung der Wärmepumpen anhand von Jahresarbeitszahlen, wie sie etwa zur Förderung im Marktanreizprogramm verlangt wird, ist nach Auffassung der Initiative als Qualitätsmaßstab ungeeignet. Als Verhältnis von erzeugter Heizwärme zum eingesetzten Strom über den Zeitraum eines Jahre sei sie nicht reproduzierbar, da sie von äußeren Einflüssen wie dem Gebäude, den Heizflächen, dem Nutzerverhalten oder auch dem Wetter abhängig ist. Ein höherer COP (Coefficient of Performance / Leistungszahl) führe dagegen automatisch auch zu einer höheren Jahresarbeitszahl und sei verifizierbar.
EnergieEffizienzGröße
Die Effizienz wird anhand der EnergieEffizienzGröße (EEG) ermittelt, die aus den COP der jeweiligen Geräte bestimmt und um den energetischen Aufwand zur Wärmequellen-Erschließung erweitert wird (Richtlinie als PDF, 0,4 MB ). Zur Bestimmung der Effizienzklasse dient die CO2-Emission in g CO2 pro kWh Heizwärme bezogen auf die durchschnittliche Emission der europäischen Stromerzeugung3), derzeit ca. 480 g/kWhel.
Nur für Elektrowärmepumpen
Das Label gilt nur für Elektro-Wärmepumpen mit den Wärmequellen Erdreich, Wasser und Luft. Auf der Website der Initiative www.top-waermepumpe.de soll ein Labelrechner bereitgestelt werden, der es gestattet mit der Eingabe der vermessenen COP die jeweilige Effizienzklasse des Gerätes zu ermitteln. ToR
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1) Ochsner Wärmepumpen, Heliotherm Wärmepumpentechnik, Neura Electronics Technische Anlagen, IDM Energiesysteme, Klima-Innovativ, KNV Energietechnik und Beglau Wärmepumpen.
2) In Deutschland wird ein entsprechender Vergleich auf der Basis der CO2-Emissionen zwar seit vielen Jahren diskutiert, war bisher aber weder in der Politik noch innerhalb der Heizungsindustrie mehrheitsfähig. Erst vor kurzem haben sich gewichtige Verbände im Rahmen von EEWärmeG und EnEV 2009 erneut für Primärenergie als möglichst alleinigen Bewertungsmaßstab ausgesprochen.
3) Ob das europäische Verbundetz für einen Endgebraucher der richtige Maßstab ist, ist zu bezweifeln. Für Deutschland ist ein Wert von 480 g/kWhel für den relevanten Stromverbrauch (Leitungs- und Übertragungsverluste liegen in einer Größenordnung von 10%) jedenfalls nicht repräsentativ. Das Umweltbundesamt geht für das Jahr 2006 von 596 g CO2 pro kWhel und einer leichten Steigerung für 2007 aus. Vgl.: CO<sub>2</sub>-Emissionen pro kWh Strom 2006 gesunken. Bei dem angeführten Vergleich mit anderen Heizsystemen würde eine in Deutschland installierte Wärmepumpe somit begünstigt werden. Zudem müsste in eine übergeordnete Bewertung einfließen, mit welchem Kraftwerkstyp ein zusätzliche Stromverbraucher befriedigt wird.
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