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Studien

Energieeffizienz von Wohngebäuden steigt langsamer

© Umweltbundesamt
Häuser und Wohnungen in Deutschland werden zwar energieeffizienter, aber die Entwicklung stagniert nahezu. Das zeigt eine neue Studie des Umweltbundesamts ( UBA ), in der bundesweite Daten zu Energieverbrauch und Modernisierungsstand von Wohngebäuden von 2002 bis heute ausgewertet wurden.

„Sanierungen im Altbau und Neubaustandards wirken und tragen mit geringerem Energieverbrauch zum Klimaschutz bei“, sagt UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Die Energieeffizienz der Wohngebäude ist bis etwa 2012 kontinuierlich gestiegen. Seitdem verbessert sie sich allerdings – anders als bei Mehrfamilienhäusern – bei Einfamilienhäusern kaum noch. Maria Krautzberger: „Die Politik muss jetzt schnell die richtigen Anreize setzen, vor allem für Einfamilienhäuser, damit der Gebäudesektor die Energie- und Klimaziele 2030 und 2050 erreicht. Dafür braucht es eine ausgewogene Mischung an Instrumenten: Ordnungsrecht, Förderung und Information.“

Im Gebäudebestand werden in Deutschland rund 35 % der gesamten Endenergie, verbraucht – und rund 30 % der Treibhausgase in Deutschland ausgestoßen. Damit spielt der Bereich eine wichtige Rolle, um die deutschen Klimaziele zu erreichen. Von 2008 bis 2020 soll der Wärmebedarf von Gebäuden um 20 % verringert werden, bis 2030 sollen ihre CO2-Emissionen um 40 % gegenüber 2014 sinken, und bis 2050 soll sogar ein nahezu klimaneutraler Gebäudebestand erreicht werden.

Energetische Sanierungen wirken

© Umweltbundesamt
Die Studie bestätigt, wie gut energetische Sanierungen wirken: Nach umfassenden Sanierungen können Altbauten fast so sparsam wie Neubauten beheizt werden. Gleichzeitig gibt es auch Neubauten und sanierte Altbauten mit hohem Energieverbrauch – das zeigen die immer noch sehr großen Unterschiede im Energieverbrauch innerhalb dieser Gruppen. Dabei spielt auch das Nutzerverhalten eine Rolle. Die Daten zeigen auch, wieviel effizienter Sanierungen und Neubauten sein können, wenn gute Standards gewählt und die Häuser anschließend effizient betrieben werden.

Damit die Klimaziele für den Gebäudesektor erreicht werden, empfiehlt das UBA verschiedener Maßnahmen, darunter energetische Anforderungen an Neubauten und Sanierungen, die dem Stand der Technik entsprechen, das heißt etwa KfW-40- bzw. KfW-55-Standard. Darüber hinaus müssen weitere Instrumente Wirtschaftlichkeit und Sozialverträglichkeit sicherstellen. Ein breites Informationsangebot, zum Beispiel mit einem individuellen Sanierungsfahrplan, transparenten Heizkostenabrechnungen und Beratungsnetzwerken, ergänzt den Instrumenten-Mix.

Daten aus Energiesparchecks

Das Projekt „Empirische Wohngebäudedaten“ macht die Datenbank von co2online erstmals der Öffentlichkeit zugänglich. Inzwischen enthält sie über 1 Mio. anonymisierte Datensätze, die während langjähriger Beratungsarbeit mit den Energiesparchecks von co2online gesammelt wurden. Die Daten wurden, unterstützt durch einen Fachbeirat, wissenschaftlich überprüft und ausgewertet.

Als Kennwert für die Energieeffizienz von Wohngebäuden dient der Heizenergieverbrauch für Raumwärme und Warmwasser, bezogen auf die Wohnfläche und bereinigt von Witterungseinflüssen. Die Besonderheit der Daten: Sie verknüpfen gemessene Heizenergieverbräuche mit detaillierten Informationen über die Eigenschaften der Gebäude. Damit lassen sich Energieverbrauch und Modernisierungsstand von Wohngebäuden in Deutschland von 2002 bis heute beschreiben und auswerten. ■

Weitere Infos und Daten auf: www.wohngebaeude.info

Hintergrundbericht: Wohnen und Sanieren Empirische Wohngebäudedaten seit 2002 auf www.umweltbundesamt.de

Broschüre: Ausgewählte Ergebnisse: Wohnen und Sanieren Empirische Wohngebäudedaten seit 2002 auf www.umweltbundesamt.de