Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) geht für das Jahr 2016 aktuell von einem Umsatzwachstum von „gut 4 bis hin zu 5 %“ aus. Zu Jahresbeginn hatte der Verband nur mit einem Plus von 3 % gerechnet.
Wohnungsbau treibt Baukonjunktur
Der Umsatz im Wohnungsbau-Segment liegt mit ca. 17,5 Mrd. Euro im ersten Halbjahr 2016 um 11 % über dem Vorjahresniveau. Diese dynamische Entwicklung dürfte sich weiter fortsetzen, denn die Auftragseingänge liegen um 20 % über dem Vorjahresniveau. Mit nahezu 180.000 Wohnungen wurden zudem ca. 41.000 Wohnungen (+30 %) mehr genehmigt, als vor Jahresfrist.
Trotz dieser positiven Aussicht warnt ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa vor einem Attentismus der Investoren, der sich breit mache. Denn die Diskussion um eine steuerliche Förderung im Mietwohnungsbau – Erhöhung der linearen AfA von 2 auf 4 % oder die Einführung der degressiven Afa – führe dazu, dass die Menschen abwarten würden. Pakleppa hat den Bundestag erneut aufgefordert, der Einführung einer degressiven Afa für den Mietwohnungsbau, wie von der Bundesregierung beschlossen, endlich zuzustimmen.
Zudem erteilte Pakleppa einer weiteren Verschärfung der EnEV eine Absage: „Wir haben mit der EnEV 2014/16 einen Stand erreicht, der den für 2020 geforderten EU-Standard und damit den Niedrigstenergiestandard jetzt schon erreicht, der aber zu einer Kostensteigerung von knapp 10 % geführt habe.
Belebung beim Wirtschaftsbau
Auch im Wirtschaftsbau war die Nachfrage im ersten Halbjahr 2016 wesentlich größer als erwartet. Die Aufträge liegen um ca. 20 % oberhalb des Vorjahresniveaus. Und auch die Baugenehmigungen fallen für alle Gebäudetypen deutlich höher als vor Jahresfrist aus.
Zudem hat die öffentliche Hand hat im ersten Halbjahr 2016 deutlich mehr Aufträge als in 2015 erteilt. Mit einem Ordereingang von fast 13 Mrd. Euro weist der öffentliche Bau ein deutliches Plus von ca. 20 % auf. Dabei sticht das Bestellvolumen im anteilsstarken Tiefbau mit einem Plus von über 20 % heraus. ■