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Trinkwasserhygiene: Werkstoffeinfluss getestet

Das niederländische KIWA-Institut hat in einer aktuellen Studie das Wachstum von Legionellen in Trinkwassersystemen aus den Werkstoffen Kupfer, Edelstahl, PE-X und PVC untersucht. Sie war von der niederländischen SHK-Branchenorganisation Uneto-VNI, einem Hersteller von Kunststoffleitungssystemen und dem Kupferinstitut Copper Benelux in Auftrag gegeben worden. Nach Angaben der KME Germany AG ergibt sich aus der Studie, dass sowohl bei kaltem als auch bei erhitztem Trinkwasser Installationen aus Kupferrohr ein geringeres Legionellenrisiko als Installationen aus Kunststoff- oder Edelstahlrohren aufweisen.

Gefährdung bereits ab 25°C
Ein Ergebnis war, dass - je nach Werkstoff - bereits bei einer Mischwassertemperatur von 25°C eine Gefährdung durch Legionellen nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann. So überlebten die Legionellenkulturen bei dieser Temperatur sowohl in Kunststoff- als auch in Edelstahlrohren über einen Zeitraum von 100 Tagen. Dies galt für das Wasser selbst und für den Biofilm, auch wenn es zu keiner signifikanten Vermehrung kam. Demgegenüber waren in der Kupferrohrinstallation am Ende der Testperiode keine Legionellen nachzuweisen.

55°C sind werkstoffabhängig kritisch
Als besonders interessant wertet KME jedoch die Ergebnisse für den Heißwasserbereich. So reichte in der Versuchsanordnung eine Trinkwassertemperatur von 55°C nicht aus, um die Legionellen in Kunststoff- und Edelstahlrohren abzutöten. Lediglich eine geringe bzw. keine Reduzierung waren zu beobachten. Auch hier war Kupfer der einzige Werkstoff, bei dem die Legionellen in diesem Temperaturbereich komplett eliminiert wurden. Erst bei 60°C waren alle Versuchsleitungen unabhängig vom Werkstoff legionellenfrei. Ulrich Stahl, Leiter der Technischen Kundenberatung bei KME: „Die Untersuchungsergebnisse aus den Niederlanden sind vor allem für die Planung und Installation von Warmwassersystemen gravierend. Die für Warmwasserverteilsysteme vorgeschriebenen Temperaturuntergrenzen sind keine Garantie für Legionellenfreiheit. Wer auf Nummer Sicher gehen will, muss dann auf den Werkstoff Kupfer setzen.“ Oder die Temperaturuntergrenze mit allen Konsequenzen anheben. ToR

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