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Viessmann

Biogasanlage versorgt Werk mit Strom und Wärme

Im September vergangenen Jahres wurde am Unternehmensstammsitz der Viessmann Werke in Allendorf (Eder) mit den Bauarbeiten für eine Biogasanlage begonnen. Sie soll die Liegenschaft CO2-arm mit Strom und Wärme versorgen. Das Projekt umfasst ein Investitionsvolumen von 2,5 Mio. Euro. Die Inbetriebnahme ist für das Frühjahr 2010 geplant. Die von der zur Viessmann-Gruppe gehörenden BIOFerm GmbH hergestellte Anlage wird nach dem Prinzip der Feststoffvergärung (Trockenfermentation) arbeiten. Als Substrat werden Grünabfälle aus der heimischen Landwirtschaft und Landschaftspflege eingesetzt.

Trockenfermentation
Das Prinzip der Trockenfermentation gilt als besonders innovativ und wird bislang in nur wenigen Anlagen eingesetzt. Deshalb erhält das Projekt den Status einer Versuchs- und Forschungsanlage, die besonders gefördert wird. Im Januar übergab Mark Weinmeister, Staatssekretär im Hessischen Umweltministerium, offiziell den Bewilligungsbescheid für eine Förderung durch sein Haus. Im Rahmen eines Programms zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien wird das Projekt mit 95.000 Euro unterstützt.

Vollautomatischer Betrieb
Aus jährlich 4500 t Grünabfall werden in der Biogasanlage 2,7 Mio. kWh Elektrizität und Wärme erzeugt. Für die Umwandlung der Primärenergie des Biogases sorgt ein Blockheizkraftwerk des ebenfalls zur Viessmann-Gruppe gehörenden Herstellers ESS mit einer Leistung von 190 kW elektrisch und 238 kW thermisch. Bei der Einbringung in die vier Fermenter der vollautomatisch gesteuerten Anlage wird die Biomasse mit Bakterien versetzt und unter Luftabschluss vergoren. Die für die Vergärung erforderliche Bakterienlösung befindet sich in einem geschlossenen Kreislauf, das im Gärprozess entstehende Gas wird abgesaugt, sodass es zu keiner Geruchsentwicklung kommt.

Biomassenutzung ist Teil von „Effizienz Plus“
Mit dem Bau der Biogasanlage unterstreicht Viessmann seine Strategie zur verstärkten Nutzung erneuerbarer Energieträger im Rahmen seines Nachhaltigkeitsprojektes „Effizienz Plus“, mit dem bis 2010 der Einsatz fossiler Energieträger um 40 % und die CO2-Emissionen um 30 % verringert werden. So wird die Biogasanlage für eine Senkung des CO2-Ausstoßes um 500 t/a sorgen. Für die Wärme- und Stromerzeugung nutzt Viessmann Biomasse auch in fester Form. Die dazu eingesetzten Holzhackschnitzel werden auf eigenen Kurzumtriebsplantagen gewonnen. Auf einer Fläche von 160 ha wurden Pappeln und Weiden angebaut, die alle drei Jahre geerntet werden und etwa die Hälfte des jährlichen Bedarfs von 7000 t fester Biomasse decken. Mit dem Eigenbetrieb der Kurzumtriebsplantagen sollen Erfahrungen mit dieser Art der Energieerzeugung über die gesamte Prozesskette gewonnen werden, um diese weiterzuentwickeln. Langfristiges Ziel ist es, den Biomassebedarf komplett selbst abzudecken und immer nur soviel Biomasse zu nutzen, wie im gleichen Zeitraum nachwächst. ToR

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