Der Energieanbieter LichtBlick bietet die Mini-KWK-Anlage „ZuhauseKraftwerk“ von Volkswagen künftig in verschiedenen Geschäftsmodellen auch zum Kauf an und will damit weitere Vertriebspartner und Kundengruppen gewinnen. Bisher konnten Kunden die KWK-Anlagen mit rund 19 kWel und 32 kWth nicht erwerben, sie blieben nach der Installation im Eigentum von LichtBlick. Nach diesem Betreibermodell mit Wärmelieferung hat das Unternehme bis heute rund 600 Anlagen in Betrieb genommen und vernetzt, die Zahl der abgeschlossenen Verträge liege aber „deutlich höher“. LichtBlick hat nochmals das beim Start im September 2009 genannte Ziel bekräftigt, mittelfristig 100.000 ZuhauseKraftwerke in den Markt zu bringen.
Anlagen-Verkauf und Kooperationen mit Stadtwerken
Mit dem Verkauf der ZuhauseKraftwerke reagiere man auf die Nachfrage von Architekten, Planern und Immobilienbesitzern sowie Großhandel und Handwerk in der Heizungsbranche. LichtBlick strebt zudem Kooperationen mit Stadtwerken an und will zudem sein Engagement im öffentlichen Sektor verstärken. Auch aus dem Ausland würden zahlreiche Anfragen vorliegen. Der Anlagenverkauf war ursprünglich nicht vorgesehen (Bericht von TGA Fachplaner), inzwischen haben sich aber auch die Randbedingungen deutlich geändert. Heiko von Tschischwitz, Vorstandsvorsitzender von LichtBlick: „Die Einführungsphase der ZuhauseKraftwerke ist erfolgreich abgeschlossen. Wir haben jetzt die technische und wirtschaftliche Reife erreicht, um das Geschäft auf eine breite Basis zu stellen.“
3460 Euro Mini-KWK-Zuschuss
Der Preis für ein ZuhauseKraftwerk (Erdgas H/L) beträgt 27.990 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer und Installationskosten. Es ist damit das mit Abstand preisgünstigste BHKW seiner Leistungsklasse. Einbau und Wartung übernehmen qualifizierte Handwerkspartner von LichtBlick. Eine Förderung über das vom BAFA administrierte Mini-KWK-Zuschussprogramm ist möglich. In der zugehörigen Liste der förderfähigen KWK-Anlagen bis einschließlich 20 kWel wird für die ZuhauseKraftwerke (Volkswagen EcoBlue 2.0 Gen. 1) ein Förderbetrag von 3460 Euro ausgewiesen. LichtBlick wird das ZuhauseKraftwerk in Zukunft alternativ auch mit Spitzenlastheizkessel verkaufen, um auch mit einer Anlage Gebäude mit sehr großem Wärmeverbrauch versorgen zu können. Zudem können Immobilienbesitzer demnächst neben der Wärme auch den Strom selber nutzen.
LichtBlick will die Anlagen betreiben
Alle Anlagen werden mit einer Kommunikationseinheit „SchwarmStrom-Ready“ ausgeliefert (SchwarmStrom ist die LichtBlick-Bezeichnung für die bedarfsgerecht koordinierte Stromerzeugung mit vielen dezentralen steuerbaren Einheiten). Sie können so von LichtBlick in den Energiemarkt integriert werden. Nach Angaben des Energieversorgers können Kunden dadurch zusätzliche wirtschaftliche Vorteile erzielen. Entscheide sich ein Kunde für LichtBlick als Betreiber des ZuhauseKraftwerks, biete das Unternehmen attraktive Konditionen. Neben „fairen Wärmepreisen“ profitiere er von einer „lukrativen Prämie“ für die Einspeisung des Stroms ins Netz. So könne beispielsweise ein Mehrfamilienhaus-Besitzer bis zu 5000 Euro/a Jahr erlösen. Die Kosten für das Gas trägt LichtBlick. Das Unternehmen bietet variable Tarife an und bindet sich für 15 Jahre an den Vertrag, während die Kunden sich nur für je zwei Jahre festlegen.
SchwarmStrom-Vermarktung soll ausgeweitet werden
LichtBlick hat zudem angekündigt, die Vermarktung von SchwarmStrom auszuweiten und seine Kunden an den Erlösen zu beteiligen. Neben dem bereits praktizierten kurzfristigen Handel an der Strombörse (Spotmarkt) bereitet das Unternehmen den Einstieg in den optimierten Börsenhandel (Intraday-Markt) und die SchwarmStrom-Erzeugung zur Stabilisierung der Stromnetze (Regelenergiemarkt) vor. Außerdem werde ein neues Geschäftsmodell entwickelt, um mit dem Einsatz von ZuhauseKraftwerken in Smart Grids die Netzkosten zu senken. ■