In vielen Städten und Gemeinden können Verbraucher ihr Heizsystem und den damit verbundenen Energieträger nicht mehr frei wählen. Grund hierfür sind die zunehmenden durch die Kommunen festgelegten Verbrennungsverbote, Anschluss- und Benutzungszwänge, etwa an bestehende Nah- und Fernwärmenetze. Dies ist vor allem für Verbraucher aber auch für die mittelständisch geprägte, kommunale Bauwirtschaft langfristig mit Nachteilen verbunden, warnt die Anfang Oktober 2013 gestartete Infokampagne „Freie Wärme“.
Karte mit Beschränkungen
Auf www.freie-waerme.de werden dabei Hausbesitzer, Bauherren, Bau-Profis und Kommunalpolitiker über die Vorteile eines freien Wärmemarktes und die damit einhergehende freie Wahl des Heizsystems und des Energieträgers informiert. Eine Karte, die ständig aktualisiert wird, zeigt an, in welchen Gebieten bereits Verbrennungsverbote oder Anschluss- und Benutzungszwänge umgesetzt wurden. Daneben bietet die Internetseite Hintergrundinformationen, welche Möglichkeiten Betroffene haben, den Reglementierungen durch die Kommunen entgegen zu wirken.
„Gesamter Wärmemarkt wird beeinträchtigt“
Mehr als 1000 kommunale Eingriffe in den Markt sind bundesweit bereits bekannt, die tatsächliche Zahl dürfte höher sein. Für Verbraucher heißt das in der Regel, dass sie über lange Zeiträume vertraglich oder rechtlich gebunden sind. Zudem befürchtet Freie Wärme, dass durch planwirtschaftliche Strukturen der gesamte Wärmemarkt – vom regionalen Heizungstechniker über den Großhandel und die Schornsteinfeger bis hin zu den Unternehmen der Heizungsindustrie – spürbar beeinträchtigt wird.
„Jeder Verbraucher sollte frei entscheiden können“
„Mit der neuen Informationskampagne setzen wir uns für einen freien und technologieoffenen Wärmemarkt ein, bei dem gleichermaßen effiziente Technologien und erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Jeder Verbraucher sollte frei entscheiden können, wie kosteneffizient und umweltfreundlich er seinen Wärmebedarf decken will. Zudem führt nur der freie Wettbewerb zwischen den Anbietern von moderner Heizungstechnologie zu kostenoptimierten Preisen für den Verbraucher“, erklärt Johannes Kaindlstorfer, Sprecher der Allianz Freie Wärme. In der Startphase setzt die Informationskampagne zunächst auf Aufklärung über klassische Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Richtung Endverbraucher, Bau-Profis und Politik. Perspektivisch sollen Aktionen vor Ort, Online-TV-Beiträge und Aktivitäten in sozialen Netzwerken ergänzt werden.